Will man Albrecht Dürer glauben, hatte schon das Christuskind einen Nuggi: Auf dem Gemälde «Madonna mit dem Zeisig» (1506) hält das Jesulein ein Lutschbeutelchen in der Hand, wie es vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert in Mitteleuropa als Beruhigungssauger verbreitet war: ein zusammengebundener Zipfel Stoff, gefüllt mit Zucker, süssem Brei, Honig, manchmal auch Mohnsamen und oft getränkt in Laudanum, einer alkoholhaltigen Opiumtinktur.
Drogenabhängige Babies
Die Verabreichung solcher Schnuller erfüllt nach heutigem Verständnis den Tatbestand der Kindsmisshandlung: Nuckelläppchen waren Brutstätten für Keime, ihr süsser Inhalt zerstörte die Zähne, sobald sie da waren, und das Laudanum machte die Kindchen nicht nur groggy, sondern auch drogenabhängig. «Die Zuller sind eine Pandorenbüchse, worin Stoff zu unzähligen Krankheiten enthalten ist», warnte schon 1803 der Kinderheilkundler Friedrich Jahn.
Schnuller in de Antike
Etwas hygienischer als das Nuckelläppchen waren seine Vorläufer: Die alten Ägypter sollen ihre Kleinen schon vor 4500 Jahren mit süss gefüllten tönernen Saugtöpfchen beruhigt haben. In der Antike gab man diesen «Schnullern» das Aussehen von Tieren. In einer grossen Öffnung am Hinterteil wurde der Brei eingefüllt, durch die Nasenlöcher des Tierchens saugte das Baby ihn heraus.
Erste Nuggis führten zu Zahnfehlstellungen
Die Geburtsstunde der Nuggis in der ungefähren heutigen Form schlug um die Mitte des 19. Jahrhunderts, als der sogenannte «Wonnesauger» die Kinderzimmer eroberte: Er bestand aus schwarzem Kautschuk, war aber auch in gebleichtem Weiss erhältlich und enthielt dann giftiges Blei.
Diese harten Nuggis führten - wie das Daumenlutschen - zu Zahnfehlstellungen, beobachtete der Zahnmediziner Wilhelm Balters. Daher entwickelte er 1949 zusammen mit seinem Kollegen Adolf Müller den ersten «natürlichen und kiefergerechten Beruhigungssauger und Kieferformer». Als «natürlich und kiefergerecht» wurde 1956 das marktreife Produkt NUK vermarket.
Mutterbrust diente als Nuggi-Vorbild
Balters und Müller hatten festgestellt, dass Kinder, die lange gestillt wurden, selten Zahnfehlstellungen aufwiesen. Daher entwickelten sie einen Schnuller, der genauso weich und formbar sein sollte wie die Mutterbrust. Aus einem Beruhigungsmittel wurde ein kieferorthopädisches Gerät.
Nuggis an der Street Parade
In der Schweiz werden pro Jahr rund 1,5 Millionen Stück verkauft. Eines der absatzträchtigsten Jahre war 1995, als der Nuggi plötzlich in der Techno-Szene auftauchte.
Aussenstehende hielten es für eine prätentiöse Spinnerei, Insider aber wussten, dass die Sache einen tieferen Sinn hatte: Ecstasy führt offenbar zu Zähneknirschen und anderen unkontrollierten Aktionen der Gesichtsmuskulatur. Der Nuggi verhinderte, dass sich die zugedröhnten Technofreaks beim Tanzen in Lippen und Zunge bissen. (SDA)
Nuggi und die Zahnstellung: Viele Kinder nuckeln für ihr Leben gern an einem Nuggi oder dem Daumen. Das beruhigt die Kleinen und freut so gesehen auch die Eltern. Weniger erfreulich sind die Nebenwirkungen von zu langem Nuckeln. Es hat einen Einfluss auf die Zahnstellung und die Kieferentwicklung. Das Wachstum des Kieferknochens und somit auch die Position der Zähne werden in eine falsche Richtung gelenkt.
Die häufigste Folge ist der offene Biss in der Front. Den gleichen Einfluss hat übrigens das Daumenlutschen. Deshalb ist es wichtig, das Daumenlutschen zu verhindern und den Nuggi bis zum Alter von etwa drei bis vier Jahren abzugewöhnen.
Die richtige Zahnpasta:
Fast jedes zweite Kind putzt sich laut einer aktuellen Umfrage die Zähne mit ungeeigneter Zahnpasta. 44 Prozent der Kinder zwischen drei und zwölf Jahren verwenden demnach normale Paste für Erwachsene statt spezieller Kinder-Zahnpasten. In normaler Zahnpasta ist der Fluoridgehalt viel zu hoch für Kinderzähne. Die Folge: Es können sich weisse oder braune Flecken auf dem Zahnschmelz bilden, die ein Leben lang sichtbar bleiben. Zusätzlich sind Erwachsenenpasten meist deutlich abrasiver als Kinderpasten. Sie scheuern also den Kinderzahnschmelz weg. Achten Siedarauf, eine dem Alter entsprechende Paste zu verwenden. Es gibt sowohl in der Altersklasse vom ersten Zahn bis sechs Jahre wie auch für die zweiten Zähne von sechs bis zwölf Jahren eine grosse Auswahl an passenden Produkten. Verwenden Sie auch regelmässig neue Zahnbürsten mit kleinem, dem Kindermund angepassten Kopf.
Nuggi und die Zahnstellung: Viele Kinder nuckeln für ihr Leben gern an einem Nuggi oder dem Daumen. Das beruhigt die Kleinen und freut so gesehen auch die Eltern. Weniger erfreulich sind die Nebenwirkungen von zu langem Nuckeln. Es hat einen Einfluss auf die Zahnstellung und die Kieferentwicklung. Das Wachstum des Kieferknochens und somit auch die Position der Zähne werden in eine falsche Richtung gelenkt.
