Gesundheit
110'000 Todesopfer durch Masern – die meisten davon Kinder

Weltweit ist die Zahl der Masern-Infektionen innerhalb eines Jahres um 20 Prozent gestiegen. Das teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Fälle weltweit geschätzt bei 10,3 Millionen.
Publiziert: 15.11.2024 um 06:15 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2024 um 08:55 Uhr
Mehr als zehn Millionen Menschen steckten sich im vergangenen Jahr mit Masern an. Massenimpfungen könnten Millionen vor dem Tod bewahren, ist die Weltgesundheitsorganisation WHO überzeugt. (Archivbild)
Foto: THOMAS KIENZLE
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Fast 110'000 Menschen seien gestorben, die meisten davon Kinder unter fünf Jahren. Dies seien rund acht Prozent weniger als im Vorjahr gewesen. Der Grund: Grössere Ausbrüche ereigneten sich 2023 in Ländern, in denen Kinder besser ernährt waren und die Krankheit besser wegstecken konnten und in denen es eine bessere Gesundheitsversorgung gab.

Eine der ansteckendsten Krankheiten der Welt sei mit zwei Dosen Impfstoff zu vermeiden, hiess es. Aber im vergangenen Jahr hätten 22 Millionen Kinder ihre erste Impfdosis nicht erhalten. Weltweit hätten 83 Prozent der Kinder eine erste Dosis erhalten, aber nur 74 Prozent eine zweite. Wenn in jedem Land in jeder Region und Gruppe 95 Prozent der Kinder geimpft sind, könnten Ausbrüche verhindert werden.

Masernimpfungen verhinderten 57 Mio Todesfälle

Bei einer Masern-Ansteckung zeigen sich meistens zuerst Fieber, Lichtscheue und Entzündungen der Schleimhaut im Mund, anschliessend auch ein Hautausschlag. Die meisten Fälle heilen ohne bleibende Folgen, aber es besteht die Gefahr von Hirn-, Lungen- und Mittelohrentzündung, die bleibende Schäden und den Tod verursachen können.

«Masernimpfungen haben mehr Leben gerettet als jeder andere Impfstoff der vergangenen 50 Jahre», sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Nach WHO-Angaben wurden zwischen den Jahren 2000 und 2020 wegen der Impfungen rund 57 Millionen Todesfälle verhindert. Es müsse mehr dafür getan werden, dass alle Kinder überall auf der Welt geimpft werden, so Tedros.

57 Länder hätten 2023 Ausbrüche gemeldet, fast die Hälfte davon in Afrika, teilten WHO und CDC weiter mit. Kinder verpassen unter anderem ihre Impfungen, wenn die Familien vor Gewalt und Konflikten auf der Flucht sind. Die Zahl der Konflikte und der Vertriebenen weltweit wächst seit Jahren.

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