Reise ins Herz des Landes
Die Naturschutzzone in den Nuratau-Bergen wirkt wie ein verwunschenes Naturparadies. Hier wachsen wilde Nuss- und Maulbeerbäume, Tulpen und Mohn, der die Felder im April in blühende rote Matten verwandelt. In den vergangenen Jahren hat der Ökotourismus die Gegend für sich entdeckt. Man kann in Begleitung von Bergführern und Lasteseln von Dorf zu Dorf wandern und dabei bei lokalen Familien übernachten. Näher kommt man den gastfreundlichen Usbeken nirgendwo.
Der Nationalheld
Der berüchtigte Herrscher Amir Timur (1336 bis 1405) wird von den Usbeken als Nationalheld verehrt. Seit 1993 schmückt eine riesige Bronzestatue den nach ihm benannten Amir-Timur-Platz in der Hauptstadt Taschkent. Er arbeitete sich einst vom einfachen Söldner zum gefürchteten Herrscher empor. Seine Eroberungszüge führten ihn bis nach Bulgarien, Indien und Syrien. Dabei ging er brutal gegen die Bevölkerung vor. Nur Künstler, Architekten und Gelehrte verschonte er.
Welterbe
Das Minarett Kalon in der Oasenstadt Buchara im Südosten ist so schön, dass es selbst der ansonsten ziemlich rücksichtslose Eroberer Dschingis Khan im 13. Jahrhundert unversehrt liess, als er die Stadt eroberte. Die gemusterten Wände beeindrucken Besucher auch heute noch. Die ganze Altstadt Bucharas steht logischerweise auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. Die mittelalterlichen Gassen der Altstadt sind autofrei und versprühen den Charme vergangener Karawanenromantik.
Usbekistan in Zahlen
Hauptstadt | Taschkent |
Fläche | 448'978 km² |
Einwohner | 33,25 Millionen / 74 Einwohner pro km² |
Währung | Som |
Unabhängigkeit | 1. September 1991 (von der Sowjetunion) |
BIP pro Kopf 2016 | US$ 2115 (136. der Weltrangliste) – im Vergleich dazu CH: US$ 80 591 (2. Rang) |
Schönheitskönigin
Samarkand – die zweitgrösste Stadt des Landes – war vieles: Provinzhauptstadt im persischen Riesenreich, Militärstation von Alexander dem Grossen und schliesslich Regierungssitz des usbekischen Herrschers Amir Timur. Noch heute stehen die Prachtbauten, die Timur einst errichten liess. Besonders eindrücklich ist der Registan, der «sandige Platz», auf dem einst öffentliche Hinrichtungen stattfanden und politische Beschlüsse verkündet wurden. Heute ist der Platz – umgeben von drei wunderschön verzierten alten islamischen Schulen, die inzwischen als Museen genutzt werden – ein beliebtes Fotosujet bei Touristen. Nicht minder schön sind die mittelalterliche Bibi-Chanum-Moschee oder die Begräbnisstätte Schahi Sinda.
Historisches Schmuckstück
Sie hat viele Namen: Xiva, manchmal auch Chiwa oder Khiva, liegt an der Grenze zu Turkmenistan und war bis ins 19. Jahrhundert Herrschaftsstadt der Khans, die hier mit ihren Harems und Gefolgschaften in prächtigen Palästen hausten. Rund 50 historische Bauten aus dieser Zeit stehen heute noch in und rund um die Unesco-geschützte Altstadt. Besonders sehenswert ist die Freitagsmoschee, deren Holzsäulen teils bis 1000 Jahre alt sind. Lohnenswert ist zudem ein Spaziergang auf der dicken Altstadtmauer im Abendlicht.
Türkisblaue Oase
Die Gegend rund um den 3309 Meter hohen Berg «Grosser Chimgan» war schon zu sowjetischer Zeit ein Nationalpark. Am türkisfarbenen Charvak-Stausee kann man wunderbar baden oder in alten Sanatorien ausruhen. Ein wahres Abenteuer ist die Fahrt mit dem «Bolshoi Kanatka», dem alten sowjetischen Sessellift. Die Fahrt ist nichts für Menschen mit Höhenangst. Beliebt sind zudem Reitausflüge mit den Pferden lokaler Bauern, die an jeder Ecke auf Kundschaft warten.
Abseits der Touristenpfade
Nur wenige Touristen verirren sich nach Termez nahe der Grenze zu Afghanistan. Daher hat man die alten buddhistischen Klöster, die Ruinen riesiger Lehmfestungen und die wunderschönen Mausoleumsanlagen fast ganz für sich alleine. Besonders eindrücklich ist das Sultan-Saodat-Ensemble, ein islamisches Viertel mit Moscheen, Koranschulen und Mausoleen.
Salzige Naturkatastrophe
Der Aralsee war einst einer der grössten Süsswasserseen der Welt. Die Klimaerwärmung und die Übernutzung seiner Zuflüsse haben den See über die vergangenen Jahre jedoch zunehmend ausgetrocknet. Heute ist er auf rund 10 Prozent seiner einstigen 68'000 Quadratkilometer grossen Fläche geschrumpft, das Wasser ist extrem salzig. Die bizarre Salzwüstenlandschaft im einstigen Seebecken kann man auf zweitägigen geführten Touren von den Städten Chiwa oder Nukus aus erkunden. Die Touren führen mit Geländewagen durch die einsame Steppe vorbei zum Rand des «sterbenden Meeres», wo man in Jurten übernachten und am nächsten Morgen den Schiffsfriedhof der einstigen Hafenstadt Moyank besuchen kann. Erschütternd!
