Ich betrete zum ersten Mal Tirana, die Hauptstadt Albaniens. Abgesehen von den Badeferien in Durrës 2006 war ich noch nie hier – die Dame bei der Passkontrolle ist so nett, mich darüber aufzuklären.
13 Jahre später ist es für mich – als Albaner aus dem Presevo-Tal – höchste Zeit, zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Eines vorweg: Dieses Land hat definitiv mehr zu bieten als Korruption, Kriminalität und Drogenhandel!
Neuer Anstrich für gezeichnete Stadt
«Jung, farbig und belebt», so beschreibt sich Albaniens Hauptstadt am besten. Wenn ausnahmsweise keine Veranstaltung auf dem berühmten Skenderbeu-Platz stattfindet, tummelt man sich in Bars und Cafés (das Puka-Bier ist sehr empfehlenswert!) oder geht in hippe Geschäfte zum Shoppen.
Dem war nicht immer so. Zu lange wurde die Bevölkerung während des Kommunismus (1944 bis Anfang der 1990er-Jahre) von der Aussenwelt abgeschirmt. Um Tirana einen neuen, farbenfrohen Touch zu verleihen, bekamen alte graue Hausdächer in den letzten Jahren einen neuen Anstrich.
Doch die Geschichte bleibt: Am ehemaligen Eingang des Bllok-Viertels in Tirana, welches während des Kommunismus für gewöhnliche Bürger gesperrt war, steht heute ein Mahnmalkomplex, der an die Opfer des Kommunismus unter Enver Hoxha (1941–1985) und der Sozialistischen Volksrepublik Albaniens erinnern soll.
Bauboom in den Touristen-Hochburgen
Bevor es weiter in Richtung Süden geht, nehmen wir noch den Lift zur Bar an der Spitze des Sky Towers und geniessen einen tollen Blick auf das Panorama der Stadt.
Dann geht es entlang der Touristen-Hotspots Vlora, Ksamil und Saranda. Schnell wird mir klar, dass die albanische Riviera tatsächlich so schön und günstig ist wie im Internet angepriesen: Traumhafte Strände reihen sich hier aneinander, das Wasser ist glasklar.
Überall gibt es preiswerte und halbfertige Hotels. Den Einheimischen ist das fast zu viel des Guten. Diese verraten uns, dass es den Bauherren vor allem um eines geht: eine noch höhere, grössere und luxuriösere Gaststätte als das Gegenüber zu errichten.
Eindrücklicher Ausblick von Gjirokastras Festung
Weiter südlich, fast schon an der griechischen Grenze, findet sich am Hang des «Mali i Gjerë»-Bergs eine Stadt mit historischer Bedeutung: Gjirokastra, die «Stadt der Steine». Es ist die Geburtsstätte von Diktator Enver Hoxha und Albaniens berühmtestem Autor Ismail Kadare («Die Festung» oder «Chronik in Stein»). Ihren Beinamen trägt sie aufgrund der auffälligen grauen Steindächer und den kopfsteingepflasterten Böden.
Noch eindrücklicher ist die Festung, die über Gjirokastra thront. Während sich im Inneren ein Waffenmuseum aus der Weltkriegszeit befindet, hat man draussen einen herrlichen Ausblick auf das Gebirgspanorama, das Drino-Tal und die herzige Altstadt.
Stichwort Altstadt: Wer auf traditionelles und günstiges Essen steht, sollte dem Restaurant Odaja einen Besuch abstatten. Dort gibt es Tomatenbällchen und leckeres Moussaka.
Albanische Gastfreundschaft
Ein weiterer Geheimtipp ist Berat. Dessen Altstadt gehört, wie auch die von Gjirokastra, zum Unesco-Weltkulturerbe. Ich besuche sie an meinem letzten Tag – und es ist wahrlich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Wenn wir schon beim Essen sind, das Allerwichtigste zuerst: Das kleine Lokal Homemade Food Lili ist zwar etwas versteckt, aber einmal gefunden, wird schnell klar, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Mit grosser albanischer Gastfreundschaft zeigt uns Inhaber Lili, der angeblich auch schon in Zürich gearbeitet hat, auf einer riesigen Tafel die Gerichte auf, die uns anschliessend seine Frau in der Küche zubereitet. Mehr Authentizität geht nicht! Wir wählen gefüllte Auberginen, ein Ricotta-Ei-Gericht, Poulet auf Joghurtreis und selbst gemachten Wein. Abgerundet wird der ganze Schmaus durch ein Glas Raki, das wir zusammen mit Lili trinken.
