Waghalsiger Wettbewerb mit dem Dreirad
Rickshaw-Rennen im Himalaya

Laut, wackelig und irgendwie schräg: Ein Rickshaw kann man als Gefährt gar nicht wirklich ernst nehmen. Kultig sind die Dreiräder allemal. Aber damit über den Himalaya gurken? Crazy!
Publiziert: 23.04.2019 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2019 um 10:02 Uhr
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1000 Kilometer auf drei Rädern: Der englische Reiseveranstalter The Adventurists schickt Mutige mit Rickshaws durch den Himalaya.
Foto: zvg
Christian Bauer

Klein, wendig und für Touristen immer überteuert: Eine Reise nach Asien ist ohne eine Fahrt in einem Rickshaw nicht vorstellbar. Die motorisierten Dreiräder (auch Tuk-Tuk genannt) sind in den meisten asiatischen Städten DAS Transportmittel – und treiben den Touristen den Angstschweiss aus den Poren. Mancher Tuk-Tuk-Fahrer scheint in dem chaotischen Verkehr von seiner Unsterblichkeit überzeugt.

So weit, so gut – es geht allerdings noch einige Stufen verrückter. Wahre Abenteurer – und das Wörtchen «wahre» bezieht sich auf wirklich taffe Kerlinnen und Kerle, die mit allen Überlebens-Wassern gewaschen sind – können in diesem Jahr zu einem Rickshaw-Rennen durch den Himalaya aufbrechen.

1000 Kilometer lange Strecke

Die Macher der englischen Veranstalter The Adventurists, die weltweit aussergewöhnliche Events organisieren, haben den Himalaya Rickshaw Run ins Leben gerufen – ein 1000 Kilometer langes Rennen durch die Lebensfeindlichkeit auf dem Dach der Welt. Die Warnung auf deren Homepage liest sich denn auch entsprechend: «Du wirst nicht nur mit einem sehr ungeeigneten Gefährt auf sehr schlechten Strassen in einer sehr abgeschiedenen Region unterwegs sein, du wirst das auch noch in einer Höhe tun, in der eine Bergziege den Schwindel bekommt.»

Unterstützung vor Ort gibt es keine

Die Strecke führt von der indischen Stadt Shimlah (2276 m) bis nach Leh (3500 m) in Ladakh und überquert dabei einige Pässe, welche das Wallis wie eine Miniaturwelt erscheinen lassen. Höchster Punkt der Route ist der «Tanglang La»-Pass auf 5328 Metern – da haben weder der Motor noch der Kopf genügend Sauerstoff zum Funktionieren.

Krass: Entlang des Weges gibt es keinerlei Unterstützung seitens der Veranstalter. Wenn der Motor in der Höhe den Geist aufgibt, muss man ihn selbst reparieren. Und wenn man selbst den Geist aufgibt, hoffen, dass die Schweizer Flugrettung schnell genug vor Ort ist. Das Abenteuer verfolgt übrigens einen guten Zweck: Jeder Teilnehmer soll mindestens 1000 US-Doller Sponsoring einholen, das Umweltorganisationen zugutekommt.

Apropos: Erfunden wurden die Vorgänger der heutigen Autorickshaws in den 1870er-Jahren in Japan. Damals zogen Menschen eine zweirädrige Kutsche, in der nur eine Person Platz fand. Der Name Rickshaw entstammt denn auch dem japanischen «jinrikisha», das «vom Menschen gezogene Gefährt». Könnte auch für den Himalaya Run gelten: Wer sein Rickshaw liebt, der schiebt.

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