Bei den Seidenwebern
Die Stadt Margilan im industriellen Fergana-Tal im äussersten Osten des Landes ist weit weniger hübsch als die Oasenstädte im Westen. Dafür lässt sich hier noch heute das alte Seidenhandwerk hautnah erleben. In der Seiden-fabrik Yodgorlik etwa kann man den flinken usbekischen Arbeitern zuschauen, wie sie Seidenstoffe weben, färben und verarbeiten. In der angrenzenden Schneiderei kann man sich schliesslich aus dem kostbaren Stoff passende Kleider nähen lassen (wochentags offen). Auch sonst ist die Gegend bekannt für ihre schönen Handwerksbasare.
Flagge: Die usbekische Flagge besteht aus drei horizontalen Farbstreifen: einem blauen, der den Himmel symbolisiert; einem weissen, der den Frieden beziehungsweise die Baumwolle symbolisiert; und einem grünen, der die Natur und den Islam symbolisiert. Getrennt sind die drei Streifen durch feine rote Linien. Im blauen Streifen oben links sind ein Mond (für den Islam) und zwölf Sterne (für die zwölf Provinzen des Landes) abgebildet.
Bildung: Usbeken verdienen im Schnitt etwa 560 Dollar pro Monat, vor allem auf dem Land ist das Einkommen aber nochmals deutlich tiefer. Bezahlt wird in Usbekistan übrigens mit der landeseigenen Währung Som (ein Som wird in 100 Tiyin aufgeteilt). Trotz der verbreiteten Armut: Der Bildungsgrad im Land ist relativ hoch. Die ersten zwölf Schuljahre sind für alle Usbeken gratis. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten.
Visum: Der neue Präsident Usbekistans, Shavkat Mirziyoyev, will mehr westliche Touristen in sein lange Zeit isoliertes Land bringen. Deswegen hat Usbekistan im Januar 2019 seine Einreisebestimmungen massiv gelockert. Touristen aus der Schweiz (und 63 anderen Staaten) dürfen visumsfrei bis zu 30 Tage im Land bleiben. Der Tourismus ist mit rund 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr schon heute ein wichtiges wirtschaftliches Standbein Usbekistans. Die allermeisten Touristen besuchen das Land bisher allerdings hauptsächlich auf geführten Rundreisen und kommen kaum über die Oasenstädte Samarkand, Chiwa und Buchara hinaus. Sehr schade!
Essen: Das usbekische Nationalgericht Plow mit Reis, Gemüse und Fleisch wird landesweit in über 500 verschiedenen Variationen angeboten. Dazu essen die Usbeken viel Suppe (Schurpa oder Naryn), Salat und im traditionellen Tonofen gebackenes Fladenbrot. Auch Kebap-Spiesse stehen oft auf dem Menüplan. Dazu trinken die Usbeken grünen Tee, im Sommer kühle Joghurt-Drinks (Ayran) und nicht selten ein Glas Wein.
Flagge: Die usbekische Flagge besteht aus drei horizontalen Farbstreifen: einem blauen, der den Himmel symbolisiert; einem weissen, der den Frieden beziehungsweise die Baumwolle symbolisiert; und einem grünen, der die Natur und den Islam symbolisiert. Getrennt sind die drei Streifen durch feine rote Linien. Im blauen Streifen oben links sind ein Mond (für den Islam) und zwölf Sterne (für die zwölf Provinzen des Landes) abgebildet.
Bildung: Usbeken verdienen im Schnitt etwa 560 Dollar pro Monat, vor allem auf dem Land ist das Einkommen aber nochmals deutlich tiefer. Bezahlt wird in Usbekistan übrigens mit der landeseigenen Währung Som (ein Som wird in 100 Tiyin aufgeteilt). Trotz der verbreiteten Armut: Der Bildungsgrad im Land ist relativ hoch. Die ersten zwölf Schuljahre sind für alle Usbeken gratis. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten.
Visum: Der neue Präsident Usbekistans, Shavkat Mirziyoyev, will mehr westliche Touristen in sein lange Zeit isoliertes Land bringen. Deswegen hat Usbekistan im Januar 2019 seine Einreisebestimmungen massiv gelockert. Touristen aus der Schweiz (und 63 anderen Staaten) dürfen visumsfrei bis zu 30 Tage im Land bleiben. Der Tourismus ist mit rund 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr schon heute ein wichtiges wirtschaftliches Standbein Usbekistans. Die allermeisten Touristen besuchen das Land bisher allerdings hauptsächlich auf geführten Rundreisen und kommen kaum über die Oasenstädte Samarkand, Chiwa und Buchara hinaus. Sehr schade!
Essen: Das usbekische Nationalgericht Plow mit Reis, Gemüse und Fleisch wird landesweit in über 500 verschiedenen Variationen angeboten. Dazu essen die Usbeken viel Suppe (Schurpa oder Naryn), Salat und im traditionellen Tonofen gebackenes Fladenbrot. Auch Kebap-Spiesse stehen oft auf dem Menüplan. Dazu trinken die Usbeken grünen Tee, im Sommer kühle Joghurt-Drinks (Ayran) und nicht selten ein Glas Wein.