Wir warten darauf, dass der kleine Punkt endlich grösser wird. Aber er wird es nicht. Selbst als Joke das Wasserflugzeug schon aufgesetzt hat, erscheint uns Bathala wie ein kleiner, bepflanzter Landstrich im Wasser. «The best you can do here», raunt uns der britische Aussteiger zu, «is do nothing.»
Wahre Entdeckungen
300 Meter lang, 150 Meter breit. Einige Büsche, viele Palmen. Ein Restaurant, eine Bar, ein Regal mit Büchern. Dies die Katalogbeschreibung. Aber die kleine Insel im Ari-Atoll hat noch viel mehr. Nämlich die Möglichkeit für einen totalen Disconnect. Hier ist man offline. Nicht erreichbar, völlig abgeschnitten. Und das ist perfekt so.
So hat man nämlich Zeit für wahre Entdeckungen. Etwa das blaue grosse Loch. Das zieht sich dem Steil abfallenden Riff entlang, das die ganze Insel umgibt. Wer hier an der Riffaussenseite entlangschnorchelt, kann nur zwei Meter unter sich die fantastische Welt der Riffs mit ihren farbigen Fischen und den wunderschön geschwungenen Korallen entdecken. Und direkt daneben geht’s steil Richtung Abgrund, rund 30 Meter tief. Hier schwimmen hunderte, ja tausende Fische. Hin und wieder sogar Delfine.
Tauchen und Schwimmen
Kein Wunder, sind es viele Taucher, die hier Ferien machen. Die inseleigene Tauchschule unter Schweizer Leitung fährt täglich mehrmals Sandbänke und Aussenriffs an. Dazu gibt’s auch Kurse für Einsteiger. Aber eben: Schnorcheln kann jeder. Bei Flut wird das Riff bequem überschwommen, bei Ebbe gibt’s sechs Durchgänge an die Aussenseiten.
Der schneeweisse, samtweiche Strand umrundet die ganze Insel und bietet jedem seinen fast privaten Strandabschnitt. Denn auf Bathala stehen nur 50 Einzelbungalows, so hat’s selten mehr als 100 Gäste auf der Insel. Sie stammen fast alle aus der Schweiz, Deutschland oder Frankreich. Und sind nicht selten Wiederholungstäter.
Denn Bathala ist in den 80ern stehengeblieben und hat auf den Ausbau mit Pools und Wasserbungalows verzichtet. Das macht die Insel heute einzigartig und zu einem der letzten Orte, an dem noch wirkliche Entspannung möglich ist. Denn das Schönste hier ist nicht das, was man tun kann. Sondern das, was man nicht tun muss.
Praktische Reisetipps
Direkt ab Zürich
Edelweiss fliegt in 10 Stunden direkt nach Male. Von dort aus geht’s 20 Minuten mit dem Wasserflugzeug weiter. Ausländische Anbieter fliegen via Dubai oder Abu Dhabi, sind dafür aber etwas günstiger.
Ausflüge
Eintauchen und abtauchen: Es gibt ein grosses Schnorchel- und Tauchangebot der lokalen Tauchschule, auch für Anfänger.