1. Half Dome im Yosemite-Nationalpark, Kalifornien
Der 2693 Meter hohe Berg in Kalifornien ist für Todesfälle berüchtigt. Rund 60 Leute sind beim Versuch, den Half Dome zu erklimmen, ums Leben gekommen. Erfahrene Wanderer brauchen für die etwa 25 Kilometer Wegstrecke und die annähernd 1500 Höhenmeter rund zwölf Stunden. Die etwas Unerfahrenen können in den letzten 120 Metern Drahtsteile benutzen, um schneller hochzukommen. Und genau da beginnt das Spiel mit dem Leben.
Bei Nässe oder Gewitterneigung wird dringendst vom Aufstieg abgeraten. Daran halten sich leider nicht alle. So kam es 2012 zu einem Unfall, als einem Wanderer die rutschigen Drahtseile zum Verhängnis wurden. Auch an den Wasserfällen, die auf der Wanderroute liegen, verunfallen Menschen. Blitzschlag ist ebenfalls eine häufige Todesursache.
2. Skellig Michael, Irland
Eingefleischten Star-Wars-Fans wird diese Gegend bekannt vorkommen: Auf der Skellig-Michael-Insel wurde das Finale von «Das Erwachen der Macht» gedreht. Es ist aber aber auch der Ort, auf dem es eines der bekanntesten Klöster Irlands zu bestaunen gibt. Das wurde wahrscheinlich im siebten Jahrhundert gegründet und lockt viele Touristen an.
Weil Skellig Michael zwölf Kilometer vor der Küstenstaat Kerrys liegt, können Besucher die Insel nur mit Booten erreichen. Einige Menschen haben diese unruhige Fahrt erst gar nicht überlebt, weil sie von hohen Wellen erfasst wurden. Wenn sie es doch überleben und auf die einsame Insel gelangen, kommt das nächste Hindernis: Auf ca. 180 Metern Höhe befindet sich die kleine Mönchssiedlung, die nur durch eine 1000 Jahre alte Treppe (ohne Geländer!) zu erreichen ist. Die 600 Stufen bis zum Ziel wurden einigen Reiselustigen zum Verhängis. Deshalb gibt es auf der Webseite von Skellig Michael ein Sicherheitsvideo, welches auf die Gefahren aufmerksam machen soll.
3. Boa-Viagem-Strand in Recife, Brasilien
Sonne, Strand und Meer: Besucher des Boa-Viagem-Strands würden in Brasilien voll auf ihre Kosten kommen, wären da nicht diese vielen Haiattacken: Zwischen 1992 – 2012 gab es 56 Haiangriffe – mehr als ein Drittel davon endete tödlich. Rekord in Südamerika!
Der Grund: Beim Bau eines 13'500 Hektar grossen Industriehafens im Bundestaat Pernambuco wurden Korallenriffe gesprengt und so Nahrungs- und Fortpflanzungsgebiete der Knorpelfische vernichtet. Deshalb sind die Haie gezwungen, vermehrt ins Stadtgebiet auszuweichen, wo sie an Stränden wie dem Boa Viagem Beutetiere mit Menschen verwechseln.
4. Kokoda Track, Papua-Neuguinea
Der Kokoda Track ist ein 96 Kilometer langer Urwaldtrail in Papua-Neuguinea und wurde bekannt, als ihn die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg nutzte. Für den rund 60-stündigen Gehweg braucht man nicht nur eine gute Kondition, sondern auch ausgezeichnete Kletter- und Schwimmkünste.
Nebst Mücken, die Malaria übertragen und anderen exotischen Tieren, die ebenfalls zum Hindernis werden können, hat eine neunköpfige Wandergruppe 2013 eine ungemütliche Bekanntschaft mit Dorfbewohnern des Kokoda Tracks gemacht. Zwei Wanderer wurden mit Macheten zerhackt, die restlichen sieben kamen mit schweren Verletzungen davon.
5. Alnwick Garden, Northumberland, England
Der Alnwick Garden ist ein wahres Gartenparadies inmitten der Landschaft von Northumberland im Nordosten Englands. Nebst der langen Tradition (1750), verbirgt sich die eigentliche Attraktion des Alnwick Garden hinter einem Warnschild mit der Aufschrift «Diese Pflanzen können töten». Im «Poison Garden» – der entstanden ist, weil Herzogin Jane Percy aufzeigen wollte, dass es nicht nur «harmloses» Gewächs gibt – kann man über 100 giftige Pflanzen bewundern. So zum Beispiel die Schwarze Tollkirsche, deren Gift das Nervensystem angreifen und so den Menschen töten können.
Trotz des hohen Giftpotenzials ist der Andrang beim «Poison Garden» riesig. Der Zutritt ist deshalb nur in Begleitung von fachkundiger Führung erlaubt.
6. Cliffs of Moher, Irland
Die Cliffs of Moher sind die bekanntesten Steilklippen Irlands und liegen an der Südwestküste der irischen Hauptinsel im County Clare. Sie sind vorallem im Sommer eine beliebte Touristenattraktion. Die Klippen ragen bis zu 200 Meter steil aus dem Wasser heraus und erstrecken sich über acht Kilometer entlang des atlantischen Ozeans – atemberaubende Aussichten garantiert!
Doch die Cliffs of Moher haben auch ihre Schattenseiten: So stürzen jährlich bis zu zehn Menschen von diesen Klippen. Neben Leichtsinn und Unvorsicht gibt es auch immer mehr Menschen mit Selbstmordversuchen.
7. Acapulco-Strand, Guerrero, Mexiko
Früher noch ein beliebtes Urlaubsziel, machen Urlauber heute einen grossen Bogen um den einstigen exklusiven Badeort Acapulco in Mexiko.
Die Umweltverschmutzung und die vermehrte Gewalt schrecken Touristen ab: Allein im Januar und Februar 2013 soll es 200 Morde gegeben haben. Auch aktuell wird Acapulco von Kriminellen dominiert. Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Gewaltserie mit dem Drogenhandel zusammenhängt. Das Beltran-Leyva-Kartell versucht, die Kontrolle über die Stadt zurückzugewinnen – und scheint dabei vor Touristen nicht zurückzuschrecken.