Richtige Länge, passende Ausrüstung

Die besten Tipps fürs Wandern mit Kindern

Das Wandern ist der Schweizer Lust: Laut der Erhebung «Sport Schweiz 2020» des Bundesamts für Sport (BASPO) schnüren hierzulande fast 57 Prozent der Bevölkerung regelmässig die Wanderschuhe – Tendenz steigend. Darunter befinden sich viele Familien. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte allerdings ein paar Dinge beachten. «Achtung, fertig, loslaufen!» ist hier nicht immer die beste Idee. Unser Listicle zeigt Ihnen, worauf es ankommt, damit es unterwegs nicht heisst: Wann sind wir endlich da?

Nicht alle Kinder wandern gleich gern. Hier kann es helfen, die Tour ein bisschen zu strukturieren. Denn: Der Blick aufs schöne Alpenpanorama reicht Kindern meist nicht aus, sie wollen unterhalten werden. Bauen Sie zum Beispiel Spiele ein – oder ein Quiz rund um die Landschaft. Eine Option ist auch, zusammen mit einer anderen Familie zu wandern, so motivieren sich die Kinder in der Regel gegenseitig. Und: Kündigen Sie den Kleinen an, was sie am Tag alles erleben werden – vom Spielplatz übers Glace bis hin zum Bad im Bergsee –, dann steigt die Vorfreude. Empfehlenswert sind auch Themenwanderungen speziell für Kinder, siehe Punkt 6!

Besonders bei Wander-Neulingen ist weniger mehr, kleine Kinder ermüden schneller. Wählen Sie die Tourlänge lieber kürzer als länger und auch nicht zu steil – oder setzen Sie auf eine Wanderung, die notfalls einfach abgebrochen werden könnte. Wichtig ist, Motivation und Kondition der Kinder gut zu kennen. So wissen Sie recht genau, was Sie ihnen zutrauen können. Bei Kleinkindern ist es ratsam, die Kindertrage mitzunehmen, falls sie im Laufe der Tour müde und erschöpft sind.

Erwachsene legen eine Drei-Stunden-Wanderung in der Regel in drei Stunden zurück. Wer mit Kindern unterwegs ist, muss mehr Zeit einplanen bzw. damit rechnen, dass man weniger grosse Strecken zurücklegt als angenommen. Die Kleinen bleiben gerne mal stehen, wollen am Bächli spielen oder entdecken Interessantes am Wegesrand. Wichtig ist auch, genug Pausen einzuplanen. Kinder sollten sich auf der Tour regelmässig ein bisschen ausruhen können.

Generell gilt für Gross und Klein: Funktionelle Bekleidung, gute Wandersocken sowie ein bequemer Rucksack sind Basis eines jeden guten Wanderoutfits. Was die Schuhe betrifft, so bieten sich leichte, stabile und atmungsaktive Kinder-Wanderschuhe sowie für die Eltern Multifunktionsschuhe oder leichte Wanderschuhe an. Besonders wichtig ist auch der Sonnenschutz: Ein Sonnenhut, eine Sonnenbrille sowie Sonnencrème mit Schutzfaktor 50 sind Pflicht. Tipp: Packen Sie auch einen Feldstecher ein, mit diesem können die Kinder die Natur erkunden. Nicht vergessen für Notfälle: ein Erste-Hilfe-Set sowie für Schlechtwetter eine Regenjacke und -hose. Das Wetter in den Bergen kann rasch umschlagen.

Wichtig ist auf jeder Tour, genug zu trinken. Am besten füllen Sie Wasser oder ungesüssten Tee in Ihre Feldflasche ab. Die Faustregel lautet: ein bis zwei Liter pro Person. Was das Essen betrifft, so eignet sich das gute alte Sandwich bestens, gesund zum Beispiel mit Vollkornbrot zubereitet und gefüllt mit Trutenschinken oder Bündnerfleisch. Als Ergänzung empfehlen sich hartgekochte Eier oder rohe Gemüsesnacks wie Radiesli, Gurken oder Rüebli. Wichtig für zwischendurch: Vollkorn-Knäckebrot, Nüsse oder Früchte, die im Rucksack nicht weich werden können, also zum Beispiel Äpfel oder Birnen – oder dann Trockenfrüchte.

Hilfreich kann natürlich auch Süsses sein. Packen Sie ein Stück Kuchen oder die Lieblingsbiskuits der Kinder ein – falls es gegen Ende der Tour doch mal heissen sollte: «Wie weit ist es noch?» Schokolade ist wegen der Schmelzgefahr nicht optimal. Kinder können übrigens ihren eigenen Kinderrucksack mit dem Proviant tragen. Achten Sie aber darauf, dass er nicht zu schwer beladen wird, am besten kommen einfach ein paar Snacks sowie ein Getränk rein. Erlaubt es die Tour, eine Cervelat zu bräteln, denken Sie auch ans Sackmesser, um Stecken zu schnitzen und die Würste einzuschneiden.