Wir sind früh dran. Noch sind die eifrigen Carabinieri, die saftige Bussen verteilen, nicht unterwegs. Bis morgens um acht Uhr dürfen die Hunde am Traumstrand «La Pelosa» auf Westsardinien baden. Später bellen die Polizisten. Lime (7), unsere knufflige Zitrone (tja, Hundezüchter hecken sich seltsame Namen aus), planscht in der lauwarmen Badewanne, die sich in der Morgensonne kupferrot färbt. «Nicht schütteln!», rufe ich ihr zu, als sie aus dem Wasser springt. Zu spät. Jetzt sind auch wir patschnass.
Die Sonne brennt am Porto
Ferien ohne Vierbeiner? Vorher würden meine Frau und ich vor die Hunde gehen. Die kuschelige Limette ist immer dabei. Ihretwegen verreisen wir mit dem Auto. Dieses Jahr haben wir uns für die Fährgesellschaft «Grandi Navi Veloci» (GNV) entschieden, die von Genua aus in zwölf Stunden Porto Torres ansteuert und spezielle Kabinen für Passagiere mit Hunden anbietet.
Für die Nachtfahrt auf der «Rhapsody» hin und zurück haben wir etwas mehr als 400 Franken hingeblättert – dafür gab es aber ein tolles Hotelzimmer mit Aussicht (inklusive Hundefresspäckli). In den Gängen im sechsten Stock herrschte ein eifriges Schwänzeln und Bellen. Eigentlich wäre ein Maulkorb Pflicht – na ja, gesehen haben wir keinen.
Ein paar Dinge muss man beachten: In den Sommermonaten brennt die Sonne auch in den Abendstunden noch auf die Hafenterminals von Genua runter. Drei Stunden vor dem Ablegen muss man bereits einchecken, das ist eine lange Wartezeit. Wir decken uns mit Wasser ein und flüchten an einen der wenigen Schattenplätze. Da es keine Grünflächen gibt, wo Hunde ihr Geschäft verrichten können, haben wir vorher noch auf einem Autobahnrastplatz halt gemacht.
Dieses Mal war die touristisch weniger erschlossene Westküste dran. Das pittoreske Örtchen Bosa mit den farbigen Häusern, wo sich Lime in den engen Gassen an den vielen Gerüchen delektierte. Auch der herrliche Quarzstrand von Is Arutas und das geruhsame Stintino waren Ziele, an denen unser Hund stundenlang Tennisbälle aus dem Wasser apportierte.
Sommerzeit ist Ferienzeit und viele verreisen mit ihrem Hund. Was muss man beachten, wenn man mit dem Vierbeiner und Auto in die Ferien fahren will?
Sommerzeit ist Ferienzeit und viele verreisen mit ihrem Hund. Was muss man beachten, wenn man mit dem Vierbeiner und Auto in die Ferien fahren will?
Billiger als das Tierheim
Drei Unterkünfte hatten wir über ein Buchungsportal gewählt, alle sollten Haustiere erlauben. Diesmal haben wir auch nicht die Besenkammer bekommen, wie schon so oft. Man hat das Gefühl, dass Hundehalter wieder mehr erwünscht sind, weil sie eine wichtige Kundengruppe bilden.
Zwischen 30 und 80 Euro haben wir für Lime pro Woche bezahlt – das Tierheim hätte mehr gekostet. Sinnvoll: Den Hund im Hotel ankündigen. Mit einem Labrador hatten wir nie Probleme. Die Italiener mögen sie – wegen einer doofen TV-Werbung. Auch wichtig: Wenn man den Hund bei Mahlzeiten im Zimmer zurücklässt, das Putzpersonal informieren. Der Hund könnte aus Schreck abhauen.
