Experiment zeigt
Buntbarsche behandeln eigenen Nachkommen weniger streng

Buntbarsche betreiben Vetternwirtschaft. Wenn anfallende Arbeiten nicht erledigt werden, sind die Fische mit ihren Verwandten nachsichtiger als mit nicht verwandten Gruppenmitgliedern. Das zeigten Forschende der Universität Bern mit einem Experiment.
Publiziert: 11.07.2024 um 11:43 Uhr
Ein Brutpflegehelfer putzt die Eier eines Brutweibchens.
Foto: Universität Bern/Markus Zöttl
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Afrikanische Buntbarsche leben in Gruppen. Sie verteidigen ihr Territorium gemeinsam gegen Konkurrenten und bedrohliche Räuber, sie graben gemeinsam Höhlen aus, um einen guten Unterschlupf zu haben, und teilen sich die Pflege der Brut untereinander auf.

Faule Gruppenmitglieder bestrafen die Fische mit körperlichen Attacken. Wenn das nicht hilft, werden die Arbeitsverweigerer aus der Gruppe vertrieben, was ihre Überlebenswahrscheinlichkeit drastisch herabsetzt.

Wie Verhaltensbiologinnen und -biologen um Michael Taborsky von der Universität Bern nun herausgefunden haben, bestrafen die Buntbarsche ihre eigenen Nachkommen weniger hart, wenn sie nicht mithelfen. Die Resultate wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift «iScience» veröffentlicht.

Ihr Experiment durchgeführt haben die Forschenden an der ethologischen Versuchsstation Hasli der Universität Bern. Um die Helfer-Fische als faul erscheinen zu lassen, hielten sie sie von der Brut fern. Sie verhinderten also, dass diese ihre Arbeitsaufgaben richtig erledigen konnten.

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