Soll Sicherheit erhöhen und Reiseziel der Weltklasse stärken
Thailand-Reisende müssen neu ein digitales Einreiseformular ausfüllen

Ab 1. Mai müssen alle nicht-thailändischen Staatsbürger für die Einreise ins Königreich ein Online-Formular ausfüllen. Das neue System soll das Thailand-Reiseerlebnis erhöhen sowie die Sicherheit von ausländischen Gästen im Land gewährleisten.
Publiziert: 01:41 Uhr
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Aktualisiert: vor 7 Minuten
Traumdestination vieler: Ab 1. Mai haben Thailand-Besucher ein neues, digitales Einreiseformular auszufüllen. Das soll das Reiseerlebnis und die Sicherheit von Touristen und Langzeitaufenthaltern erhöhen.
Foto: Shutterstock

Auf einen Blick

  • Neues Online-Formular für Thailand-Reisende ab 1. Mai erforderlich
  • Bessere Nachverfolgung von Touristen und Bekämpfung von ausländischer Kriminalität geplant
  • Geplante Einreisegebühr von 300 Baht (8 Franken) weiterhin aufgeschoben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Wichtige Neuerung für Thailand-Reisende und -Aufenthalter: Ab dem 1. Mai haben alle nicht-thailändischen Staatsbürger, die in das Königreich einreisen, ein neues Online-Formular auszufüllen.

Das digitale System namens Thailand Digital Arrival Card (TDAC) ersetzt das alte, 2022 aufgehobene TM6-Einreiseformular. Dieses musste von Hand ausgefüllt werden und sorgte bei der Einreise für lange Warteschlangen. Lange Wartezeiten sind noch immer ein Problem, das Thailand jetzt mit dem digitalen TDAC-System lösen will.

Reisende – auch Langzeitaufenthalter – haben die üblichen Personalien und geplanten Aufenthaltsorte sowie -dauer noch vor Antritt ihrer Reise anzugeben. Alle relevanten thailändischen Behörden werden Zugriff auf die Daten haben, was die Sicherheit von Reisenden erhöhen soll, wie das zuständige Ministerium für Tourismus und Sport erklärte.

Bessere Nachverfolgung von Reisenden

Mit dem Online-Formular will Thailand das Vertrauen in die Sicherheit vor Ort stärken. Man kämpfe gegen negative Wahrnehmungen an und wolle das Image von Thailand als Reiseziel der Weltklasse bekräftigen.

Zudem sollen die Daten dazu beitragen, Touristen während ihres Aufenthalts besser nachverfolgen zu können. Die Behörden schweigen zu Details, wie genau das erfolgen soll. Möglicherweise erfolgt die Nachverfolgung über die im Online-Formular angegebene Adresse, wobei die Behörden bei Bedarf nachfassen. Es ist nicht klar, ob sich Touristen an den Standorten melden müssen, wie dies bereits für Ausländer mit Aufenthaltsbewilligungen gilt. Sie haben sich alle 90 Tage bei den Behörden zu melden.

Unbestätigten Berichten zufolge befindet sich eine App in Entwicklung, mit der Reisende ihre meldepflichtigen Daten über das eigene Handy abwickeln können. In Tourismuskreisen wird dabei Sorge geäussert, dass eine solche App zu Tracking-Zwecken gebraucht werden könne. Während der Covid-19-Krise war die ThailandPlus-App an Tracking gebunden und damals obligatorisch. Das neue TM6-System wird zunächst ohne App lanciert.

Beliebtes Reiseziel von nicht nur Touristen

Mit der neuen Regelung sucht Thailand auch Wege, gegen wachsende Kriminalität von Ausländern im Königreich vorzugehen. Das Land mit seinen Traumstränden, imposanten Tempeln und der köstlichen Küche wird von Besuchern förmlich überschwemmt.

Organisierte Gruppen von Scammern aus dem asiatischen Raum operieren gerne aus dem Land. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs machen es sich auch viele Russen und Ukrainer im südostasiatischen Ferienparadies gütlich, ohne sich an Regeln und Gesetze zu halten. Zudem tauchen gesuchte Kriminelle gerne in Thailand unter. Auch machen sich viele Ausländer straffällig, weil sie Jobs annehmen, ohne über die notwendigen Arbeitspapiere zu verfügen.

Aufschub für Tourismusgebühr

Eine seit Jahren geplante Einreisegebühr von 300 Baht (8 Franken) soll weiterhin aufgeschoben werden, wie aus Kreisen des Ministeriums verlautet. Man wolle sich zunächst auf das neue TDAC-System konzentrieren und sicherstellen, dass in diesem Zusammenhang alles reibungslos laufe.

Ungeachtet der neuen Melderegelung geniessen Schweizer Staatsangehörige weiterhin einen 60-tägigen visumfreien Aufenthalt, der vor Ort um 30 Tage verlängert werden kann.

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