Anstatt redensartlich «Auf und davon» steht wortspielerisch «Aus und davon» als Titel auf dem Buchumschlag. Das passt zu diesem Sommer: Anstelle zielstrebig loszufahren, treten wir auf der Stelle. Und in diesem Stuttgarter Familienroman von Anna Katharina Hahn (49) geht vieles nicht weiter. Die Ehen der Grossmutter Elisabeth und der Mutter Cornelia, die Liebe zwischen der Oma und den Enkelkindern Stella und Bruno. «Ich hasse Pfannkuchen! Und dich auch!», schreit Bruno gleich zu Beginn Elisabeth an, die auf ihn aufpassen soll – und er schmeisst das Omelett an die Decke, wo es hängen bleibt. Ein schadenfroher Einblick in eine Familie, bei der nichts rundläuft: Es gibt immer welche, denen es noch mieser geht.
Anna Katharina Hahn, «Aus und davon», Suhrkamp
Anstatt redensartlich «Auf und davon» steht wortspielerisch «Aus und davon» als Titel auf dem Buchumschlag. Das passt zu diesem Sommer: Anstelle zielstrebig loszufahren, treten wir auf der Stelle. Und in diesem Stuttgarter Familienroman von Anna Katharina Hahn (49) geht vieles nicht weiter. Die Ehen der Grossmutter Elisabeth und der Mutter Cornelia, die Liebe zwischen der Oma und den Enkelkindern Stella und Bruno. «Ich hasse Pfannkuchen! Und dich auch!», schreit Bruno gleich zu Beginn Elisabeth an, die auf ihn aufpassen soll – und er schmeisst das Omelett an die Decke, wo es hängen bleibt. Ein schadenfroher Einblick in eine Familie, bei der nichts rundläuft: Es gibt immer welche, denen es noch mieser geht.
Anna Katharina Hahn, «Aus und davon», Suhrkamp
Das vierte Album der Londoner Sängerin Jessie Ware (35) gleicht einem Sommergewitter, das sich lange ankündigt und dann richtig loslegt: Beim ersten Mal Durchhören wirkt es noch etwas belanglos, beim zweiten Mal wippt man schon mit, beim dritten Mal offenbart es seine Magie. Ware, die mit ihrem neuen Werk auf Platz 3 der UK-Charts einstieg, war bisher bekannt für unterkühlten, futuristischen Herzschmerz-Pop. Jetzt ist sie in die Disco-Stiefel gestiegen. «What's Your Pleasure?» bewegt sich irgendwo zwischen Diana Ross, The Cure, Bananarama und Donna Summer. Und wirkt trotz Retro-Touch so erfrischend cool wie ein Sommergewitter.
Jessie Ware: «What's Your Pleasure?»
Das vierte Album der Londoner Sängerin Jessie Ware (35) gleicht einem Sommergewitter, das sich lange ankündigt und dann richtig loslegt: Beim ersten Mal Durchhören wirkt es noch etwas belanglos, beim zweiten Mal wippt man schon mit, beim dritten Mal offenbart es seine Magie. Ware, die mit ihrem neuen Werk auf Platz 3 der UK-Charts einstieg, war bisher bekannt für unterkühlten, futuristischen Herzschmerz-Pop. Jetzt ist sie in die Disco-Stiefel gestiegen. «What's Your Pleasure?» bewegt sich irgendwo zwischen Diana Ross, The Cure, Bananarama und Donna Summer. Und wirkt trotz Retro-Touch so erfrischend cool wie ein Sommergewitter.
Jessie Ware: «What's Your Pleasure?»
Es hätte eigentlich die Ausstellung des Frühlings werden sollen, doch gerade hat die Fondation Beyeler in Riehen BS ihre Edward-Hopper-Show aufgrund eines coronabedingten Unterbruchs ein zweites Mal verlängert. Die Bilder des amerikanischen Malers werden neu bis am 20. September in Riehen zu sehen sein – dank Ticketreservation und Timeslots sogar in einem ruhigeren Ambiente als sonst. Schwerpunkt der Ausstellung bilden Hoppers ikonische Darstellungen der unendlichen Weite amerikanischer Landschaft und Stadtlandschaft. 170'000 Besucher haben sie sich bereits angesehen. Das sagt eigentlich schon alles.
Edward Hopper, Fondation Beyeler
Es hätte eigentlich die Ausstellung des Frühlings werden sollen, doch gerade hat die Fondation Beyeler in Riehen BS ihre Edward-Hopper-Show aufgrund eines coronabedingten Unterbruchs ein zweites Mal verlängert. Die Bilder des amerikanischen Malers werden neu bis am 20. September in Riehen zu sehen sein – dank Ticketreservation und Timeslots sogar in einem ruhigeren Ambiente als sonst. Schwerpunkt der Ausstellung bilden Hoppers ikonische Darstellungen der unendlichen Weite amerikanischer Landschaft und Stadtlandschaft. 170'000 Besucher haben sie sich bereits angesehen. Das sagt eigentlich schon alles.
Edward Hopper, Fondation Beyeler
Eine blonde Deutsche landet 2004 aus Versehen für einige Monate in einem unmenschlichen australischen Flüchtlingscamp – und versucht verzweifelt, wieder rauszukommen. Das ist der reale Hintergrund für die wohl spannendste und gleichzeitig realistischste Kurzserie dieses Sommers. In «Stateless» nimmt sich Hollywood-Star Cate Blanchett, die auch die Hauptrolle spielt, des wahren, leicht abgeänderten Stoffs an – was zugegebenermassen einen kleinen Nachteil beinhaltet: Durch die ersten zwei Folgen, welche die Hintergrundgeschichte der Hauptperson etablieren, muss man sich durchkämpfen, bevor es dann ab Folge drei richtig spannend wird. Das Gute an der Serie: Sie wird aus allen Perspektiven erzählt, nicht nur aus Sicht derer, die in einem Camp festsitzen, sondern auch aus jener der Wächter. So entwickeln sich nicht nur ein spannender Sog, sondern auch einige Fragen im Hirn und Herz des Zuschauers. Ein Muss.
