Unterwegs in Potsdam
Schweizer Chalets im Versailles des Nordens

Potsdam in Brandenburg gilt als Deutschlands schönste Stadt. Schade, dass viele nur das benachbarte Berlin besuchen.
Publiziert: 05.09.2017 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:30 Uhr
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Die Stadt der Schlösser und Gärten aus der Vogel­perspektive.
Foto: Martin Hoch
Martin Hoch

Schweizer Touristen lassen Potsdam links liegen. Denn rechts davon liegt Berlin, die Lieblingsstadt der Schweizer. Knapp 640 000 Logiernächte von Schweizer Touristen verbuchte die deutsche Hauptstadt im letzten Jahr. Dabei ist Potsdam ein Juwel: 17 Schlösser und Parks nehmen 40 Prozent der Stadtfläche ein. Die Bezeichnung «Versailles des Nordens» ist naheliegend. Speziell imposant ist das Schloss Sanssouci, erbaut von Preussenkönig Friedrich II., vom Volk der Alte Fritz genannt. Dazu kommen die architektonischen Kapriolen der damaligen Herrscher.

Heutzutage wundert man sich, wenn die Chinesen ein komplettes Alpendorf aus Österreich nachbauen. In Potsdam, in Zeiten der Könige und Kaiser, war solches Gebaren gang und gäbe. Einer baute im Zentrum ein holländisches Viertel aus 134 Ziegelhäusern nach, ein anderer ein kleines russisches Dorf. Und im Stadtteil Klein Glienicke stehen Schweizer Häuser: Insgesamt erbauten die Preussen zwölf Chalets nach Schweizer Vorbild. Vier stehen heute noch und können bei einer Stadtrundfahrt von aussen betrachtet werden.

Das beste Verkehrsmittel fürs Sightseeing ist das Velo. Auf der «Alte-Fritz-Tour» durchquert man während drei Stunden die schönsten Parks, vorbei an Schlössern. Ein Tipp: in der Brauerei Meierei eine kleine Pause einlegen. Nebst lokal Gebrautem tischt die Küche zünftige, feine Kost auf. In die Pedale treten muss im flachen Potsdam nur, wer zum Schloss Belvedere hoch möchte. Aber es lohnt sich. Der Ausblick ist eindrücklich und bestätigt: Potsdam ist eine grüne Stadt.

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