Russland: Wolga
Der längste Fluss Europas ist die Wolga. Sie ist 3530 Kilometer lang und fliesst durch den europäischen Teil Russlands. Dessen landschaftliche Vielfalt kann man auf einer Kreuzfahrt von der Millionenmetropole Moskau bis ins angenehm warme Astrachan kennenlernen. Hier mündet die Wolga ins Kaspische Meer. Der Name trügt, denn dieses «Meer» ist eigentlich der grösste See der Erde. Die Wolga ist damit der längste Fluss weltweit, der von der Quelle bis zur Mündung keine natürliche Verbindung zum Meer hat.
Tipp: Auch Schweizer Reiseanbieter bieten Kreuzfahrten auf der Wolga an, wie beispielsweise das Reisebüro Mittelthurgau.
Patagonien: Gletscherfluss Futaleufú
Die Region Patagonien bedeckt einen Grossteil der Südspitze des amerikanischen Kontinents. Wer hierher reist, hat vor allem ein Bild im Kopf: die eisblaue Gletscherlandschaft und unberührte Natur. Patagonien wird von den Anden durchzogen und gehört zu Teilen zu Argentinien und Chile. Hier können Naturfreunde unvergessliche Momente erleben. Patagonien ist dafür bekannt, mit vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag zu überraschen. Der Gletscherfluss Futaleufú ist nur eines der vielen Highlights dieser riesigen Region, die etwa 25 Mal so gross ist wie die Schweiz.
Tipp: Viele Besucher des Futaleufú kommen zum Kajakfahren hierher. Dabei ist egal, ob man gerade erst lernt oder internationaler Profisportler ist. Der Fluss führt vom argentinischen Nationalpark Los Alerces bis nach Chile.
Afrika: Sambesi und die Victoriafälle
Der viertlängste Fluss auf dem afrikanischen Kontinent ist vor allem für eines bekannt: Die Victoriafälle in Simbabwe, die seit 1998 zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Auf einer Breite von 1700 Metern stürzt der höchste Wasserfall der Welt 110 Meter die Felswand hinab. Wer den Sambesi in seiner ganzen Pracht erkunden möchte, kann mit dem Boot die gesamten 2700 Kilometer durch sechs Länder zurücklegen, bis er schliesslich in den Indischen Ozean fliesst.
Südostasien: Mekong
Der Mekong ist eine der wichtigsten Lebensadern in ganz Asien und fliesst durch Vietnam, China, Laos, Myanmar, Kambodscha und Thailand. Bei einer Fluss-Kreuzfahrt kann man wochenlang auf dem Fluss herumschippern und an den Ufern die Felder mit Zuckerrohr, Mais und Tabak bewundern. Nicht nur landwirtschaftliche Gebiete, sondern auch die moderne Grossstadt Vietnams, Ho-Chi-Minh-Stadt, liegt im Mekong-Delta. Der Mekong ist in Kambodscha erst nach dem Ort Kratie mit dem Schiff befahrbar. Das liegt an den Wasserfällen von Sambor Town, die auch einen Besuch wert sind.
Südamerika: Amazonas
Der Amazonas ist gigantisch: Hier sind 20 Prozent des weltweiten Süsswassers gespeichert, zudem fliesst der 6400 Kilometer lange Fluss durch den grössten Regenwald des Planeten. Kein Wunder, dass die vielfältige Pflanzenwelt des Amazonasgebietes das Klima der Erde grundlegend beeinflusst. Mit seinen 6,7 Millionen Quadratkilometern, die über neun südamerikanische Staaten (unter anderem Brasilien und Bolivien) verteilt sind, ist das Amazonasgebiet 162 Mal so gross wie die Schweiz. In der Region leben noch 350 indigene Gruppen auf traditionelle Weise.
Gewusst? Nicht umsonst wird der Amazonas als Kronjuwel der Natur bezeichnet, denn hier leben zehn Prozent aller weltweit bekannten Tierarten, zum Beispiel der Jaguar und die Königsboa. Diese einzigartige Artenvielfalt wird allerdings durch Rodung und den Klimawandel immer mehr bedroht.
Alaska: Kenai River
Alaska ist nicht nur bekannt für seine einzigartige Wildnis und das kalte Klima, sondern auch für seine wilden Lachse. Denn die gibt es hier – dank Aufzuchtprogrammen – noch deutlich mehr als im Rest der Welt, wo die Fische als bedroht gelten. Besonders gern haben sie den Kenai River im Süden Alaskas, der 132 Kilometer lang ist. Jedes Jahr bringen die erwachsenen Tiere eine anstrengende Reise flussaufwärts hinter sich, um zu laichen. Im Kenai National Wildlife Refuge rahmt eine malerische Berglandschaft den wilden Flusslauf ein. Er ist mit seinen Stromschnellen nicht nur bei Lachsen, sondern auch bei Kajak-Fans beliebt.
Tipp: Der Kenai River in Alaska ist ein Paradies für Sportangler, denn hier werden die Lachse bis zu 40 Kilogramm schwer. Wer Lachs liebt, kann hier also auf nachhaltige Weise den jährlichen Vorrat selbst fangen.
Ägypten: Nil
Der heilige Fluss Ägyptens, der Nil, ist sagenumwoben und die wichtigste Lebensader in der Sahara. Mit 6650 Kilometern ist er der längste Fluss der Welt. Aber nicht nur das, er ist auch für seine Geschichte weltberühmt. Denn an seinen Ufern, unter anderem nahe Kairo in Ägypten, befinden sich Denkmale der frühägyptischen Zivilisation. Dazu zählen die Pyramiden von Gizeh und die legendäre Sphinx.
Indien: Ganges
Die indischen Hindus nennen ihren heiligen Fluss auch liebevoll «Mama Ganga». Für die Hindus gilt er als einer der sieben symbolischen Zöpfe, die vom Kopf des Gottes Shiva herabfallen. Hier wird nicht nur zeremoniell gebadet, sondern auch Feuerbestattungen finden am Ganges statt. Auch frisch geborene Babys und Brautpaare werden mit dem heiligen Wasser geweiht. Die heilige Stadt Varanasi kommt in ihrer religiösen Bedeutung für Hindus etwa dem Mekka der Muslime gleich.
Tipp: Wer den Ganges in seiner ursprünglichen Gletscher-Klarheit bewundern will, sollte zur Quelle im Himalaya pilgern. Danach folgen etwa 2700 Kilometer, bis er schliesslich in den Golf von Bengalen mündet.