Überall stehen Kisten und Paletten bereit. Waren, die in der Schweiz und in die ganze Welt transportiert werden, stapeln sich am Hauptsitz der Camion Transport in Wil SG. Die meisten Lastwagen sind an diesem sonnigen Wintermorgen schon längst zu ihrem Ziel unterwegs. Der Arbeitstag beginnt früh, das Verkehrsaufkommen bestimmt den Arbeitsfluss, die Termine sind dicht. Es ist ein stressiger Job. Camion Transport, spezialisiert auf Transport und Logistik, hat über 600 Fahrzeuge und entsprechend viele Chauffeure und Chauffeurinnen im Einsatz. Zusammen mit Logistikfachleuten, Umschlags- und Büromitarbeitenden stehen so insgesamt 1400 Mitarbeitende an 14 Standorten in der ganzen Schweiz für den Familienbetrieb im Einsatz und befördern durchschnittlich 7500 Sendungen pro Tag. Und damit das Geschäft der 1925 gegründeten Firma rollt, muss man zu den Mitarbeitenden besonders Sorge tragen.
«Die Mitarbeitenden sind das wichtigste Kapital in einem Unternehmen. Darum müssen wir weiterhin in sie investieren», sagt Monika Friedl, die bei Camion Transport seit 2019 verantwortlich ist für das betriebliche Gesundheits- (BGM) und Care-Management. Sie macht das in einem 100-Prozent-Pensum und wird ab Mai zusätzlich von einer Praktikantin unterstützt. Das Engagement für die Gesundheit der Angestellten war Camion Transport schon immer wichtig. Seit 2015 trägt das Unternehmen darum das Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz. Für Friedl ist klar: «Das Label unterstützt uns in der stetigen Weiterentwicklung des BGM.»
Label «Friendly Work Space» unterstreicht unsere Qualität
«Wir sind der erste Transport- und Logistikbetrieb mit diesem Label», betont Monika Friedl stolz. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal und trage auch dazu bei, sich qualitativ abzuheben. Bei der Nachhaltigkeit engagiert sich das Unternehmen mit dem Programm «Eco Balance by Camion Transport» unter anderem mit dem dualen Transportsystem, das nachts die Waren per Bahn verschiebt. Für das Nachhaltigkeitsprogramm wurden sie 2012 mit dem «Eco Performance Award» ausgezeichnet.
Im vergangenen Jahr fand bereits das zweite Re-Assessment für das Label «Friendly Work Space» statt. Jeder «Friendly Work Space»-Betrieb wird alle drei Jahre neu auf die sechs Qualitätskriterien für systematisch umgesetztes BGM überprüft. BGM sei ein steter Prozess, betont Friedl. Sie spricht damit an, dass sie laufend neue Projekte starten, die Mitarbeitenden involvieren und so möglichst früh Belastungen oder Stressfaktoren erkennen können. «BGM ist bei uns immer Bottom-up, das heisst, die Mitarbeitenden werden mit einbezogen. Auch Lernende arbeiten in Projekten mit», sagt Friedl. Als Beispiel werde demnächst bei Massnahmen wieder vermehrt der Fokus auf Wertschätzung gelegt. Dabei gehe es vor allem um die Schnittstelle von Stückgut-Chauffeuren mit Disponenten, Umschlagsmitarbeitenden und den Kunden.
«Terminstress wegen des Verkehrsaufkommens können wir dem Fahrpersonal nicht abnehmen und stärken stattdessen ihre Ressourcen», sagt Friedl. Sie können ihnen die Werkzeuge in die Hand geben für besseres Zeitmanagement, Kommunikation oder den Austausch der verschiedenen Berufsgruppen. Hierzu setzt Camion Transport eine eigene App ein. Neben Unternehmensinformationen und administrativen Belangen werden dort künftig auch Gesundheitstipps und andere BGM-Massnahmen vermittelt. Zudem können die Angestellten bereits jetzt via die App Feedback geben oder Veränderungen anregen.
Das sei wichtig, um das betriebliche Gesundheitsmanagement noch besser systematisch zu verankern, so Monika Friedl. «Das Label ‹Friendly Work Space› ist bei den Frontlinern noch zu wenig bekannt», sagt sie. Diesbezüglich ist sie in regelmässigem Austausch mit Gesundheitsförderung Schweiz, um das Label bekannter zu machen. Friedl sagt auch, dass die Mitarbeitenden grundsätzlich wissen, dass es das BGM gibt. «Aber wir brauchen sicher noch mehr zielgerichtete Massnahmen.» Bei Camion Transport fühlt sie als BGM-Verantwortliche den Mitarbeitenden regelmässig den Puls und macht auf die entsprechenden Angebote aufmerksam. Die Meinung der Chauffeure und Chauffeurinnen holt sie bei Fahrerschulungen ab, damit diese nicht am Feierabend Fragebögen abarbeiten müssen.
Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt wird. Die Zertifizierung stellt die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz aus, die von Kantonen und Versicherern getragen wird und einen gesetzlichen Auftrag hat.
