Unterwegs in Südfrankreich
Die schönsten Dörfer Frankreichs

Die Gorge du Tarn im Lanquedoc-Roussillon bietet Abenteuersportlern und Liebhabern unverbauter Landschaft perfekte Ferien.
Publiziert: 18.09.2021 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2022 um 11:34 Uhr
Sainte-Eminie Eines der schönsten Dörfer Frankreichs.
Foto: Keystone
Von Vinzenz Greiner

Es war wohl ein beschwerliches Unter­fangen: Vor über 100 Jahren machte sich Édouard Martel als erster Höhlen­forscher auf, die dunklen Klüfte im Süden des fran­zösischen Zentralmassivs zu ­ergründen. Heute seilt sich der Tourist mit der Hilfe ­eines Guides gefahrlos in über 50 Meter tiefe Höhlen ab. (Klettertour ab 30 Euro). Wer zur Klaustrophobie neigt, findet in den Gorges du Tarn aber genügend sport­liche Alternativen. Ein Gleitschirmflug am Eingang zur Schlucht zum Beispiel ­bietet freien Blick auf den Viadukt von Millau, eine Autobahnbrücke von Star-Architekt Norman Foster.

Beim Canyoning springen Waghalsige von Kalksteinklippen in ausgewaschene Becken. Die Schlucht zwischen den Orten Le Rozier und Sainte-Énimie hat sich vor mehreren Millionen Jahren in den Kalkstein der Cevennen gefressen. (Canyoning ab 40 Euro).

Die ein- oder mehrtägigen Ausflüge mit dem Kanu oder Kajak (ab 20 Euro) beginnen u. a. in Castelbouc – mit einem frischen Pain au Chocolat im Bauch, einer Chocolatine, wie man hier sagt. Vorbei an Sainte-Énimie, das auch offiziell zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt, sieht der Kanute märchenhafte Wasserfälle, paddelt unter Felsüberhängen hindurch, auf denen man im nächsten Augenblick Winnetou erwartet.

Auf den Felsnasen hat es verwitterte Weiler, deren Einwohner sich ihre Waren noch mit einem Seilzug ­holen. Nach einem Tages-Trip im Kanu lohnt es sich zu warten, bis es dunkel wird. Hier gibt es keine Lichtverschmutzung und man sieht die Satelliten und Sternschnuppen, die über den Nachthimmel Frankreichs flitzen, besonders gut.

Praktische Tipps

Anreise
Mit dem Flugzeug von Basel-Mulhose nach Montpellier (ab 85 Fr.) oder von Zürich nach ­Toulouse (ab 100 Fr.). Von dort mit dem Zug nach Millau (ab 35 Euro). Dann mit dem Mietwagen, Busse fahren nur vereinzelt.

Unterkunft
In Millau am Eingang zur Tarnschlucht gibt es zahlreiche Gasthäuser und Hotels. In der Tarnschlucht selbst, Campingplätze, Wohnwagen und Mobile Holmes. Das eigene Zelt kann man in der Saison beim Le Sité de Castelbouc aufstellen (15 Euro).

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