Mehrere Medien hatten vor der Ankündigung am Sonntag (Ortszeit) zuvor berichtet, dass es Wissenschaftlern am Bundeslabor Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) gelungen sei, erstmals mit einem experimentellen Fusionsreaktor mehr Energie zu erzeugen als während des Prozesses verbraucht wurde.
Dabei sei ein «Nettoenergiegewinn» von 120 Prozent erreicht worden, berichtete die britische «Financial Times» am Sonntag unter Berufung auf drei an der Forschung Beteiligte. Auch die «Washington Post» berichtete über den mutmasslichen Durchbruch und zitierte einen Fusionswissenschaftler mit den Worten: «Für die meisten von uns war dies nur eine Frage der Zeit.»
Das US-Energieministerium und das Labor wollten die Berichte zunächst nicht bestätigen, da die «Analyse noch im Gange» sei. Sie kündigten jedoch eine Stellungnahme der Ministerin für Dienstag an.
Kernfusion als Alternative
Bei der Kernfusion werden Atomkerne bei extremen Temperaturen miteinander verschmolzen. Dabei werden enorme Mengen Energie freigesetzt. Herkömmliche Atomkraftwerke gewinnen Energie aus der Spaltung von Atomkernen.
Um eine Kernfusion herbeizuführen, ist ein erheblicher Energieaufwand nötig. Die Kernfusion könnte ihren Unterstützern zufolge auf lange Sicht eine Alternative zur Verbrennung fossiler Brennstoffe und der umstrittenen Kernspaltung werden. Obwohl seit den 50er Jahren dutzende Versuchsreaktoren gebaut wurden, war es bislang in keiner Anlage gelungen, mehr Energie zu erzeugen als für den Prozess benötigt wird. (SDA)