Zwei Tage im Legoland Deutschland
Zwischen Ninja-Hektik und Mini-Entspannung

Unser Sohn ist vier Jahre alt. Und Lego-Fan. Beim Besuch im Legoland Deutschland kommt er aus dem Staunen kaum heraus. Für Eltern wichtig: Gelassenheit und Kleingeld.
Publiziert: 18.07.2023 um 09:57 Uhr
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Los geht die Reise durchs Legoland Deutschland. Doch wo befinden wir uns überhaupt?
Foto: © Jessica Kassner / jmk-photography
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Mathias GermannReporter Sport

Das Paradies auf Erden liegt knapp drei Stunden von Zürich entfernt. Zumindest für unseren vierjährigen Sohn. «Wie viele Nächte noch?», fragte er monatelang. Seine Vorfreude auf das Legoland Deutschland war riesig. Und er wurde nicht enttäuscht. Nach unserer Rückkehr berichtete er in der Kinderkrippe seinen Freunden begeistert von seinen Erlebnissen. Doch was hatte er etwas ausserhalb des Städtchens Günzburg (D) genau erlebt?

Bei der Ankunft im Legoland Feriendorf werden wir herzlich empfangen. Bereits hier dreht sich alles um Lego. Überall stehen überdimensionale Figuren aus den berühmten Klemmbausteinen. Es gibt einen Campingplatz (165 Stellplätze und 39 Camping-Fässer) und drei Hotels (total 350 Zimmer). Dazu 120 Häuschen mit je zwei Familienzimmer.

Alles ist in einem riesigen Komplex von 15 Hektaren errichtet, wirkt aber dennoch kompakt. Restaurants, mehrere Abenteuerspielplätze, Bowlingbahnen und ein Hochseilgarten runden das Angebot ab.

Schmerzgrenze bei Wartezeiten

Wir übernachten im Piratenhotel. Das Zimmer? Im Seeräuber-Look, die Wände tapeziert mit Lego-Action-Motiven, ein bunter Papagei an der Decke, für unseren Sohn gibt es Boxen mit Legos. «Ich will noch spielen», sagt er, als wir loswollen – der Park hat längst geöffnet.

Nach einem zehnminütigen, gemütlichen Spaziergang durch den Wald stehen wir an einem Nebeneingang des Parks – er wurde extra für Gäste des Feriendorfes gebaut. Wir brauchen einige Momente, ehe wir uns zurechtfinden – zumal an jeder Ecke detailgetreue, aus Lego erbauten Tiere warten. Mal rennt unser Sohn dahin, mal dorthin. Da verliert man schnell die Übersicht.

Die Legoland-App hilft dank des Tracking-Systems – so weiss man immer, wo man steht. Wichtig: Hier werden auch die ungefähren Wartezeiten für die Attraktionen angezeigt. Für uns gilt die Faustregel: Mehr als 15 Minuten warten wir nie. Denn schliesslich quält unser Sohn jede Minute ohne Action. Zum Glück ist Montag, da ist der Andrang im Park überschaubar. Mit seinen 113 Zentimetern darf er auf fast alle Bahnen, häufig gilt das Limit 110 Zentimeter.

Wir besiegen Lord Garmadon

Wir beginnen mit dem Ninjago-Hauptquartier. Ninjago? Die meisten Eltern, deren Kindern im Kindergarten-Alter sind, dürften die kleinen Lego-Helden Lloyd, Zane, Cole, Kai, Nya und Jay kennen. Wir besteigen den kleinen Wagen The Ride und ziehen uns dafür eine 3D-Brille an.

Es folgt eine Fahrt im Dunkeln an riesigen Screens vorbei. Dort können wir den kleinen Ninjas helfen, in dem wir Schlangenmonster, Knochenjäger und natürlich den Bösewicht, Lord Garmadon, virtuell mit Ninjasternen bewerfen. Tönt brutaler, als es ist.

57 Millionen Legosteine

Ganz generell ist der Park liebevoll gestaltet. Seit der Eröffnung im Mai 2002 wurde er laufend erweitert. Es gibt fast kein Jahr, in dem nichts Neues entsteht. Der neuste Hit ist der elfte Themenbereich, Mythica. Die Zauberwelt hat eine Achterbahn (Wing Coaster), einen Freifallturm (Fire and Ice) und wie fast überall auch einfach Kisten mit Legosteinen, um der Kreativität freien Lauf zu lassen.

Insgesamt 68 Attraktionen bietet der Park. Gut ein Drittel der 57 Millionen Legosteine, die zu kunstvollen Figuren verbaut wurden, sind ganz im Zentrum der Anlage, im Miniland, zu finden. Sie sind für uns ein kleines Highlight – vielleicht auch, weil man hier herrlich entschleunigen kann.

Faszinierende Städte und Landschaften Europas wurden hier im Massstab 1:20 originalgetreu nachgebaut und erinnern ans Freilichtmuseum Swissminiatur in Melide TI. Ob Venedig, Holland, die Schweiz oder einfach der Hamburger Hafen – die Liebe steckt überall im Detail. Und da Züge, Autos, Seilbahnen und Schiffe auch fahren, kriegt man von allem auch als Eltern kaum einmal genug.

«Wie viele Male noch schlafen?»

Wir schlendern weiter durch den Park, mal gibt es Action, mal ist es ruhiger. Um 17.00 Uhr halten die Fahrgeschäfte an – eine Stunde bleibt aber noch bis zur Schliessung des Parks. Unser Sohn tobt noch auf den Spielplätzen herum. Und natürlich will er unbedingt etwas in einem der zahlreichen Park-Shops haben. Letztlich erhält er ein Feuerschwert («Das gibt es nur hier!») und ein Lego-Bauset von Ninja Kai, der auf einem Drachen reitet («Das muss ich unbedingt haben!).

An dieser Stelle sei erwähnt: Sollte es Väter und Mütter geben, die es schaffen, ohne Merchandising-Produkt den Park zu verlassen, verdienen sie eine Ehrenmedaille. Aber eine Erinnerung soll es ja schon geben.

Die Nacht im Piratenhotel ist wunderbar, wir sind todmüde und schlafen alle rasch ein. Am nächsten Morgen geniessen wir das reichhaltige Frühstück, besuchen den Park noch einmal und fahren glücklich nach Hause. Tags darauf fragt unser Sohn: «Wie viele Male noch schlafen, bis wir wieder ins Legoland gehen?»

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.

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