Die häufigste Folge ist der offene Biss in der Front. Den gleichen Einfluss hat übrigens das Daumenlutschen. Deshalb ist es wichtig, das Daumenlutschen zu verhindern und den Nuggi bis zum Alter von etwa drei bis vier Jahren abzugewöhnen.
Die richtige Zahnpasta:
Fast jedes zweite Kind putzt sich laut einer aktuellen Umfrage die Zähne mit ungeeigneter Zahnpasta. 44 Prozent der Kinder zwischen drei und zwölf Jahren verwenden demnach normale Paste für Erwachsene statt spezieller Kinder-Zahnpasten. In normaler Zahnpasta ist der Fluoridgehalt viel zu hoch für Kinderzähne. Die Folge: Es können sich weisse oder braune Flecken auf dem Zahnschmelz bilden, die ein Leben lang sichtbar bleiben. Zusätzlich sind Erwachsenenpasten meist deutlich abrasiver als Kinderpasten. Sie scheuern also den Kinderzahnschmelz weg. Achten Siedarauf, eine dem Alter entsprechende Paste zu verwenden. Es gibt sowohl in der Altersklasse vom ersten Zahn bis sechs Jahre wie auch für die zweiten Zähne von sechs bis zwölf Jahren eine grosse Auswahl an passenden Produkten. Verwenden Sie auch regelmässig neue Zahnbürsten mit kleinem, dem Kindermund angepassten Kopf.
Der plötzliche Kindstod (sudden infant death syndrome kurz SIDS) ist eine Ausschlussdiagnose. Nur wenn alle bekannten Diagnosen ausgeschlossen werden können, bleiben als Rest die Todesfälle übrig, die dann als plötzlicher Kindstod bezeichnet werden. Das heisst nicht, dass es für den plötzlichen Kindstod keine Ursache gibt. Niemand stirbt ohne Grund. Vielmehr wurde die Ursache nicht gefunden. Man nimmt heute an, dass eine Fehlsteuerung von Atmung und Herztätigkeit im Gehirn eine wichtige Rolle spielt. Auch ein mangelnder Blutfluss zum Gehirn - durch den abgedrehten Kopf in der Bauchlage - wird als Ursache diskutiert. Der plötzliche Kindstod tritt bei Knaben etwas öfter auf als bei Mädchen und kommt häufiger in den Wintermonaten vor. Noch im Jahr 1990 war der plötzliche Kindstod für mehr als 17 Prozent der Todesfälle in der Säuglingszeit verantwortlich. Diese Zahl ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. 2010 starben in der Schweiz sieben Babys an SIDS. Der Rückgang der Todesfälle hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Bevölkerung über die Gefahr von Bauchlage und Rauchen informiert wurde.
Das Informationsportal Swissmom rät zu folgenden Vorsichtsmassnahmen:
- Säuglinge sollten auf dem Rücken liegend schlafen
- Rauchen Sie nicht während der Schwangerschaft und in der Umgebung des Säuglings
- Stillen mindert das Risiko eines plötzlichen Kindstods
- Geben Sie ihrem Baby einen Nuggi zum Schlafen
- Schützen Sie Ihr Baby vor Überwärmung (nicht zu warm anziehen, nicht im Elternbett schlafen lassen, Zimmertemperatur von 17 bis 18 Grad reichen)
- Legen Sie keine Kissen, Nuscheli und Stofftiere ins Baby-Bett
Ein Kind zu verlieren ist für die Eltern eine schwere Belastungsprobe. Gegen 80 Prozent aller Ehen zerbrachen daran.
Der plötzliche Kindstod (sudden infant death syndrome kurz SIDS) ist eine Ausschlussdiagnose. Nur wenn alle bekannten Diagnosen ausgeschlossen werden können, bleiben als Rest die Todesfälle übrig, die dann als plötzlicher Kindstod bezeichnet werden. Das heisst nicht, dass es für den plötzlichen Kindstod keine Ursache gibt. Niemand stirbt ohne Grund. Vielmehr wurde die Ursache nicht gefunden. Man nimmt heute an, dass eine Fehlsteuerung von Atmung und Herztätigkeit im Gehirn eine wichtige Rolle spielt. Auch ein mangelnder Blutfluss zum Gehirn - durch den abgedrehten Kopf in der Bauchlage - wird als Ursache diskutiert. Der plötzliche Kindstod tritt bei Knaben etwas öfter auf als bei Mädchen und kommt häufiger in den Wintermonaten vor. Noch im Jahr 1990 war der plötzliche Kindstod für mehr als 17 Prozent der Todesfälle in der Säuglingszeit verantwortlich. Diese Zahl ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. 2010 starben in der Schweiz sieben Babys an SIDS. Der Rückgang der Todesfälle hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Bevölkerung über die Gefahr von Bauchlage und Rauchen informiert wurde.
Das Informationsportal Swissmom rät zu folgenden Vorsichtsmassnahmen:
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- Rauchen Sie nicht während der Schwangerschaft und in der Umgebung des Säuglings
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- Schützen Sie Ihr Baby vor Überwärmung (nicht zu warm anziehen, nicht im Elternbett schlafen lassen, Zimmertemperatur von 17 bis 18 Grad reichen)
- Legen Sie keine Kissen, Nuscheli und Stofftiere ins Baby-Bett
Ein Kind zu verlieren ist für die Eltern eine schwere Belastungsprobe. Gegen 80 Prozent aller Ehen zerbrachen daran.