«Stateless», Netflix
Eine blonde Deutsche landet 2004 aus Versehen für einige Monate in einem unmenschlichen australischen Flüchtlingscamp – und versucht verzweifelt, wieder rauszukommen. Das ist der reale Hintergrund für die wohl spannendste und gleichzeitig realistischste Kurzserie dieses Sommers. In «Stateless» nimmt sich Hollywood-Star Cate Blanchett, die auch die Hauptrolle spielt, des wahren, leicht abgeänderten Stoffs an – was zugegebenermassen einen kleinen Nachteil beinhaltet: Durch die ersten zwei Folgen, welche die Hintergrundgeschichte der Hauptperson etablieren, muss man sich durchkämpfen, bevor es dann ab Folge drei richtig spannend wird. Das Gute an der Serie: Sie wird aus allen Perspektiven erzählt, nicht nur aus Sicht derer, die in einem Camp festsitzen, sondern auch aus jener der Wächter. So entwickeln sich nicht nur ein spannender Sog, sondern auch einige Fragen im Hirn und Herz des Zuschauers. Ein Muss.
«Stateless», Netflix
Es gibt Getränke, die sind so süss, dass es fast schon peinlich ist. Aber das Jahr 2020 hatte ja nun bisher wirklich einen bitteren Beigeschmack – und die Gefahr, dass es so weiter geht, ist reell. Da hilft Rinquinquin! Kennen Sie nicht? Kommt aus Südfrankreich, genauer aus dem Südosten, aus Forcalquier – und gilt in unserem Nachbarland als leicht altmodisch. Es ist ein Aperitif, hergestellt aus Pfirsichen, ätherischen Ölen der Zitrone, Rohrzucker und Weisswein. Er schmeckt wie der Versuch eines verliebten Lebensmitteltechnologen, Pfirsich-Aroma in einen Likör reinzubekommen – und hat dabei von allem etwas zu viel erwischt. Verdünnen kann man das Ding mit Weisswein oder Champagner. Und wissen Sie, von wo der Name Rinquinquin kommt? Vom okzitanischen Dialektwort requinquilhar – was so viel wie aufmuntern bedeutet.
Rinquinquin à la Pêche (15%), Distilleries et Domaines de Provence
Es gibt Getränke, die sind so süss, dass es fast schon peinlich ist. Aber das Jahr 2020 hatte ja nun bisher wirklich einen bitteren Beigeschmack – und die Gefahr, dass es so weiter geht, ist reell. Da hilft Rinquinquin! Kennen Sie nicht? Kommt aus Südfrankreich, genauer aus dem Südosten, aus Forcalquier – und gilt in unserem Nachbarland als leicht altmodisch. Es ist ein Aperitif, hergestellt aus Pfirsichen, ätherischen Ölen der Zitrone, Rohrzucker und Weisswein. Er schmeckt wie der Versuch eines verliebten Lebensmitteltechnologen, Pfirsich-Aroma in einen Likör reinzubekommen – und hat dabei von allem etwas zu viel erwischt. Verdünnen kann man das Ding mit Weisswein oder Champagner. Und wissen Sie, von wo der Name Rinquinquin kommt? Vom okzitanischen Dialektwort requinquilhar – was so viel wie aufmuntern bedeutet.
Rinquinquin à la Pêche (15%), Distilleries et Domaines de Provence
Ja, wer soll denn auch sagen, was das Gericht des Sommers ist? Ein Spitzenkoch? Ein Grillchef? Sicherlich auf jeder Karte ist derzeit der cremige, innen flüssige, italienische Frischkäse Burrata. Auf einem Rucola-Beet, marinierten Tomaten oder als Pizza-Topping. Aber ist er wirklich so leicht? Wir haben noch etwas Leichteres. Und einfach und gesund. Blumenkohl. Ja, Sie haben richtig gelesen. Waschen Sie das Teil, marinieren Sie es mit Olivenöl und Salz und schieben Sie es in den Ofen. Ganz. Ohne Vorblanchieren dauert es etwas länger. Er soll oben schön braun werden. Auf dem Grill funktioniert das auch. Am Ende kann man noch Sesam darüberstreuen oder auch Zatar (Sesam, Thymian, Salz). Ihre Gäste werden staunen. Und Sie erst!
Ja, wer soll denn auch sagen, was das Gericht des Sommers ist? Ein Spitzenkoch? Ein Grillchef? Sicherlich auf jeder Karte ist derzeit der cremige, innen flüssige, italienische Frischkäse Burrata. Auf einem Rucola-Beet, marinierten Tomaten oder als Pizza-Topping. Aber ist er wirklich so leicht? Wir haben noch etwas Leichteres. Und einfach und gesund. Blumenkohl. Ja, Sie haben richtig gelesen. Waschen Sie das Teil, marinieren Sie es mit Olivenöl und Salz und schieben Sie es in den Ofen. Ganz. Ohne Vorblanchieren dauert es etwas länger. Er soll oben schön braun werden. Auf dem Grill funktioniert das auch. Am Ende kann man noch Sesam darüberstreuen oder auch Zatar (Sesam, Thymian, Salz). Ihre Gäste werden staunen. Und Sie erst!