Die Zahl der Firmengründungen an der ETH Zürich bleibt relativ konstant. In den Jahren 2015 bis 2017 wurden jeweils 25 Jungunternehmen gegründet, 2018 waren es 27. Im vergangenen Jahr gab es 30 neue Firmen von ETH-Forschenden. Sechs der Spin-offs fokussieren auf nachhaltige und ökologische Materialien. Viele Neugründungen entstanden in den Bereichen Informatik und Kommunikationstechnologie.
«Bei der inhaltlichen Ausrichtung der neuen Firmen spiegelt sich das Klimajahr wider», heisst es in der Mitteilung der ETH Zürich. Obwohl sich die Spin-offs mit unterschiedlichen Materialien befassen, ist ihnen eines gemeinsam: Ihre Produkte sollen die Umwelt schonen.
So wandelt Fenx Industrieabfall in einen porösen Schaum um, der sich zur Gebäudeisolation eignet. Im Gegensatz zu anderen nachhaltigen Dämmstoffen ist dieser nicht brennbar und günstig herzustellen. Die Firma Neustark hat sich zum Ziel gesetzt, Beton kostengünstig zu recyceln. So können die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung von Zement immens sind, deutlich reduziert werden. Der Spin-off Dimpora hingegen entwickelt eine umweltfreundliche Membran für Outdoor-Jacken, die ohne Fluorverbindungen auskommt, aber gleich atmungsaktiv ist wie herkömmliche Membranen.
Eine Milliarde US-Dollar Marktwert
Detlef Günther, Vizepräsident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, freut sich: «Viele haben mich in den letzten Jahren darauf angesprochen, dass die ETH doch mehr Firmen gründen könnte. Meine Antwort war immer die gleiche: Wenn die richtigen Ideen da sind, werden unsere Forschenden das Risiko nicht scheuen.»
Rund 630 Millionen Schweizer Franken wurden in ETH-Spin-offs investiert. So wurde in Nexxiot 50 Millionen Franken, in Beekeeper 45 Millionen US-Dollar investiert und Planted, das aus Erbsen einen Fleischersatz herstellt, konnte eine erste Finanzierungsrunde von sieben Millionen Franken abschliessen. Die Firma GetYourGuide wurde als erstes ETH-Spin-off noch vor einem Börsengang mit über einer Milliarde US-Dollar Marktwert bewertet.