Für manche gehört der Weihnachtsbaum nicht vor dem 24. Dezember ins Wohnzimmer. Thomas (57) und Susanne Jeromin (56) aus Niedersachsen fangen aber um einiges früher mit dem Schmücken an: Bereits im Juni werden die ersten Plastiktannen aufgestellt. Denn schliesslich besitzt das Paar nicht nur ein Exemplar – sondern 555. Dafür wurde ihnen am Donnerstag vom Rekord-Institut für Deutschland (RID) ein neuer Weltrekord anerkannt.
Dabei hatte das Ehepaar schon einmal einen Rekord aufgestellt. Vor zwei Jahren schmückten 444 Weihnachtsbäume ihr Haus.«Wir haben ausgebaut, in dem neuen Raum stehen jetzt allein 89 Bäume», erzählt Susanne Jeromin der deutschen Nachrichtenagentur DPA.
108'000 Weihnachtskugeln
Schon seit zwölf Jahren sammelt der Koch leidenschaftlich Tannenbäume. Inzwischen ist auch seine Frau Feuer und Flamme. «Nach dem Frühdienst schmücken wir von 15 Uhr an bis abends und auch die Wochenenden durch», sagt die Altenpflegerin.
An den unzähligen Tannenbäumen hängen nicht nur Kugeln, obwohl sie davon rund 108'000 Stück besitzen. Denn das Ehepaar stellt auch Themenbäume auf: zum Beispiel mit Plüschtieren und Quietscheentchen. Zudem haben sie mittlerweile komplett auf LEDs umgestellt, wie «Focus» berichtet. Laut der Sammlerin verursacht das nur Mehrkosten von rund 89 Euro pro Saison.
Besucher reisen extra an
In der Adventszeit geniessen die beiden Weihnachtsfans ihre geschmückte Bude nicht allein. Zahlreiche Besucher reisen jedes Jahr nach Niedersachsen: «Wir hatten sogar schon Gäste aus der Schweiz, die auf dem Weg in den Norden bei uns vorbeigeschaut haben», erzählt Susanne Jeromin. Für die Besucher mag es eine Reizüberflutung sein – für das Ehepaar Jeromin ist es ganz normal. Trotzdem schalten sie nachts die blinkenden Lichter im Schlafzimmer aus.
Obwohl das Schmücken für die beiden jedes Jahr ein halbes Jahr vor Weihnachten beginnt, ist der ganze Spass knapp zwei Wochen nach dem 24. Dezember vorbei. Denn schon am Dreikönigstag, dem 6. Januar, schmücken die Jeromins wieder ab. Die Plastikbäume wandern auf den Dachboden, wo sie lediglich ein paar Monate Ruhe haben. (gs)