Das hat noch niemand geschafft
Schweizer Forscher entdecken Riesenplaneten

Berner Forscher haben mit internationalen Kollegen einen intakten Riesenplaneten entdeckt, der den Untergang seines Sterns überlebt hat.
Publiziert: 16.09.2020 um 17:02 Uhr
|
Aktualisiert: 17.09.2020 um 09:22 Uhr
Eine künstlerische Darstellung eines Weissen Zwergs, der einen Kometen zerreisst.
Foto: NASA/JPL-Caltech/T. Pyle

Wissenschafts-Coup made in Switzerland! Erstmals haben Forschende einen intakten Riesenplaneten entdeckt, der den Untergang seines Sterns überlebte. Das berichtet ein internationales Team mit Beteiligung von Berner Astrophysikern im Fachmagazin «Nature».

Stirbt ein sonnenähnlicher Stern, bläht er sich zu einem Roten Riesen auf. Später kollabiert dieser Himmelskörper zu einem massenreichen Weissen Zwerg. Bisher hielt man es für unwahrscheinlich, in der Nähe von solchen Sternenresten Planeten zu finden.

Nun aber entdeckte ein internationales Forschungsteam einen Riesenplaneten mithilfe des Weltraumteleskops TESS der Nasa. Sie tauften ihn auf den Namen WD 1586 b. Die Berner Forschenden leiteten eine photometrische Analyse.

Temperatur: 17 Grad Celsius

Der Gasplanet ist viel grösser als der Weisse Zwerg, den er alle 1,4 Tage umkreist – etwa 20 Mal näher als Merkur die Sonne umrundet. Das Team geht davon aus, dass der gasförmige Planet lange nachdem der Stern aus seiner Roten-Riesen-Phase geschrumpft war, in die nahe Umlaufbahn geriet. Andernfalls wäre er nämlich verschlungen worden.

Der gasförmige Planet besitzt nicht mehr als die 14-fache Masse des Jupiters. Seine Temperatur beträgt höchstens 17 Grad Celsius. Das fanden die Forschenden mithilfe des Nasa-Weltraumteleskops Spitzer heraus.

Erde könnte verschlungen werden

In einigen Milliarden Jahren verkommt auch unsere Sonne zu einem Weissen Zwerg. Während der Roten-Riesen-Phase werden Merkur und Venus wohl verschlungen – möglicherweise auch die Erde. Die Gasplaneten des Sonnensystems können sich vielleicht retten.

Bereits im vergangenen Jahr berichteten Forschende von einer Gasscheibe, die einen Weissen Zwerg umkreist. Das Gas scheint eine ähnliche Zusammensetzung wie Neptun und Uranus zu haben. Deshalb vermuteten sie, dass das Gas von einem Planeten stammen könnte. Entdeckt wurde er jedoch nicht. (nim/SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?