Unterwegs in Jordanien
Im Bann der Wüste

Jordanien ist bekannt für das Weltwunder Petra. Doch das Königreich im Nahen Osten hat neben der archäologischen Stätte noch viel mehr zu bieten. So etwa die endlose Wüste. 5 Highlights, die einen Besuch wert sind.
Publiziert: 03.12.2022 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2022 um 17:49 Uhr
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Rasante Tour: Auf einem Jeep lässt sich die Wüste am besten erkunden.
Foto: Sandra Ardizzone Photography
Vanessa Büchel

Jordaniens Wüste ist gezeichnet von sanften Rot- und Brauntönen, die am Horizont in ein unwirkliches Blau münden. Hier trifft man auf eine endlose Weite, die unterbrochen wird von absurden Felsformationen – mal kegelförmig, dann spitz und anderswo rund – eine Menge Sand, Kamele und diese besänftigende Stille. Denn im Wadi Rum ist alles ruhig. Der Alltagslärm scheint weit weg. An Probleme denkt hier niemand mehr. Mitten in der Wüste steht die Welt still. Es scheint, als hätte jemand auf die Pausentaste gedrückt.

Plötzlich peitscht der Wind rabiat um meine Ohren, wirbelt meine Haare durcheinander und holt mich unsanft aus meinen Gedanken zurück. Jemand hat wieder Play gedrückt. Wir sitzen auf der Ladefläche eines Jeeps, der uns zu unserem Camp bringt. Lautes Gelächter, wildes Gejaule. Es ist eines der Abenteuer, die Besucherinnen und Besucher im Wadi Rum erwarten: eine Ausfahrt mit dem Jeep zum Sonnenuntergang.

Wir halten an und erklimmen eine Sanddüne, um die beste Aussicht zu bekommen. Der untergehende Feuerball taucht die unwirkliche Landschaft, die als Drehort für den Film «The Martian» (2015) diente, in Zuckerwattenfarben. Die Oberschenkelmuskeln pulsieren, denn Laufen im Sand kann anstrengend sein, aber der Aufstieg lohnt sich: Der Ausblick ist unbezahlbar und raubt mir den Atem.

1. Wadi Rum

Unterwegs ist man in der Jordanischen Wüste entweder mit 4x4-Fahrzeugen oder auf dem Kamel. Während erstere uns an abgelegene Orte und zu unserer Schlafstätte – dem Hasan Zawaideh Camp – bringen, machen wir mit zweiteren zum Sonnenaufgang einen Ausritt.

Das grosse Los dieser Abgeschiedenheit: Weg von all der Lichtverschmutzung blicken wir in einen Nachthimmel wie aus dem Bilderbuch. Es ist ein Geschenk, diese Ruhe und Ursprünglichkeit. Wer in der Nacht in seiner Bubble die Vorhänge offen lässt, erhascht sogar vom Bett aus einen Blick auf den Sternenhimmel.

Und die Wüste ist voll mit diesen Bauten. Die Bubbles schiessen hier wie Pilze aus dem Boden. Warum? Anlass dazu gab der Hollywood-Film «The Martian». Wie ein Camp auf einem anderen Planeten. Die ausserirdischen Gebilde fügen sich auf seltsame Weise in die dürre Umgebung ein.

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2. Petra

Bei einer Reise nach Jordanien darf vor allem der Touristenmagnet Petra nicht auf dem Programm fehlen. Das Weltwunder hat auch mich schon seit jeher in den Bann gezogen. Für mich war es immer ein grosser Traum, einmal durch die vom Wetter gegerbten Felsenschluchten in der Jordanischen Wüste zu gehen, während man sich langsam dem weltberühmten Treasury nähert, das schon so vielen Besucherinnen und Besuchern vorher als Fotosujet diente.

Und es ist wirklich genau so verzaubernd, wie ich es mir vorgestellt habe: Nachdem man ein Weilchen durch die karge Landschaft gewandert ist und man nach jeder Kurve diesen Moment herbeigesehnt hat, schimmert endlich diese alte Stätte des einstigen nabatäischen Königreichs zwischen den Felsen hindurch. Genauso wie auf den Fotos. Genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Wundersam, aussergewöhnlich, uralt. Trotz des enormen Gedränges und des wilden Durcheinanders an Touristen, Kamelen und Locals, die einem zum perfekten Foto verhelfen wollen, ist die Luft magisch aufgeladen.

«Petra ist die grösste Attraktion von Jordanien, es gibt aber noch so viel mehr zu entdecken in diesem wunderbaren Land», ist unser Guide Mohammed Awwad überzeugt. Warum man das arabische Königreich besuchen sollte? Der Jordanier meint: «Die Leute sind sehr gastfreundlich, es ist ein sicherer und vielfältiger Ort, nicht zu teuer, um zu reisen, und es gibt sehr, sehr gutes Essen.»

