Wie ein Medikament im Körper genau dorthin gebracht werden könne, wo es wirken solle, beschäftige die Wissenschaft schon lange: Das teilte die ETH Zürich am Dienstag mit. Es gehe beispielsweise darum, Nebenwirkungen von Krebsmedikamenten zu verhindern.
Bisher hätten Forschende für den Transport von Medikamenten durch die Blutbahn vor allem auf winzige Gasbläschen gesetzt. Die Zürcher Forschenden konnten nun aufzeigen, dass man auch feste Mikropartikel akustisch steuern kann. Dies mit Ultraschall, denn die genannten Teilchen streuen Schallwellen.
Ultraschall steuert «Blütenpartikel» im Blutkreislauf
Der Vorteil der «Blütenpartikel» gegenüber Gasbläschen ist laut Mitteilung, dass erstere eine viel grössere Oberfläche haben. In die Zwischenräume der «Blütenblätter» passen grössere Wirkstoffmengen. Zudem lassen sich die Teilchen mit Molekülen beschichten, die Licht absorbieren. Sie sind deshalb gut sichtbar. Ihre Bahn lässt sich gut verfolgen.
In der Petrischale haben die Forschenden um Daniel Razansky und Metin Sitti aufzeigen können, dass sich die Partikel mit einem Krebsmedikament beladen lassen. In Mäusen hielten sie mit fokussiertem Ultraschall die Teilchen an einer vorher festgelegten Stelle im Blutkreislauf fest.
Nun sind weitere Untersuchungen in Tieren geplant, bevor diese Technik allenfalls auch Menschen mit Kreislauferkrankungen oder Krebs zugute kommen kann.