Mit der Studie wollten die Forschenden herausfinden, ob die Risikobereitschaft im Prozess der Evolution erworben wurde, oder kulturelle Gründe hat, wie es in einer Mitteilung der Universität Neuenburg (Unine) von Mittwoch heisst.
Da Affen ein ähnliches Risikoverhalten an den Tag legen wie Menschen, gehen die Autoren davon aus, dass dieses Verhalten starke evolutionäre Grundlagen hat.
«Wir wissen, dass Menschen viel weniger rational sind, als man in der Vergangenheit annahm», sagte Penelope Lacombe, Erstautorin der Studie, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die gleiche Art von kognitivem Bias sei auch bei Affen beobachtet worden.
Zu diesem Resultat kamen die Forscherinnen und Forscher, in dem sie den Affen zwei auf dem Kopf stehende Becher anboten: ein gelber, der mit Sicherheit eine kleine Belohnung enthielt, und ein rosafarbener, hinter dem sich zufällig eine grössere Belohnung verbergen konnte. Der Primat hatte also die Wahl zwischen einer sicheren und einer riskanten Option.
In einem zweiten Schritt ersetzte das Team den rosafarbenen Becher durch eine Reihe orangefarbener Becher, wobei die grosse Belohnung unter einem einzigen dieser Becher versteckt wurde. Diese Veränderung hatte einen Einfluss auf die Strategie, die die Affen anwendeten.
«Wir haben gezeigt, dass Orang-Utans und Gorillas in der Lage sind, Änderungen in der Menge der Belohnungen sowie Variationen in der Wahrscheinlichkeit eines Gewinns wahrzunehmen und rationale Entscheidungen über diese Variationen zu treffen», wird Lacombe in der Mitteilung der Unine zitiert.
(SDA)