Flugzeuge mit einem Blended Wing Body (BWB) gelten als Hoffnungsträger, um die Umwelt- und Lärmbelastung des Flugverkehrs zu reduzieren, wie die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) am Donnerstag mitteilte.
Im Gegensatz zu heutigen Flugzeugen, die aus einer Röhre mit Tragflächen bestehen, ist bei Flugzeugen mit einem sogenannten Blended-Wing-Body-Konzept der Rumpf keine Röhre, sondern geht fliessend in die Tragflächen über. Das verringert den Luftwiderstand und damit den Treibstoffverbrauch und den Lärm.
Auf der Basis von physikalischen Gesetzen erzeugten die Empa-Forschenden Lärmsimulationen von Überflügen eines BWB-Flugzeugs für 400 Passagiere. Sie stützten sich dabei auf ein im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts «Artem» (Aircraft Noise Reduction Technologies and related Environmental iMpact) entworfenes BWB-Flugzeug.
Heutige Flugzeuge erreichen – in einer Entfernung von neun Kilometern gemessen – beim Abflug einen Lärmpegel von 90 Dezibel (dB). BWB-Jets erreichen knapp 70 dB.
Um realistisch zu erfassen, wie störend und belastend Lärmemissionen auf Menschen wirkten, müsse man aber auch die subjektive Wahrnehmung von Betroffenen berücksichtigen, hiess es von der Empa. Dafür spielten die Forschenden im Akustiklabor der Empa 31 Personen im Alter von 18 bis 61 Jahren Simulationen von Überflügen ab.
Nach dem Experiment füllten die Versuchspersonen Fragebögen aus, in denen sie ihre subjektiven Eindrücke auf einer Skala von 0 für «überhaupt nicht gestört oder belästigt» bis zu 10 für «äussert gestört oder belästigt» einordneten.
Die BWB-Flugzeuge wurden dabei um 3,5 bis 4,3 Punkte weniger störend bewertet als die konventionellen Flugzeuge, wie die im Fachblatt «Aerospace Science and Technology» veröffentlichte Studie zeigt.
(SDA)