Dies sei ein Befund, der in der Grössenordnung etwa auch für Medikamentenrückstände in pflanzlichen Nahrungsmitteln bekannt sei. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift «Frontiers in Environmental Science» und untermauert Ergebnisse aus einer früheren Laborstudie. Untersucht wurde Gemüse, das in der Schweiz, Italien, Spanien oder Israel gewachsen war.
Autoreifen bestünden aus einer komplexen Mischung von Materialien, die ihre Leistung und Haltbarkeit verbesserten, so die Forscher. Hierzu gehörten auch chemische Zusatzstoffe, die Hunderte von Substanzen umfassten.
Die Partikel der Reifen würden zum Beispiel bei Regen in Kläranlagen geschwemmt, der dort anfallende Klärschlamm werde oft als Dünger auf Felder gebracht. «Dort können sie von Pflanzen aufgenommen werden und so auch den Menschen erreichen», sagte Thilo Hofmann, Leiter der Forschungsgruppe.
Die Proben wurden auf insgesamt sechzehn chemische Verbindungen untersucht, die mit Reifen in Zusammenhang gebracht werden. «Während die Konzentrationen und tägliche Aufnahme zum Glück relativ gering sind, findet man dennoch Stoffe aus Autoreifen in der Nahrung. Da gehören sie nicht hin», sagte Hofmann. Als nächste Schritte sollten nun die gesundheitlichen Aspekte untersucht werden. Die Studie ist eine Zusammenarbeit des CeMESS und der Hebrew University of Jerusalem.