Mehr als nur Spielzeug
Diese 10 Schweizer Erfindungen haben die Welt verändert

Vielen ist es nicht bewusst, aber diese 10 Dinge, die wir alle fast täglich benutzen, wurden von Schweizern erfunden.
Publiziert: 14.01.2019 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2020 um 19:20 Uhr
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Reissverschlüsse gab es schon vorher, jedoch keine, die sich serienmässig produzieren liessen. Ein Schweizer perfektionierte das Verfahren im Jahr 1924.
Foto: Getty Images

Der Reissverschluss - Martin Winterhalter (1924)

Ursprünglich hatte zwar ein Amerikaner die Idee für den Reissverschluss, doch der St. Galler Jurist Martin Winterhalter war es, der den Vorläufer weiterentwickelte. 1924 wurde er von einem Amerikaner kontaktiert, sah Verbesserungspotential in dessen Modell und kaufte ihm für 10'000 Franken das seit 1851 bestehende Patent ab. So erfand er das praktische Verschluss-System, das wir heute noch nutzen.

Der Klettverschluss «Velcro» - Georges de Mestral (1941)

Schon wieder ein Verschluss-System, das von einem Schweizer erfunden, patentiert und eingetragen wurde. Der Ingenieur Georges de Mestral bemerkte während der Jagd im Jura, dass eine Pflanze im Fell seines Hundes hängen blieb. Bei genauerem Hinsehen fielen ihm die Häkchen an der Klette auf, die sich im Hundefell verfingen.

Mit Hilfe einiger Freunde aus der Textilbranche gelang es de Mestral, den Klettverschluss zu erschaffen. Er nannte ihn Velcro, zusammengesetzt aus den französischen Wörtern velours und crochet (Samt und Haken). Die NASA überzeugte 1969 die ganze Welt von der Erfindung, da sie den Klettverschluss verwendeten, um Gegenstände in der Apollo-Raumkapsel zu befestigen.

Der Sparschäler «Rex» - Alfred Neweczerzal (1947)

Alfred Neweczerzal erfand und patentierte den Sparschäler, wie wir ihn noch heute kennen. Weil ihm das Kartoffelschälen im Militär zu mühsam war, kam er auf die Idee und machte so das Kochen weltweit um einiges einfacher.

Der Original-Rex war einfach herzustellen, günstig im Preis und dennoch von hoher Qualität. Ausserdem eignet er sich bestens sowohl für Links- als auch für Rechtshänder. Die Enkel von Neweczerzal produzieren ihn heute noch genau gleich, wie bei der Entstehung, einfach aus rostfreiem Edelstahl oder poliertem Kohlenstoffstahl - Und das Schweizer Original schneidet noch immer am schärfsten.

Der Instantkaffee «Nescafé» – Max Morgenthaler (1936)

Nach dem Börsencrash von 1929 gab es in Brasilien Unmengen unverkaufter Kaffeebohnen. Das staatliche Kaffeeinstitut Brasiliens gab damals der Schweizer Firma «Nestlé» den Auftrag, die Kaffeebranche zu retten. Sie sollten aus den Bohnen ein Pulver entwickeln, das haltbar und in Wasser auflösbar ist.

Doch selbst nach fünf Jahren gelang es «Nestlé» nicht, das natürliche Kaffeearoma zu konservieren und so stoppten sie das Projekt. Ein Chemiker aus dem Team führte die Versuche auf eigene Kosten in seiner Küche in der Nähe von Vevey witer. 1936 präsentierte er «Nestlé» das fertige Produkt, welches 1938 auf den Markt kam.

Die Bobbahn – Caspar Badrutt (1870)

Die Sportart selbst haben zwar nicht die Schweizer erfunden, doch es war Caspar Badrutt, der die weltweit erste Natureis-Bobbahn gebaut hat. 1884 fanden darauf die ersten offiziellen Wettrennen statt.

Das World Wide Web – Tim Berners-Lee (1989)

Das überrascht sich vielleicht. Das World Wide Web wurde von Tim Berners-Lee erfunden, der zu dem Zeitpunkt Angestellter bei «CERN» war. Ihn störte es, dass jeder Computer Informationen nur intern speicherte. Darum erfand Berners-Lee ein eigenes Netzwerk. Die erste Website der Welt war die des «CERN» auf Berners-Lees Computer. Sie enthielt Informationen, wie das Web funktioniert. 1993 machte das «CERN» die Software für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Online-Terminplaner «Doodle» – Michael Näf and Paul E. Sevinç (2007)

In der heutigen Zeit ist alles unverfänglich. Jeder ist immer ausgebucht, kann sich nicht auf einen Termin festlegen und so wird die Suche nach einem passenden Termin für mehrere Leute zu einer nervenauftreibenden Angelegenheit. Michael Näf and Paul E. Sevinç, ein Informatiker und ein Elektroingenieur, entwickelten zusammen den Online-Terminplaner «Doodle». Die Online-Plattform erlaubt es allen Teilnehmenden, ihre freien Termine in einem gemeinsamen Kalender zu markieren. Doodle wird heute monatlich von etwa 20 Millionen Menschen genutzt.

Die Frischhaltefolie «Cellophan» – Jacques E. Brandenberger (1908)

Beim Weintrinken kommen einem bekanntlich die besten Ideen. Zumindest ging es dem Schweizer Chemiker Jacques E. Brandenberger so, als ein verschüttetes Glas Wein seine Fantasie anregte. Er setzte sich zum Ziel, ein Material zu finden, das Flüssigkeiten abstösst und nicht aufsaugt. Zwölf Jahre verbrachte er damit, die Beschaffenheit der Folie zu perfektionieren und eine Maschine zu deren Herstellung zu entwickeln. Das fertige Produkt nannte er «Cellophane». Er schuf damit eine Möglichkeit, Lebensmittel hygienisch zu verpacken. Seine Folie findet man heute in ziemlich jedem Haushalt.

Die WC-Ente – Walter Düring (1980)

Walter Düring aus Zürich, der als Drogist und Erfinder tätig war, hat 1980 die WC-Ente entwickelt. Zum Glück liess er sich das Konzept patentieren, denn die praktische Form des Toiletten-Reinigers wurde in den folgenden Jahren zu einem weltweiten Erfolg. Bis zum heutigen Tag ist die WC-Ente erhältlich, die Markenrechte verkaufte Düring 2008 an die amerikanische Firma SC Johnsons.

Die Bircherraffel – Dr. Maximilian Oskar Bircher-Benner (1926)

1926 hat Dr. Maximilian Oskar Bircher-Benner aus Aarau AG eine spezielle Küchenraffel entwickelt, die man zum Beispiel zum Reiben von Äpfeln für das berühmte Birchermüsli verwenden kann. Küchenreiben gab es zwar auch schon vorher, jedoch in anderem Format. Die handlichen Bircherraffeln sind sehr haltbar und stumpfen trotz jahrelangem Gebrauch nicht ab.

Die Schweiz ist Patent-Weltmeister

Viele Innovationen und Kultprodukte stammen aus der Schweiz, die sich immer wieder durch ihren Erfindungsreichtum hervorhebt. Die Zahl der Patentanmeldungen steigt.

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