Man könnte meinen, ein Land wüsste, wie viele Inseln es besitzt. Nicht so in Indonesien. Die offizielle Zahl von 17'508 - ja genau: mehr als 17'000! - aus dem Jahr 1996 war nur eine Schätzung. Der asiatische Inselstaat wills nun endlich genau wissen: bis zu einer Tagung der Vereinten Nationen im August, soll die genaue Anzahl Eilande feststehen.
Doch wo hört eine Insel auf und fängt eine Sandbank an? Die UN hat eine Definition parat: Eine Insel ist ein Stückchen Land, dass auch bei Hochwasser aus den Fluten schaut. Die Zählwut der Indonesier hat vor allem politische und wirtschaftliche Gründe: In den asiatischen Gewässern streiten sich die Nachbarländer über Territorien und Fischgründe.
Ob 17'508 oder doch 18'001 Inseln: Indonesien ist eine Traumdestination. Das sind die Highlights:
1. Yogyakarta
Das kulturelle und Bilderbuch-Herz der Insel Java ist die Stadt Yogyakarta. Die 400 000-Seelen-Stadt ist zudem ein politisches Unikat: «Yogya» wird von einem Sultan regiert, der sich von 1000 Angestellten bedienen lässt. In dem riesigen Palastareal mit eigenen Schulen, Märkten und Moscheen leben etwa 25’000 Menschen. Ein Besuch ist ein Muss.
2. Tempelanlage Borobodur
Die Buddhistische Tempelanlage Borobudur in der Nähe von Yogyakarta gehört neben den Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha und dem Pagodenfeld von Bagan (Myanmar) zu den eindrücklichsten religiösen Bauten der Welt. Über einem 118x118 Meter grossen Quadrat erheben sich sechs quadratische und drei runde Terrassen, auf denen insgesamt 76 kleinere Stupas sitzen. Das 1200 Jahre alte Bauwerk ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Indonesiens.
3. Die Tierwelt
Die Inselwelt ist ein Paradies für Tiger, Nashörner, Tapire, Elefanten und unzähligen Affenarten. Das bekannteste und sicherlich eindrücklichste Getier sind die Orang-Utans. Traurig: Durch die Gier nach Holz und Anbauflächen für Palmöl sind die friedlichen Menschenaffen vom Aussterben bedroht. Der Besuch einer Pflegestation oder die Begegnung mit den zotteligen Tieren in freier Natur sind ein unvergessliches Highlight. Orang-Utans kann man im Gunung Leuser National Park auf Sumatra und dem Tanjung Puting Nationalpark auf Borneo (Kalimatan) sehen.
4. Sonnenaufgang am Vulkan Bromo
Das Zauberwort in dem Vielinselstaat heisst «Gunung» – Vulkan – von denen es auf den 17 000+ Inseln etwa 150 aktive Exemplare gibt. Der «Einsteiger»-Vulkan ist Gunung Bromo beim Städtchen Malang. Der Vulkan-Prototyp sitz inmitten einer nach Schwefel stickenden Ebene. Der Krater ist leicht zu erreichen und man kann einen Blick in den Schlund der Erde werfen. Tipp: Sehr touristisch, aber dennoch ein unvergessliches Erlebnis ist der Sonnenaufgang über dem Bromo. Leicht vor Ort buchbar.
5. Insel Lombok
Die unbekanntere und ruhigere Schwester Balis ist die Insel Lombok, die etwa vier Fährstunden entfernt ist. Liebhaber feiner Sandstrände, dramatischer Surfwellen und Postkarten-Reisfelder sind hier richtig. Aber man muss sich beeilen: Lombok ist dran, die nächste In-Destination Indonesiens zu werden.
Tipp: Das wahre Cast-Away-Feeling gibt es auf den drei Mini-Inseln, den Gili Islands, die vor Lombok in türkisem Meer schwimmen.
6. Bali
Indonesiens beliebtestes Reiseziel ist die kleine Insel Bali – einer jener magischen Flecken Erde, die man einmal in seinem Leben besucht haben sollte. Jenseits der Massentourismus-Strände im Süden (die man getrost auslassen kann) existiert hier eine fast paradiesische Idylle: Reisterrassen, die an Berghängen kleben, Menschen, die das Tropengrün mit ihren bunten Gewändern färben und der süssliche Duft myriader Räucherstäbchen, mit denen die Balinesen ihren Göttern huldigen.
7. Balis Tempel
Von den etwa 10 000 Tempeln in Bali sind einige besonders spektakulär. Der Pura Ulu Watu Tempel im Süden der Insel thront auf haushohen Klippen über dem Pazifik. Highlight sind hier die frechen Affen, die Alles klauen, was nicht tief in einem Rucksack steckt, und der allabendliche Kecak-Tanz. Sehr lohnenswert! Der meistfotografierte Tempel Balis ist der Wassertempel Pura Tanah Lot, der romantisch auf einem Felsen im Wasser steht. Wer den Touristenmassen entfliehen will, sollte morgens kommen.
8. Insel Papua
Indonesien ist ein Kaleidoskop unterschiedlichster Kulturen. In den 5000 Kilometern von Sumatra bis nach Papua leben etwa 360 verschiedene Völker. Auf der Insel Papua (geteilt mit Neuguinea) leben viele Ethnien noch in traditioneller Weise – ein Highlight. Tipp: Beim «Baliem Valley Festival» im August feiern die Einwohner zwei Tage lang ihre Traditionen. Sehr fotogen!
9. Die Tauchreviere
Indonesiens Inselwelt ist auch unter der Wasseroberfläche spektakulär. Taucher und Schnorchler finden hier noch intakte Korallenbänke mit einer Fischwelt so bunt wie ein Wasserfarbenkasten. Als schönste Diving-Region gilt Nord-Sulawesi um Pulau Bunaken. Hier können auch unerfahrene Schnorchler Meeresschildkröten und Haie sehen.