Mutige Macherinnen
Drei Schweizer Hotelpionierinnen

Sie führten im 19. Jahrhundert die wichtigsten Hotels am schönsten Platz am Meer in Nervi: drei Frauen aus der Schweiz. Ihre noblen Häuser von damals stehen noch heute.
Publiziert: 13.08.2023 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2023 um 11:19 Uhr
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Drei Hotels, neun Kinder und zwei Ehemänner: Margaritta Klainguti war Schweizer Hotelpionierin.
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Es waren drei mutige Frauen aus der Schweiz, die in Nervi (I) das Tourismusgeschäft ankurbelten. Eine Entdeckung, welche die Historikerin Prisca Roth bei ihren aufwendigen Recherchen machte. 

Die Hotelkönigin Margaritta Klainguti (1835–1890) und das Hotel Eden

Die Engadinerin Margaritta Klainguti führt das Hotel Eden in Nervi und das Victoria in St. Moritz.

Margaritta ist eine Tochter der Gründer der Pasticceria Klainguti. Sie kam zwar in Genua (I) zur Welt, ihre ersten Erfahrungen in der Tourismusbranche sammelte sie jedoch in ihrem Engadiner Heimatdorf Samedan. Dort liess sie eines der ersten Luxushotels bauen, das Bernina. Es folgte, neun Kinder später und zum zweiten Mal verheiratet, ein weiteres Hotel in St. Moritz GR, das Reine Victoria. Da diese Hotels im Winter geschlossen blieben, erwarb sie 1888 das Hotel Eden in Nervi, womit sie nun sowohl im Winter (in Italien) als auch im Sommer (im Engadin) im Tourismusgeschäft tätig sein konnte. Heute ist das Hotel Eden eine Privatresidenz.

Die Ausreisserin Paulina Scheuber (1864–1953) und die Villa Pagoda

Paulina Scheuber gehörte einst die Villa Pagoda, zu Geld ist sie als Kindermädchen gekommen.

Ihr Leben ist wie aus einem Abenteuerroman: 1878 bestieg die damals 14-jährige Paulina die Postkutsche in Büren NW, ohne ihre Eltern einzuweihen. In Nervi fand sie zuerst eine Anstellung als Küchenhilfe und wurde bald darauf von einer wohlhabenden Familie als Kindermädchen nach Argentinien mitgenommen. Weil sie deren Kinder aus einem brennenden Opernhaus rettete, wurde sie grosszügig entlöhnt. Sie kehrte 1888 nach Nervi zurück und kaufte die Villa Pagoda, die sie zu einem chinesischen Restaurant umfunktionierte. Heute ist die Villa ein Romantik-Hotel, das derzeit renoviert wird. 

Die energische Anna Dahinden-Adler (1849–1924) und das Hotel Savoia

Anna Dahinden baute ihr Hotel Sanitas, das später Savoia hiess innert eines Jahres in Nervi.

Sie reiste 1895 aus Solothurn als Witwe nach Nervi und lernte dort die Klaingutis kennen. Anna Dahinden kaufte ein Grundstück und errichtete inmitten eines 5000 Quadratmeter grossen Parks das Hotel Sanitas, das später Savoia hiess. In den folgenden Jahrzehnten wurde es zuerst von ihren Töchtern und später von einer Nichte weitergeführt. Während des Zweiten Weltkriegs bot das Hotel sowohl Italienern und Schweizern als auch Deutschen Unterschlupf. Es wurde in den 1980er-Jahren von der Gründerfamilie verkauft und zu einem luxuriösen Apartmenthotel umfunktioniert.

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