«Systematisches Gesundheitsmanagement lohnt sich für eine Firma aufgrund der präventiven Wirkung und Massnahmen zu einer raschen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden auch finanziell. BGM und speziell das Label Friendly Work Space wirken zudem attraktiv auf Stellensuchende, was ein Vorteil für Unternehmen in der Rekrutierung ist. Und mit Apprentice bietet Gesundheitsförderung Schweiz zudem ein Angebot für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.
Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt wird. Die Zertifizierung stellt die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz aus, die von Kantonen und Versicherern getragen wird und einen gesetzlichen Auftrag hat.
«Systematisches Gesundheitsmanagement lohnt sich für eine Firma aufgrund der präventiven Wirkung und Massnahmen zu einer raschen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden auch finanziell. BGM und speziell das Label Friendly Work Space wirken zudem attraktiv auf Stellensuchende, was ein Vorteil für Unternehmen in der Rekrutierung ist. Und mit Apprentice bietet Gesundheitsförderung Schweiz zudem ein Angebot für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.
«Lernende sind unsere Zukunft»
Für die aktuell 53 Lernenden der Camion Transport werden spezifische BGM-Projekte durchgeführt, bei denen die Lernenden zusammengezogen werden. Das sei angesichts der 14 Standorte in der ganzen Schweiz nicht ganz einfach, sagt Friedl. Für sie ist das Engagement bei den jungen Mitarbeitenden wichtig: «Die Lernenden sind unsere Zukunft, und angesichts des vorherrschenden Fachkräftemangels möchten wir, dass sie bei Camion Transport bleiben.»
Das von Gesundheitsförderung Schweiz entwickelte Angebot Apprentice inklusive App und Arbeitspapier 55 «Junge Erwerbstätige – Arbeitsbedingungen und Gesundheit» richtet sich an Berufsbildungsverantwortliche und hat auch die Bedürfnisse junger Menschen im Übergang von Schule ins Berufsleben im Fokus. Ein Angebot, das noch zu wenig genutzt wird, räumt Friedl ein. Der KV-Lernende Sven Lerch beschreibt diesen Übergang: «Man muss sich an viele neue Dinge gewöhnen», sagt er. «Die grösste Umstellung war, dass ich nicht mehr den ganzen Tag mit meinen Schulfreunden verbringen konnte, sondern mich an die Arbeit mit erwachsenen Personen gewöhnen musste, was sich aber schnell eingependelt hat.» Lerch ist im 3. Lehrjahr und wird im Sommer abschliessen. Während der Ausbildung erhält er Einblick in verschiedene Abteilungen. Und er wird auch eine Woche in einem Truck mitfahren, worauf sich der angehende Kaufmann sehr freut.
«Es ist wichtig, dass man ihre Meinung abholt und für sie da ist», sagt Monika Friedl in Bezug auf die Auszubildenden. «Man muss Lernenden Handlungskompetenzen und Handlungsspielraum geben, damit sie sich verwirklichen und weiterentwickeln können. Aber sie brauchen auch Grenzen.» Sven Lerch stimmt zu: «Mein Job ist herausfordernd. Aber ich kann selbständig arbeiten und meine Ideen ins Team einbringen.»
In erster Linie seien die Fachverantwortlichen Ansprechpersonen für Lernende. Aber auch sie selbst sei bei Fragen oder Problemen jeweils relativ eng involviert, erklärt Friedl die Abläufe. BGM sei bei Camion Transport ein Rundum-Paket mit verschiedenen Massnahmen. Lernende profitieren wie die anderen Mitarbeitenden ebenfalls vom BGM-Angebot. Die Palette reicht von Gratis-Wasser und -Früchten bis hin zu Coachings, Konfliktmanagement und Informationen zu Gesundheitsthemen.
Alle müssen sich um die Gesundheit kümmern, auch der Betrieb
Dass Gesundheit im Unternehmen grossgeschrieben wird, zeigen auch die Bemühungen bei der Wiedereingliederung nach einer längeren Absenz. «Bei den sogenannten Schontätigkeiten planen wir individuell, welche Belastungen möglich sind. Wichtig ist, dass jemand wieder einen Tagesablauf, eine Aufgabe in der Firma hat. Das hilft beim Gesundwerden und der Rückkehr in den Job.»
Monika Friedl wünscht sich, dass sich alle Menschen aktiv mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen und überlegen, was sie selbst dafür tun können. Hier sei jeder Einzelne gefordert, «aber natürlich trägt auch der Betrieb Verantwortung», sagt sie. Unterstützung erhält sie dabei von der Besitzerfamilie, der die Gesundheit ihrer Angestellten wichtig ist. «Sie sind sehr offen für Neuerungen. Und das ist es, was es braucht: eine Geschäftsleitung, die hinter dem BGM steht», sagt Monika Friedl abschliessend.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
Kontakt: E-Mail an Brand Studio
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
Kontakt: E-Mail an Brand Studio