Fatale Verwechslung
Kleinkinder erkennen Aggression in Hundegesichtern nicht gut

Kinder lernen erst mit dem Schulalter Aggression in Hundegesichtern so gut wie Erwachsene zu erkennen, wie ein österreichisch-finnisches Forschungsteam berichtet. Vierjährige schätzen streitbare Hundeblicke nämlich meist freundlicher ein, als sie gemeint sind.
Publiziert: 26.07.2023 um 23:14 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2023 um 18:47 Uhr
Kinder lernen laut Forschern erst im Schulalter, Aggression in Hundegesichtern so gut wie Erwachsene zu erkennen. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

Bei Menschenantlitzen erkennen sie Aggression hingegen recht verlässlich. Auch freundliche Hundeblicke deuten kleine Kinder in der Regel korrekt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift «Plos One» veröffentlicht.

Ein Team um Heini Törnqvist von der Universität Jyväskylä in Finnland zeigte 34 Erwachsenen, 31 Sechsjährigen und 28 Vierjährigen auf einem Computerbildschirm Hunde- und Menschengesichter mit aggressiven, Zähne zeigenden Mienen, sowie mit fröhlichem und neutralem Ausdruck. An der Studie waren auch Stefanie Höhl, Hanna Höller und Kerstin Vsetecka vom Institut für Psychologie der Entwicklung und Bildung der Universität Wien beteiligt.

Vierjährige Kinder liegen oft daneben

Erwachsene und sechsjährige Kinder lagen beim Einschätzen von Hundeminen signifikant öfter richtig, wenn sie Aggression zeigten, als vierjährige Kinder, berichten die Forscher. «Vier- und Sechsjährige zeigten hingegen ähnliche Fähigkeiten beim Erkennen menschlicher Gesichtsausdrücke», schrieben sie.

Die vierjährigen Kinder bewerteten feindselige Hundegesichtsausdrücke oftmals als viel freundlicher und weniger erregt, als sie es (laut vorangegangener Einstufung von Tiertrainern) tatsächlich sind. «Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die Fähigkeit der Menschen, die Emotionen von Hunden zu erkennen, mit dem Alter steigert», so die Forscher. Dies gelte insbesondere für Aggression.

Sie wollen nun erkunden, ob das Hundemienen-Lesetalent der Menschen während ihrer Entwicklung hauptsächlich durch vermehrte Erfahrung mit den Vierbeinern verbessert wird, oder durch die Reifung von Gehirnstrukturen, die am Erkennen von Mimik beteiligt sind.

(SDA)

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