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3. Madaba

Von dem dürfen wir auf unserer Reise auch immer wieder kosten. Hummus, Baba Ghanoush, gefüllte Weinblätter, und zum Trinken eine erfrischende Zitronen-Minz-Limonade, von der ich nicht genug kriegen kann. Wer gern orientalische Gewürze und frische Zutaten hat, kommt in Jordanien voll auf seine Kosten. Hier schmeckt alles intensiv und es gibt viel zu probieren. Am liebsten haben die Einheimischen ihr Mansaf – ein Gericht, das hauptsächlich aus Lamm und Reis besteht und auf einem grossen Tablett serviert wird.

In Madaba, auch «Stadt der Mosaike» genannt, kommen wir im Restaurant Haret Jdoudna in den Genuss dieser Köstlichkeiten. Im Garten sitzt man unter hochgewachsenen Bäumen, die an heissen Tagen Schatten spenden, im Innern herrscht reges Treiben und es werden fleissig kleine Tellerchen mit verschiedenen Mezze serviert.

Zurück in den Strassen von Madaba spürt man, wie weit die Geschichte Jordaniens zurückreicht. Der Ort, der rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Amman entfernt liegt, wird mehrfach in der Bibel erwähnt und beherbergt in der St.-Georgs-Kirche die älteste kartografische Darstellung des Heiligen Landes. Das aus Mosaik gefertigte Werk stammt angeblich aus dem mittleren 6. Jahrhundert nach Christus.

Neben den religiösen Sehenswürdigkeiten findet man in Madaba auch eine Vielzahl an Geschäften. In der Hauptstrasse reiht sich ein Souvenirshop an den anderen. Es werden Datteln, Gewürze, Magnete oder Teppiche angeboten. Wer genau hinschaut, findet dazwischen aber aussergewöhnliche Boutiquen. So wie der Earth Shop von Ladenbesitzer Qais. «Wir verkaufen nur lokale Produkte. Ich wollte etwas anderes schaffen, das heraussticht, nicht bloss ein weiteres gewöhnliches Souvenirgeschäft», sagt er freundlich. Es liegt der Duft von Räucherstäbchen in der Luft und eine Kerze in Form einer Büste brennt im Hintergrund.

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4. Rotes Meer

Am Roten Meer liegt die Stadt Aqaba mit seinen rund 200’000 Einwohnern. Die Einheimischen verschlägt es dorthin hauptsächlich fürs Shopping, wie uns Mohammed verrät. «Weil es auf den Produkten keine Steuern gibt, kaufen hier viele Vorräte ein.»

Für ausländische Touristen ist das Rote Meer und seine Artenvielfalt das Highlight der Region. Bei einem Schnorchelausflug mit Yazan Alsaed wird mir auch bewusst warum: Ich sehe so bunte Korallenriffe, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Begegnungen mit Feuerfischen oder Schildkröten gehören für Yazan zum Alltag. Diesen Reichtum des Meeres mit einer Kamera festzuhalten, erfüllt den Jordanier.

Nicht nur Yazan ist gerührt von der Unterwasserwelt, auch die Schweizerin Martina Schneiter-Lüchinger aus Affoltern am Albis ZH lässt sich davon inspirieren. Die Glasperlenkünstlerin lernte den Tauchguide 2018 kennen, als sie mit ihrer Familie Jordanien bereiste. «Sie war so fasziniert von meinen Aufnahmen und schuf, inspiriert von ihnen, eine Kollektion an Glasperlen. Bei der Ausstellung wurden auch meine Fotos gezeigt», sagt Yazan stolz. Aus der Zusammenarbeit ist eine enge Freundschaft geworden. Der Jordanier besucht die Familie zweimal jährlich und hat auch die Schweiz ins Herz geschlossen. «Die Schweizerinnen und Schweizer haben eine enge Verbindung zur Natur, das liebe ich!»

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5. Totes Meer

Ein anderes Gewässer in Jordanien soll heilende Wirkung haben: Das Tote Meer wird jährlich von unzähligen Personen als Kurort besucht. Mitten hindurch verläuft die Grenze zwischen Israel und Jordanien, wir floaten auf der jordanischen Seite.

Ein Teil des Erlebnisses ist eine Schlammmaske, die auf dem ganzen Körper verteilt wird. Wichtig: Zuerst sollte man den Schritt ins Wasser wagen, anschliessend die Masse auftragen, dann einwirken lassen und danach alles abwaschen. Die Haut fühlt sich im Anschluss superweich an. Ich muss immer wieder meine Arme berühren, weil ich es nicht fassen kann.

