Wegen der Corona-Massnahmen ist das öffentliche Leben derzeit eingeschränkt. Dies kann auch für Paare einige Schwierigkeiten mit sich bringen. Man ist fast nur noch zu Hause, und es besteht die Gefahr, in eine Routine zu verfallen.
Doch Psychologin und Sexologin Caroline Fux (39) weiss: «Im Grund genommen kann man zu Hause mehr machen, als man denkt. Die meisten Menschen sind einfach in ihren Gewohnheiten gefangen.»
Sich nicht zu viel vornehmen
Damit dies nicht geschieht, sollte man laut Fux bewusst Zeit für Dinge einplanen, die man normalerweise nicht tut. Zu Beginn sollten Sie es jedoch nicht übertreiben, eine halbe Stunde bis zu einer Stunde würde schon reichen.
Auch in Sachen Aktivitäten sollte man sich nicht zu viel vornehmen oder zu weit suchen, sonst könne es geschehen, dass man sich selbst blockiert und schlussendlich wieder vor dem Bildschirm landet. «An sich unspektakuläre Aktivitäten wie einander ein Buch vorlesen oder abwechselnd einen Song bestimmen, zu dem man tanzt, können richtig guttun. Erst recht, wenn sie den Körper und die Sinne mit einbeziehen», rät die Expertin.
Die Sinne aktivieren
Wer sich wünscht, dass es wieder etwas mehr knistert, kann bereits mit wenig Aufwand für die gewünschte Nähe sorgen. «Wer etwas für die Erotik tun möchte, könnte gemeinsam duschen oder baden. Auch Massagen schaffen Nähe und aktivieren die Sinne. Selbstverständlich darf man auch Sex haben, wenn beide möchten, aber es ist auch wichtig, dass körperliche Nähe auch ohne Sex einen Platz haben darf», so die Sexologin.
Auch für Paare, die lieber den Geist etwas anregen würden, hat Fux Tipps: «Spannend können auch Brett-, Karten- oder Würfelspiele sein, die man zu zweit spielen kann. Wem das nichts sagt, der könnte gemeinsam etwas Kochen, das vielleicht ein bisschen aufwändiger ist.»
Spezifische Date-Abende festlegen
Eine weitere Möglichkeit, um etwas aus der Routine auszubrechen, ist es bewusst Zeit für ein Date einzuplanen. «Wer das Gefühl hat, dass man sich gegenseitig nur noch im Trainer sieht, könnte einen Abend bestimmen, an dem man ein ‹Formal Dinner› abhält und sich bewusst etwas rausputzt. So als würde man ins Restaurant gehen.»
Hierbei gilt jedoch: Romantik ist relativ. Wem die Idee also nichts sagt, kann auch auf andere Weise eine individuell romantische Atmosphäre schaffen. «Herzen und Rosen mögen für die eine Person passen und etwas auslösen, für jemand anderes sind das leere Requisiten. Persönliche Dinge haben oft mehr Bedeutung. Man könnte zum Beispiel vereinbaren, dass jeder zehn Punkte aufschreibt, die man am andern liebt oder für die man dankbar ist, und sich dann diese abwechselnd vorlesen», schlägt Fux vor.