Vielfältiges Land mit traumhaften Küsten
In Berat blickt man auf unzählige Häuschen mit hohen Fenstern, warum der Ort auch «die Stadt der 1000 Fenster» genannt wird. 1961 wurde Berat offiziell zur Museumsstadt ernannt. In den drei Altstadtvierteln Mangalem, Gorica und Kalaja (die Festung) sind daher Neubauten strikt verboten. Das Areal der Burg zieren viele kleine Steinhäuser, verschiedene Kirchen und Ruinen von Moscheen. Sehenswert ist auch das Onufri-Museum, das Werke des gleichnamigen albanischen Ikonenmalers ausgestellt hat.
Berat ist das Ende meiner «Back to the roots»-Reise. Nachdem ich noch nie zuvor so viele aus dem Kommunismus stammende Bunker sowie Doppeladler-Flaggen (gesunder Nationalstolz) gesehen habe, gehts für mich von Tirana zurück in die Schweiz.
Auch wenn meine «albanische Brille» die Sicht vielleicht etwas trüben mag, bin ich mir sicher: Albanien ist ein vielfältiges Land, das intakte Natur, atemberaubende Küsten und interessante Geschichte zu bieten hat. Und trotz Touristenansturm sind die Einheimischen gastfreundlich und hilfsbereit geblieben.
Anreise: Mit Edelweiss kommt man zweimal wöchentlich nonstop von Zürich in die Hauptstadt Albaniens. Flüge nach Tirana gibt es ab 150 Franken in der Economy Class.
Rundreise: ITS Coop Travel bietet Albanien-Rundreisen ab 1299 Franken an, die am 15., 22. und 29. September durchgeführt werden. Für 2020 sind die Reisen bereits in Planung. Mehr Informationen finden Sie unter itscoop.ch
Übernachtung: In Tirana ist das Hotel Opera sehr empfehlenswert. Es ist zentral gelegen, alles ist von dort aus zu Fuss erreichbar. Wer in Gjirokastra nächtigt, der ist mit dem Hotel Old Bazaar 1970 gut bedient. Dort finden Gäste traditionelle Einrichtung, hilfsbereites Personal und eine schöne Frühstücksterrasse!
Essen: Wer in Gjirokastra die albanische Küche kosten will, nimmt sich einen Tisch im Restaurant Tradicional Odaja. In Berat bietet das Homemade Food Lili feine Speisen und in Ksamil ist die Beach Bar Korali besonders empfehlenswert.
Tiranas Umgebung: Wer in Tirana startet, der hat viele hübsche Ziele in der Umgebung. Das nahe gelegene Städtchen Kruja und die dazugehörige Festung sollte man auf jeden Fall besuchen.
Anreise: Mit Edelweiss kommt man zweimal wöchentlich nonstop von Zürich in die Hauptstadt Albaniens. Flüge nach Tirana gibt es ab 150 Franken in der Economy Class.
Rundreise: ITS Coop Travel bietet Albanien-Rundreisen ab 1299 Franken an, die am 15., 22. und 29. September durchgeführt werden. Für 2020 sind die Reisen bereits in Planung. Mehr Informationen finden Sie unter itscoop.ch
Übernachtung: In Tirana ist das Hotel Opera sehr empfehlenswert. Es ist zentral gelegen, alles ist von dort aus zu Fuss erreichbar. Wer in Gjirokastra nächtigt, der ist mit dem Hotel Old Bazaar 1970 gut bedient. Dort finden Gäste traditionelle Einrichtung, hilfsbereites Personal und eine schöne Frühstücksterrasse!
Essen: Wer in Gjirokastra die albanische Küche kosten will, nimmt sich einen Tisch im Restaurant Tradicional Odaja. In Berat bietet das Homemade Food Lili feine Speisen und in Ksamil ist die Beach Bar Korali besonders empfehlenswert.
Tiranas Umgebung: Wer in Tirana startet, der hat viele hübsche Ziele in der Umgebung. Das nahe gelegene Städtchen Kruja und die dazugehörige Festung sollte man auf jeden Fall besuchen.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.