Rund 5000 Personen verfolgen in der Altstadt bei schönem Wetter das Spektakel. Neben vielen Zuschauern melden sich auch viele Teilnehmer an. Einer Frau ist der siegreiche Schlag bislang noch nie geglückt.
Was ist der Gansabhauet?
Bei der Gansabhauet geht es darum, mit einem Säbelhieb den Hals einer leblosen, am Hinterkopf aufgehängten Gans mit einem einzigen Hieb zu durchtrennen. Dies ist schwieriger, als es auf den ersten Blick erscheint.
Die Wettstreiter in ihren roten Umhängen sehen hinter ihrer Sonnenmaske nichts. Zudem ist ihr Dragonersäbel stumpf. Vor dem Schlag trinken sie ein Glas Wein und drehen sich um die eigene Achse.
Die Reihenfolge der Schläger für die zwei Gänse wird durch das Los bestimmt. Der Erfolgreiche - der entscheidende Schlag ist bislang noch nie einer Frau geglückt - winkt neben Ruhm und Ehre auch ein Festmahl. Natürlich darf er auch die Gans mit nach Hause nehmen.
Die Geschichte des Brauchtums
Die Ursprünge der Gansabhauet liegen im Dunkeln. Dass der Anlass auf die mittelalterlichen Zehntenabgaben zurück gehen könnte, ist eine mögliche Erklärung. Sicher ist einzig, dass am Martinstag Bräuche um das wertvolle Federvieh früher in ganz Europa verbreitet waren. 1820 verschwand der Brauch aus Sursee, vier Jahrzehnte später wurde er wieder zu neuem Leben erweckt.
Das Martinifest beschränkt sich in Sursee nicht auf die Gansabhauet. In den Pausen zwischen den Schlägen können Kinder beim «Stangechlädere» Geschenke ergattern oder beim «Chäszänne» mit einer verrückten Grimasse ein Stück Käse verdienen. Auch ein «Räbeliechtli"-Umzug fehlt nicht.
Der Martinstag errinnert an Martin von Tours, der am 11. November 397 beerdigt worden war. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche.