Der graubraune Singvogel ist etwas kleiner als ein Spatz. Doch durch seinen aussergewöhnlichen Gesang ist er schon von weitem her auszumachen, wie Birdlife in einer Mitteilung von Donnerstag schreibt. Vor allem in der Dämmerung und nachts quirlt und pfeift er. Und er imitiert dabei die Stimmen anderer Vogelarten.
Bei einigen Sumpfrohrsängern konnten bereits Imitationen von über 200 verschiedenen Vogelarten nachgewiesen werden. Er beschränkt sich dabei nicht auf die heimischen Vogelarten, sondern lässt auch Töne von Vögeln aus dem südöstlichen Afrika einfliessen, deren Gesänge er im Winterquartier und bei Zugvögeln aufgeschnappt hat.
Der Sumpfrohrsänger kommt Mitte bis Ende Mai aus Afrika zurück, wo er überwintert hat. Es ist damit einer der spätesten Ankömmlinge der Schweizer Vogelwelt. Auf seinen Flugrouten legt er zweimal im Jahr Distanzen von rund 10'000 Kilometern zurück.
Doch der Lebensraum für den Sumpfrohrsänger wird zunehmend kleiner. In den letzten 150 Jahren seien über 90 Prozent der Feuchtgebiete in der Schweiz entwässert und zerstört worden, schreibt Birdlife weiter. Ausserhalb von Schutzgebieten finde dieser Vogel kaum mehr geeignete Brutgebiete.
(SDA)