Kleiner Tipp: Angenehmer ist es, Badeschuhe beim Betreten des Toten Meers zu tragen. Die Steine können aufgrund der Salzablagerungen – je nach Stelle – spitz sein. Wer einen Badeort aussucht, der zu einem Hotel gehört – wir waren im Marriott – bekommt Schuhe auch gestellt.

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Gut zu wissen

Hinkommen: Edelweiss, die führende Schweizer Ferienfluggesellschaft, fliegt ab Februar 2023 jeden Donnerstag und Sonntag direkt nach Amman und Aqaba. Jeden Montag und Freitag werden Flüge zurück nach Zürich angeboten. Aktuelle Preise findest du auf flyedelweiss.com.

Herumkommen: Jordanien ist flächenmässig etwa doppelt so gross wie die Schweiz und daher gut auch in kurzer Zeit bereisbar. Eine empfehlenswerte Route beginnt in Aqaba am Roten Meer und führt über Wadi Rum und Petra nach Madaba und Amman. Die wuselige und bunte Hauptstadt, in der mehr als ein Drittel der Einwohner des Landes lebt, kann aber auch als Ausgangspunkt gewählt werden. Dort kann man sich zuerst ein paar Tage angewöhnen, bevor es weiter auf Erkundungstour geht.

Unterkommen: In Aqaba bietet das Fairmont luxuriöse Zimmer und eine gute Aussicht vom Rooftop-Pool. Ein DZ gibt es dort ab etwa 210 Franken. Wer sich in die Wüste vorwagt, sollte nicht auf das Bubble-Erlebnis verzichten. Angebote gibt es hier mittlerweile viele. Empfehlenswert ist das Hasan Zawaideh Camp, wo eine Übernachtung in einer Bubble etwa 205 Franken kostet. Dabei bucht man ein Package, das die Unterkunft, sowie eine Stunde Kamelreiten und eine vierstündige Jeep-Tour beinhaltet.

Bezahlen: Bezahlt wird in Jordanien mit Jordanischen Dinar (JD). 1 Franken entspricht aktuell etwa 1,34 Dinar.

Einpacken: Grundsätzlich gibt es in Jordanien keine Vorschriften bezüglich Kleidung. Wer jedoch die kulturellen Gepflogenheiten des Landes respektieren will, bedeckt am besten Schulten und Knie. Auf eng anliegende Kleidung sollte ausserdem verzichtet werden.

Weitere Infos findest du auf visitjordan.com.

Hinkommen: Edelweiss, die führende Schweizer Ferienfluggesellschaft, fliegt ab Februar 2023 jeden Donnerstag und Sonntag direkt nach Amman und Aqaba. Jeden Montag und Freitag werden Flüge zurück nach Zürich angeboten. Aktuelle Preise findest du auf flyedelweiss.com.

Herumkommen: Jordanien ist flächenmässig etwa doppelt so gross wie die Schweiz und daher gut auch in kurzer Zeit bereisbar. Eine empfehlenswerte Route beginnt in Aqaba am Roten Meer und führt über Wadi Rum und Petra nach Madaba und Amman. Die wuselige und bunte Hauptstadt, in der mehr als ein Drittel der Einwohner des Landes lebt, kann aber auch als Ausgangspunkt gewählt werden. Dort kann man sich zuerst ein paar Tage angewöhnen, bevor es weiter auf Erkundungstour geht.

Unterkommen: In Aqaba bietet das Fairmont luxuriöse Zimmer und eine gute Aussicht vom Rooftop-Pool. Ein DZ gibt es dort ab etwa 210 Franken. Wer sich in die Wüste vorwagt, sollte nicht auf das Bubble-Erlebnis verzichten. Angebote gibt es hier mittlerweile viele. Empfehlenswert ist das Hasan Zawaideh Camp, wo eine Übernachtung in einer Bubble etwa 205 Franken kostet. Dabei bucht man ein Package, das die Unterkunft, sowie eine Stunde Kamelreiten und eine vierstündige Jeep-Tour beinhaltet.

Bezahlen: Bezahlt wird in Jordanien mit Jordanischen Dinar (JD). 1 Franken entspricht aktuell etwa 1,34 Dinar.

Einpacken: Grundsätzlich gibt es in Jordanien keine Vorschriften bezüglich Kleidung. Wer jedoch die kulturellen Gepflogenheiten des Landes respektieren will, bedeckt am besten Schulten und Knie. Auf eng anliegende Kleidung sollte ausserdem verzichtet werden.

Weitere Infos findest du auf visitjordan.com.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.

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