Das Problem im Hotel: Die Limette ist auch ein Wecker. Punkt fünf Uhr morgens macht sie Tagwach und haut mit dem Schwanz gegen Bett und Türen, um sich bemerkbar zu machen. Sie hat Hunger. Sofort stehen wir aufrecht im Bett, denn die Angst, unsere Zimmernachbarn könnten uns die Bude einrennen, ist immer da. Passiert ist es nicht. Glück gehabt.
Hund nach dem Bad im Meer duschen
Warum Sardinien? Ganz einfach: Labradore lieben das Wasser. Es gibt immer noch unzählige Buchten, in denen keine Gesetzeshüter patrouillieren. An den Hotelstränden sind Hunde allerdings fast überall verboten. Glück hatten wir im Clubhotel Ancora in Stintino. Dort gab es einen Einstieg für Hunde neben dem Gästestrand. Noch zwei weitere Labradore einer Hundestaffel machten dort Ferien. Und retteten gleich zwei Menschen aus dem Meer. Probleme gab es nur einmal: Unser Hund glaubte, er könne eine Boje an Land bringen, doch die war verankert. Zum Glück gab es die Baywatch-Rettungshunde, die ihr geholfen haben.
Machte es Lime Spass auf Sardinien? Sie hatte sich nach einer Süsswasserdusche (das Salzwasser muss immer weg!) in die Sonne gelümmelt und «Ja» gebellt. Jedenfalls haben wir das so verstanden. Vermutlich hat sie vor allem an das kleine Stück Pesce Spada (Schwertfisch) gedacht, das wir ihr vom Buffet mitgebracht hatten. «Pssst», haben wir ihr gesagt: Still und leise fressen.
Papiere: Für den Grenzübertritt ist der Heimtierpass notwendig. Es können auch zusätzlich ein Gesundheitszeugnis und/oder andere Formalitäten verlangt werden.
Gesundheit: Im Normalfall wird eine gültige Tollwutimpfung verlangt. Es können auch Parasitenbehandlungen oder Blutanalysen Bedingung sein.
Achtung: Blutanalysen und die Erstellung der entsprechenden Dokumente können mehrere Wochen beanspruchen.
Kennzeichnung: Ein Mikrochip ist für die meisten Grenzübertritte obligatorisch.
Spezifische Vorschriften: In einigen Ländern herrscht Einreiseverbot für kupierte Hunde, Rasseverbote und/oder Maulkorbpflicht.
Infos für die Wiedereinreise in die Schweiz sowie die Adressen der ausländischen Veterinärbehörden weltweit erhalten Sie beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in Bern, Tel. +41 (0)58 463 30 33, www.blv.admin.ch, E-Mail: info@blv.ch.
Papiere: Für den Grenzübertritt ist der Heimtierpass notwendig. Es können auch zusätzlich ein Gesundheitszeugnis und/oder andere Formalitäten verlangt werden.
Gesundheit: Im Normalfall wird eine gültige Tollwutimpfung verlangt. Es können auch Parasitenbehandlungen oder Blutanalysen Bedingung sein.
Achtung: Blutanalysen und die Erstellung der entsprechenden Dokumente können mehrere Wochen beanspruchen.
Kennzeichnung: Ein Mikrochip ist für die meisten Grenzübertritte obligatorisch.
Spezifische Vorschriften: In einigen Ländern herrscht Einreiseverbot für kupierte Hunde, Rasseverbote und/oder Maulkorbpflicht.
Infos für die Wiedereinreise in die Schweiz sowie die Adressen der ausländischen Veterinärbehörden weltweit erhalten Sie beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in Bern, Tel. +41 (0)58 463 30 33, www.blv.admin.ch, E-Mail: info@blv.ch.
Touristen nehmen immer öfter ihren Hund oder ihre Katze mit in die Ferien. Bei der Swiss stieg die Zahl der tierischen Passagiere in nur einem Jahr um ein Viertel.
Touristen nehmen immer öfter ihren Hund oder ihre Katze mit in die Ferien. Bei der Swiss stieg die Zahl der tierischen Passagiere in nur einem Jahr um ein Viertel.