Saboteure & Überläufer
Die 10 grössten Verräter der Geschichte

Für dreissig Silbermünzen verriet Judas Ischariot Jesus. Und wurde damit zum berühmtesten Verräter der christlichen Welt. Aber auch in den Geschichtsbüchern finden sich immer wieder Überläufer, die für Aufsehen sorgten.
Publiziert: 14.01.2019 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2019 um 10:48 Uhr

Akechi Mitsuhide

Akechi lebte im Japan der Sengoku-Zeit (1467-1568) und war gleich ein doppelter Überläufer. Erst diente er unter dem Shogun, dann unter Kriegsherr Oda Nobunaga. Diese beiden waren erst verbündet, als jedoch Odas Brutalität dem Shogun zu viel wurde, kam es zum Konflikt. Akechi realisierte, dass die Truppen des Shoguns nur wenig Chancen gegen Odas Krieger hatte und wechselte das Lager, obwohl auch er mit Odas Brutalität nur schwer klar kam. Während seines Dienstes wurde Akechi immer wieder von Oda gedemütigt. 1582 revoltierte er dann offen gegen seinen Herren und zwang ihn zum Selbstmord. Mitsuhide konnte sich allerdings nicht lange an der Spitze halten und wurde von Odas offiziellem Nachfolger zur Strecke gebracht.

Foto: Public Domain / 不明。

Vidkun Quisling

Im Europa der 30er Jahre gründete der Norweger Vidkun Quisling die faschistische Partei Nasjonal Samlig. Mit den Jahren wurde sie immer extremistischer und die Unterstützung aus dem Volk nahm rapide ab. Nach dem deutschen Überfall auf Norwegen 1940 rief Quisling in den Wirren der Invasion eine neue Regierung aus mit ihm an der Spitze. Sie hielt nur wenige Tage, worauf die Nazis eine eigene Regierung aufbauten. Zwei Jahre später ernannten sie Quisling zum neuen Ministerpräsidenten Norwegens. Er blieb drei Jahre lang an der Macht. Quisling wird in Norwegen so verachtet, dass das Wort «Quisling» als Synonym für Verräter und Kollaborateur mit dem Feind verwendet wird.

Foto: Getty Images

Brutus

Er kam in Julius Caesars letzten Worten vor: Marcus Iunius Brutus der Jüngere. Er war Caesars Neffe, aber hasste Tyrannen. Trotzdem liess Caesar seinen Neffen gewähren. Als Caesar im Februar 44 v. Christus sich zum lebenslangen Diktator ernannte, scharte Brutus rund 80 Männer um sich, mit dem Plan, den Diktator zu töten. Als Caesar während des Attentats Brutus' Gesicht erkannte, zog er angeblich seine Toga über den Kopf und fand sich mit seinem Schicksal ab. Die letzten Worte seien gewesen: «Auch du, Brutus?»

Foto: Getty Images

Wang Jingwei

Wang Jingwei war mit Chiang Kai-shek Teil der Kuomintang, der Nationalen Vorkspartei Chinas. Nach dem Tod eines Parteiobersten kämpften Wang und Chiang um die Parteiführung. Wang unterlag, aber blieb trotzdem der Partei treu. Als 1937 die Japaner angriffen, akzeptierte Wang die Einladung der japanischen Regierung, eine Marionettenregierung in Nanjing einzurichten. Das Volk vertraute dieser neuen Regierung jedoch nicht und bis heute ist Wang das klassische Beispiel eines «Hanjian», eines Verräters der Han-Chinesen.

Mordechai Vanunu

Vanunu ist israelischer Nukleartechniker und deckte 1986 die Existenz des damals geheimen Nuklearforschungsprogrammes Israels auf. Er liess Informationen darüber der britischen Presse zukommen, woraufhin er vom Mossad nach Italien gelockt und entführt wurde. In Israel wurde er hinter verschlossenen Türen zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, 11 davon in Einzelhaft. Er wurde 2004 unter strengen Auflagen freigelassen. Vanunu war mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert.

Foto: Getty Images

Robert Hanssen

Hanssen war ein Computer-Experte des FBI. Während 22 Jahren lieferte er höchst geheime Informationen an die Sowjetunion und Russland. Seine einzige Motivation war Geld. Er erhielt mehrere Diamanten und über eine Million Dollar für seine Dienste. Er wurde nur entdeckt, weil sein Schwager einen riesen Haufen Geld in Hanssens Schlafzimmer entdeckte. Als er 2001 festgenommen wurde, war sein einziger Kommentar gegenüber den Ermittlern: «Was hat so lange gedauert?» Seine Geschichte lieferte Stoff für den Film «Enttarnt - Verrat auf höchster Ebene».

Foto: Getty Images

Dona Marina

Dona Marina ist bekannt dafür, ihr Land (das heutige Mexiko) verraten und den spanischen Konquistadors ausgeliefert zu haben. Sie sprach sowohl die aztekische Sprache Nahuatl, wie auch die Sprache der Maya. Daher war sie für den Konquistadoren Hernan Cortes als Übersetzerin extrem wertvoll und trug massgebend zum Erfolg der spanischen Eroberungen bei. Noch heute gilt sie als wohl verachtenswerteste Frau der hispanischen Welt.

Foto: Getty Images

Jane Fonda

Die amerikanische Berühmtheit war selbst ernannter Friedensbotschafter im Vietnamkrieg. In Nordvietnam traf sie Amerikaner in Kriegsgefangenschaft. Als unter der Nixon-Administration Geschichten der Misshandlungen dieser Kriegsgefangenen publik wurden, nannte Fonda die Veteranen «Heuchler und Lügner». Diese Leute seien laut Fonda nie gefoltert oder misshandelt worden. Seit diesem Vorfall existiert ein Brauch an der United States Naval Academy. Er besagt, dass wenn ein Matrose schreit «Gute Nacht, Jane Fonda!», alle anderen Rekruten antworten müssen mit: «Gute Nacht, Bitch!».

Foto: Getty Images

Benedict Arnold

Niemand steht in Amerika so stark für Verrat, wie Benedict Arnold. Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges kämpfte er in mehreren Schlachten gegen die Briten. Er trug massgeblich zum Sieg der Schlacht von Saratoga bei, was den Wendepunkt des Krieges wurde. Anstatt als Kriegsheld gefeiert zu werden, stahlen ihm höhere Generäle den Ruhm. Arnold fühlte sich vom eigenen Land verraten und lief zu den Briten über, mit denen er diverse Angriffe gegen Amerika lancierte.

Foto: Public Domain / Wikimedia Commons

Mir Jafar

Er war der Grund, warum die Briten Indien besetzen konnten und gilt heute noch als «Verräter des treuen Glaubens». Sein Name wird in Urdu und Bengali gleichgesetzt mit «Hochverrat». Mir Jafar schloss einen geheimen Pakt mit der britischen Ostindien-Kompanie. Er sorgte dafür, dass die bengalische Armee sich den Briten ergab, dafür wurde er zum Herrscher des neuen Marionettenstaates. Die Briten hatten allerdings mehr im Auge. Sie wollten den gesamten Indischen Kontinent beherrschen. Als Mir Jafar das merkte, wollte er sich ihnen widersetzen. Er scheiterte kläglich und die Briten eroberten Indien einige Zeit später.

Foto: Getty Images
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Sie veränderten die Weltgeschichte.

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