1. Antwerpen - Eine Stadt wie ein Diamant
Die grösste Stadt Belgiens verdankt ihre Bedeutung dem Nordsee-Hafen, einst der grösste Hafen der Welt. Schon früh war Antwerpen ein internationales Handelszentrum. Noch heute wird mehr als die Hälfte aller Diamanten der Welt durch die nordbelgische City geschleust. Tipp: Bei einer geführten Tour durch das Diamantenviertel bekommt man einen Einblick in das Geschäft mit den Glitzersteinen. In der wunderschönen Altstadt warten die älteste Buchdruckerei der Welt (heute ein Museum), das Rubenshuis (wo der Maler Peter Paul Rubens seine berühmten Bilder malte) und der Grote Markt, der schönste Platz der Stadt (Bild), umgeben mit Renaissance- und Barockhäusern.
Unter Modefans gilt Antwerpen als Geheimtipp. Die belgische Stadt kann nämlich viel mehr als Waffeln und Diamanten.
Unter Modefans gilt Antwerpen als Geheimtipp. Die belgische Stadt kann nämlich viel mehr als Waffeln und Diamanten.
2. Waterloo - Hügel mit Geschichte
Die Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 fügte dem französischen Herrscher Napoleon Bonaparte die entscheidende letzte Niederlage zu. Napoleon verlor den Kampf gegen die verbündeten Widersacher aus Grossbritannien und Preussen, das französische Kaiserreich ging unter – und Europa wurde danach neu geordnet. Schätzungsweise 50'000 Menschen kamen bei der Schlacht ums Leben. Heute ist an jener Stelle, rund 15 Kilometer von Brüssel entfernt, ein künstlicher Hügel aufgeschüttet, auf dem noch immer der Löwe steht, den die Sieger aus den eingeschmolzenen Kanonen der Franzosen geschaffen haben.
3. Brügge - Belgiens Romantischste
Brügge, das «Venedig des Nordens», ist der wahrscheinlich romantischste Flecken Belgiens. Mit den vielen Kanälen, die von Backsteinhäuschen gesäumt werden, gleicht die Altstadt der 120'000-Seelen-Gemeinde der Modellstadt einer Spielzeugeisenbahn. Die Altstadt wurde denn auch zum Unseco-Welterbe ernannt. Besonders hübsch ist der Kanal Rozenhoedkaai, von dem aus man das Treiben auf den Kanälen beobachten kann. Bierliebhaber sollten der Brauerei Bourgogne unbedingt einen Besuch abstatten: Hier wird das traditionelle rotbraune Bier hergestellt. Einen wunderbaren Blick auf das Umland hat man vom Belfort-Turm aus (die 366 Stufen Aufstieg lohnen sich).
4. Genter Lichtspektakel
Bei jeder Rundreise durch Belgien muss auch Gent auf dem Tourplan stehen. Die Stadt mit etwa einer viertel Million Einwohnern ist ein Schmuckstück mit einer Altstadt voller mittelalterlicher Bauten. Kunstbegeisterte strömen zum berühmten Genter Altar von Maler Jan van Eyck in der St.-Bavo-Kathedrale, einem der schönsten Altargemälde aus dem 15. Jahrhundert. Wie gemalt sieht die Altstadt auch nach Einbruch der Dunkelheit aus. Im Jahre 1998 haben kreative Köpfe die schönsten Gebäude und Gassen mit einem ausgeklügelten Lichtspektakel erhellt. Beim Licht-Spaziergang (ca. 2 Stunden) kann man die schönsten Ecken Gents bei Nacht erkunden.
Belgien in Zahlen | |
Hauptstadt | Brüssel |
Fläche | 30'688 km² |
Einwohner | 11,37 Millionen, 373 Einwohner pro km² |
Amtssprachen | Niederländisch, Französisch, Deutsch |
5. Belgien Pralinen - Süsse Muscheln
Selbst Vegetarier schwärmen von den belgischen Meeresfrüchten – aus Schoggi. Die zuckersüssen Pralinen haben einen Nougat-Kern und sind mit einer Mélange aus heller und dunkler Schokolade umhüllt. Je nach Hersteller kommen sie in der Form von Venusmuscheln, Seepferdchen oder Wasserschnecken daher. Erfunden wurden die kulinarischen Kunstwerke wohl in den 1960er-Jahren von einem Antwerpener Zuckerbäcker. Heute sind sie der Verkaufsschlager des Landes.
6. Das Land der Comic-Helden in Brüssel
Kein anderes Land der Welt hat so viele berühmte Comic-Zeichner hervorgebracht wie Belgien. Morris (Lucky Luke), Hergé (Tim und Struppi), Peyo (Die Schlümpfe), André Franquin (Gaston, Marsupilami, Spirou und Fantasio): Sie alle haben ihre Figuren in belgischen Ateliers kreiert. Comic-Zeichnen ist ein offizielles Studienfach an der Königlichen Akademie für bildende Künste. Wer die Vielfalt der «Bandes dessinées», wie die Comics hier heissen, erleben will, stattet am besten dem Comic-Museum Centre Belge de la Bande Dessinée in Brüssel einen Besuch ab.
