1. Café Sperl
1880 wurde das Kaffeehaus eröffnet. Am Interieur ist seither nicht viel gerüttelt worden. Das Sperl ist zwar top restauriert, die Einrichtung aber noch immer wie anno dazumal, als hier Erzherzog Joseph Ferdinand (1872–1942) regelmässig vorbeischaute und Kaffee schlürfte. Von der Decke der denkmalgeschützten Gaststätte hängen Kronleuchter, um die kleinen Marmortischchen stehen die traditionellen Kaffeehaus-Stühle des deutsch-österreichischen Tischlers Michael Thonet (1796–1871). Sonntags ab 15.30 Uhr wird Live-Klaviermusik geboten.
Adresse: Gumpendorferstrasse 11
2. Café Central
Seit 2011 gehört die Wiener Kaffeehauskultur zum immateriellen Weltkulturerbe. Besonders traditionell gepflegt wird dieses Erbe im Café Central im Palais Ferstel. In der monumentalen Neorenaissance-Halle huschen die Kellner über wunderbaren Parkett und servieren feinste Kaffeespezialitäten. Seit 1876 gibt es das Central. Entsprechend lang und eindrücklich ist die Liste der einstigen Stammgäste: Der russische Revoluzzer Leo Trotzki (1879–1940) war hier, der Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856–1939) und der Architekt Adolf Loos (1870–1933). Besonders hübsch ist der Arkadenhof mit der prachtvollen Marmortreppe und dem historischen Glasdach.
Adresse: Ecke Herrengasse/Strauchgasse
3. Café Weingartner
Ganz anders ist die Stimmung im vergleichsweise rustikalen Café Weingartner im 15. Bezirk, weit ab der Wiener Touristenströme. Hier liegt das Reich des Billard-Fanatikers Heinrich Weingartner (79), der neben dem Kaffeehaus auch ein Billard-Museum und -Fachmagazin betreibt. Billard – oder Karambol bzw. Carambol, wie die Wiener sagen – gehörte von jeher in die Hinterkammer jedes Kaffeehauses, das etwas auf sich hielt. Im Weingartner stehen noch heute drei grosse Turniertische.
Adresse: Goldschlaggasse 6
4. Kaffee Alt Wien
Kaffee nach Mitternacht? Kein Problem! Im Kaffee Alt Wien schliessen die Tore täglich erst um zwei Uhr morgens. Bis dann wird geplaudert, getrunken – und geschlemmt, und zwar so richtig. Lokale Spezialität ist die österreichische Gulaschsuppe. Daneben werden auch Schweinsschnitzel und diverse Torten aufgetischt. An den Wänden hängen alte Plakate. Die Beleuchtung ist gedämpft. Zuweilen wähnt man sich hier eher in einem Pariser Bistrot als in einem Wiener Café.
Adresse: Bäckerstrasse 9
5. Café Prückel
Der legendäre Kellner Johann «Gianni» Taroni (1706–1777) solls gewesen sein, der 1750 als Erster in Wien die Bewilligung erhielt, draussen vor seinem Kaffeehaus ein paar Tischchen und Stühle hinzustellen und seine Gäste unter freiem Himmel zu bewirten. Solche «Schanigärten» (abgeleitet von Gianni) sind heute vor praktisch jedem Kaffeehaus zu finden. Man hockt, trinkt und guckt den Leuten beim Vorbeigehen zu. Einen Schanigarten hat natürlich auch das Café Prückel. Wobei: Wer sich den U-förmigen, im Stil der 50er-Jahre gehaltenen Raum nicht von innen anschaut, verpasst etwas.
Adresse: Stubenring 24
6. Café Hawelka
Den Kaffee entdeckt haben die Wiener der Legende nach im Jahr 1683, als sie vor ihren Stadttoren nach dem Abzug der türkischen Belagerer ein paar Säcke mit komischen dunklen Bohnen fanden. Zuerst hielt man die Bohnen für Kamelfutter, dann aber zermahlte man sie, kochte sie auf und entdeckte die Freuden des Kaffees. Ob das wirklich stimmt? Wer weiss. Jedenfalls hat das Café Hawelka – 1939 eröffnet von Leopold und Josefina Hawelka – den Kaffee lange Jahre auf diese ganz traditionelle Art (mahlen und über dem offenen Feuer kochen) zubereitet. Heute wird das Lokal von den Enkeln der Hawelkas betrieben. Der Kaffee kommt aus modernen Espresso-Maschinen. Unverändert aber sind die deftigen Buchteln (Ofennudeln), die hier in allen möglichen Geschmacksvarianten abends über die Theke gereicht werden – wie anno dazumal.
Adresse: Dorotheergasse 6
7. Café Landtmann
Glaubt man den Betreibern des Café Landtmann, dann ist das hier «Wiens elegantestes Kaffeehaus». Nun: Solche Dinge sind bekanntlich Geschmacksache. Klar ist: Das 1873 eröffnete Landtmann hält viel auf sich und schreibt die feinen Manieren gross. Die Tassen haben goldene Henkel, das Servierpersonal ist adrett gekleidet. Man sitzt entweder auf den traditionellen Thonet-Sesseln oder dann in den mit dunklem Stoff überzogenen Sitzlogen und blättert im Café-eigenen Landtmann-Magazin. Seit 2009 gibt es gar einen Ableger in Tokio.
Adresse: Universitätsring 4
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