Unterwegs in Südafrika
Zu Besuch im Sportler-Mekka Stellenbosch

Das Schweizer Mountainbike-Team Scott-Sram trainiert in Südafrika – Blick am Abend-Journalist Gubler ist mitgeradelt.
Publiziert: 01.06.2017 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:03 Uhr
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Freudensprung in den afrikanischen Sonnenuntergang: Olympiasieger Nino Schurter in seiner zweiten Heimat Stellenbosch.
Foto: Jochen Haar
Stephan Gubler

Freuen Sie sich wieder über die warmen Temperaturen? Wir verraten Ihnen schon jetzt, wo sie den Sommer verlängern –oder gar überwintern können.

Stellenbosch ist das Mekka für Leichtathleten, Triathleten und Mountainbiker in Südafrika. Maximal eine Stunde Zeitunterschied lassen dem Jetlag keine Chance. «Hier unten gibts die perfekten Trails», sagt Thomas Frischknecht (47). Der Schweizer Bike-Weltmeister und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner gehört mit seinem Mountainbike-Team Scott-Sram schon lange zu den Stammgästen in Stellenbosch, das nur eine halbe Stunde von Kapstadt entfernt ist.

Das malerische Städtchen hat aber weit mehr zu bieten als nur Trails. «Das Essen und der Wein sind fantastisch, z. B. im Green Gate, wo sich Biker wie Gümmeler zum gesunden Lunch treffen.» Mittlerweile hat auch Frischis Zögling, Weltmeister und Olympiasieger Nino Schurter (31), hier ein eigenes Haus gekauft.

Blick am Abend hat mit der Truppe 200 Kilometer zurückgelegt – und nachher 300 an der Küste auf dem Rennvelo: «Ein Traum!» Und das mit dem gefährlichen ­Verkehr ist ein Mythos. Auf Schweizer Strassen ist es keinen Deut sicherer.

Gut zu wissen

Anreise: In rund 12 Std. Direktflug Zürich–Kapstadt mit Edelweiss.

Wohnen: Am besten und günstigsten in einem der vielen Bed&Breakfast.

Preise: Pro Übernachtung ab etwa 100 Franken inkl. Frühstück.

Essen: Mindestens 50% günstiger als bei uns. Z. B. Sushi im Genki, Indisch im Bukhara oder Fleisch beim Fat Butcher.

Ausflüge: Ein Tag in Kapstadt ist ein Muss. Wasserratten gehen an den 30 Kilometer entfernten Bikini Beach in Gordon’s Bay.

Eine Schweizer Erfolgsgeschichte: Scott Vom Skistock zum Super-Mountainbike-Team

Wussten Sie, dass Scott eine Schweizer Marke ist? Viele wissen es nicht, aber vielleicht ist das auch gewollt, denn die Erfolgsgeschichte der Marke hat Wurzeln in den USA. 1958 entwickelte Ed Scott den ersten Skistock aus Aluminium. Damit waren die Tage von Bambus  und Stahl gezählt. Weitere Highlights folgten, wie die erste Motocross-Schutzbrille oder ein aerodynamischer Lenker, welcher Greg LeMond 1989 zum knappsten Sieg in der Tour-de-France- Geschichte verhalf (8 Sekunden).

Mit dem Management-Buyout von 1998 wurde Scott schweizerisch. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Geschäftsbereiche Wintersport, Motorsport, Laufsport und Fahrräder. Sowohl die Rennvelos als auch Mountainbikes gehören zu den leichtesten auf dem Markt. Das hat Thomas Frischknecht 2002 dazu bewogen, das Swisspower- Team zu gründen. Die Olympischen Spiele in Rio wurden zum totalen Team-Triumph für Frischi & Co. Nino Schurter holte Gold bei den Männern und die schwedische Newcomerin Jenny Rissveds bei den Damen. Seit dieser Saison heisst das Team nun Scott-Sram und hat weiter Erfolg.

Beim Cape Epic, dem wohl kultigsten Mountainbike-Etappenrennen in Südafrika, gewann Schurter mit Teamkollege Matthias Stirnemann die Gesamtwertung, Frischknecht mit Rissveds die Mixed-Kategorie – auch Frischknechts Sohn Andri feierte zwei Etappensiege.

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