Ein LkW, der wie eine schnurrende Katze klingt
Braust ein 18-Tonner vorbei, hält man sich die Nase und, wenn möglich, noch die Ohren zu. Lastwagen, die sechs Tonnen transportieren und selber doppelt so viel wiegen, sind für die Verteilung von Waren üblich und da ihre Zahl in den letzten Jahren enorm zugenommen hat, ist man sich Lärm und Abgase gewöhnt.
Überraschend ist jedoch, wenn ein solcher LkW vorbeifährt und seine Lärmemission derjenigen einer schnurrenden Katze ähnelt und der zudem genau gleich duftet wie die ihn umgebende frische Schweizer Herbstluft. Die instinktive Reaktion ist nicht, den Atem anzuhalten, um möglichst wenig Abgase in die Lungen abzukriegen, viel eher sperrt man bei diesem Anblick Mund und Augen weit auf.
Lärmfreier Verkehr
Die Zukunftsvision ist kein Wunschdenken, sondern seit fast schon drei Jahren Realität. Im Januar 2014 schaffte Coop den ersten Elektrolastwagen an. Dieser E-Laster fährt ab der Verteilzentrale Dietikon ZH die Coop-Supermärkte im Grossraum Zürich an. Ein Elektrolastwagen verbraucht netto eine Kilowattstunde Strom pro Kilometer. Der Bruttoverbrauch liegt bei 1.3kWh/km, jedoch werden 20 Prozent durch die sogenannte Rekuperation, bei der beim Bremsen und Bergabfahren Energie gewonnen wird, und durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, wettgemacht. Damit braucht der Elektrolastwagen nur ein Drittel der Energie eines herkömmlichen Diesel-Lasters. Coop hat bereits etliche Preise für den mutigen und zukunftsweisenden Entscheid, einen Elektrolastwagen einzusetzen, erhalten, unter anderen den Zurich Klimapreis 2014 und den Energy Globe Award 2016.
Der E-Laster bewährt sich voll und ganz
Der E-Lastwagen in Dietikon ist mittlerweile über 65'000 Kilometer gefahren. Er bewährt sich im Alltag und ist derart praxistauglich, dass er einen herkömmlichen Lastwagen vollständig, eins zu eins, ersetzt. Aufgrund der positiven Erfahrungen hat Coop sich entschlossen, drei weitere E-Force Elektrolastwagen für dieses Jahr zu bestellen, um die Regionen von Aclens, Chur und Transgourmet Deutschland in Berlin emissions- und lärmfrei zu beliefern.
Ökologisches Fahrverhalten
Die Diesel-Lastwagen, die für Coop im Einsatz sind, fahren seit drei Jahren mit dem Analysesystem «Fleetboard». Das System zeigt dem Fahrer an, ob sein Fahrverhalten ökologisch und treibstoffsparend ist. Dies ist der Fall, wenn ein Fahrer möglichst flüssig und gleichmässig im angemessenen Gang fährt. Mithilfe dieses Systems können bis zu zehn Prozent Treibstoff eingespart werden. Ökologisches Fahren ist somit keine Illusion. Wird der Ansatz mit Weitsicht und Pragmatismus angegangen, ist eine Zukunft mit sauberer Luft und Ruhe möglich.
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