7. Flandern - Ewiger Zwist
In der Region Flandern im Norden Belgiens wird Flämisch gesprochen. Die Sprache ist dem Niederländischen extrem ähnlich. Im südbelgischen Wallonien hingegen ist die offizielle Amtssprache Französisch. Eine kleine Minderheit in Ostbelgien spricht zudem Deutsch. Zwischen den Flamen im Norden und den Wallonen im Süden gab es seit jeher immer wieder Konflikte. Die flämische Unabhängigkeitsbewegung hat zwar an Schlagkraft verloren. Ganz vergessen ist der alte Bruder-Konflikt aber noch nicht.
8. Blutige Historie
König Leopold II. berief 1876 eine Konferenz ein, um die Erforschung des Kongo voranzutreiben. Insgeheim ging es dem machthungrigen König jedoch um wirtschaftlichen Einfluss und koloniales Herrschergehabe. Er schickte seine Truppen los und unterwarf das Gebiet des heutigen Kongo mit brutalsten Methoden. Schätzungsweise zehn Millionen Menschen kamen durch Sklaverei, Folter und Kämpfe ums Leben. Der Kongo blieb bis 1960 belgische Kolonie.
9. Kunst in Belgien - Malender Übervater
«Ceci n’est pas une pipe» – «Das ist keine Pfeife» –, schrieb der belgische Maler René Magritte (1898–1967) einst unter seine Zeichnung einer Pfeife und begründete damit den belgischen Surrealismus. Magritte verdiente sich sein Geld einst als Musterzeichner in einer Tapetenfabrik und als Plakatgestalter einer Werbeagentur. Dann aber gelang ihm als surrealer Künstler der internationale Durchbruch. In seinem einstigen Wohnhaus an der Rue Esseghem 135 in Jette bei Brüssel erhält man Einblick in das eindrückliche Schaffen des Künstlers.
10. Nordsee-Charme
65 Kilometer lang ist die belgische Nordseeküste. 15 Badeorte locken mit wilden Stränden, hübschen Hotels und Party-Highlife. Die Dünen bei De Panne, die Ferienstädtchen Bredene und Nieuwpoort oder die Seebäder von Ostende haben alle ihren ganz eigenen Reiz. Ein zusätzlicher Grund, der Nordseeküste einen Besuch abzustatten, ist das «Kusttram», die längste Überland-Strassenbahn der Welt. Das belgische Tram verbindet alle Badeorte miteinander und macht die Reise entlang der Küste zum Vergnügen.
11. Brüssel - Hauptstadt der EU
Die belgische Hauptstadt geniesst als Hauptsitz der Europäischen Union einen bewegten Ruf. Vor Charme sprüht die City gerade nicht. Doch wenn man schon mal hier ist, dann lohnt sich ein Besuch auf dem alten Grote Markt mit seinen herrschaftlichen Renaissance- und Barock-Gebäuden. Vor dem häufigen Regen flüchtet man sich am besten in die überdachte Einkaufsstrasse Galeries Saint-Hubert (Bild), und fürs obligate Selfie stellt man sich vor das riesige Atomium, das anlässlich der Weltausstellung 1959 errichtet worden ist. Und auch wenn man sich nicht für europäische Politik interessiert: Ein Besuch im EU-Parlament, wo immerhin Beschlüsse für 500 Millionen Menschen getroffen werden, ist ebenfalls eindrücklich.
Europas Hauptstadt steht in Belgien – und die Multikulti-Metropole lockt nicht nur mit Pommes und Politik. Brüssel ist eine der spannendsten Städte des Kontinents.
Europas Hauptstadt steht in Belgien – und die Multikulti-Metropole lockt nicht nur mit Pommes und Politik. Brüssel ist eine der spannendsten Städte des Kontinents.
12. Südosten Belgiens - Abschalten in den Ardennen
Entschleunigung, Naturgenuss, Outdoor-Erlebnisse: Damit werben die Ardennen im Südosten Belgiens. Auf den wilden Flüssen kann man wunderbar kajaken, durch die riesigen Wälder ewig wandern und in den malerischen Dörfern gut essen bzw. in hübschen Hotels nächtigen. Wer abschalten oder aktiv sein will, ist hier genau richtig. Übrigens: Zum schönsten Ort der Ardennen wurde Mirwart mit seinem kleinen Barockschlösschen gewählt.
Hinkommen: Mit dem Auto oder Zug circa sechs Stunden. Die Swiss fliegt mehrmals täglich ab Zürich nach Brüssel.
Mehr Infos: visitbelgium.com
Hinkommen: Mit dem Auto oder Zug circa sechs Stunden. Die Swiss fliegt mehrmals täglich ab Zürich nach Brüssel.
Mehr Infos: visitbelgium.com