Unterwegs von Goa nach Karnataka
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Die Vielfalt von Indien:Unterwegs von Goa nach Karnataka

Unterwegs in Südindien – von Goa nach Karnataka
Strände, grüne Gebirgsketten und pulsierende Städte

Südindien bietet etwas für jeden Geschmack. Hier kann man an einem Tag mit anderen Touristen am Strand liegen und am nächsten in einem entlegenen Dorf die Gastfreundschaft der Einheimischen geniessen.
Publiziert: 12.04.2019 um 14:15 Uhr
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Der Strand von Palolem ist einer der bekanntesten. Doch in der Region rund um das ehemalige Fischerdorf gibt es noch mehr zu entdecken.
Foto: Lea Peyer
Lea Peyer

Sich im Tuktuk durch den hektischen Verkehr chauffieren lassen, die farbenfrohen Saris der Inderinnen bewundern oder sich von einem Curry den Schweiss auf die Stirn treiben lassen – das kann man wohl überall in Indien. Doch dieses Land ist so vielfältig, dass es sich nicht leicht reduzieren lässt. Beispielsweise gibt es neben Hindu und Englisch 21 weitere offizielle Landessprachen. Schon allein auf der Reise durch zwei der 29 Bundesstaaten zeigt sich Indien immer wieder von einer anderen Seite.

Goa: Vom Hippie- zum Urlaubsparadies

Als ehemalige portugiesische Kolonie ist Goa ein Schmelztigel der Kulturen – an ein und derselben Strasse kann man Kirchen, hinduistische Tempel und Moscheen besuchen. Früher galt Goa als Paradies für Hippies, heute ist es Ziel von Partytouristen aus der ganzen Welt. Einzig im Süden ist es etwas ruhiger. Der Strand vom ehemaligen Fischerdorf Palolem ist gesäumt von gepolsterten Sonnenliegen und bunten Strandhütten, in denen man zu einem Schnäppchenpreis übernachten kann. Die zusammengezimmerten Bungalows werden vor jeder Monsunzeit abgerissen, so verlangt es das Gesetz. Hier findet man alles, was man als westlicher Tourist brauchen könnte: Toiletten mit Klopapier, Latte Macchiato, Ayurveda-Massagen – sogar eine Silent Disco versteckt sich am Ende des Strandes zwischen den Felsen. Hier wippen die Nachtschwärmer mit Kopfhörern im Takt zu der Musik, die nur sie hören.

Om Beach: Wo die Zeit stillsteht

Während der Bundesstaat Goa etwa so gross ist wie der Kanton Waadt, ist sein südlicher Nachbar Karnataka fast fünfmal so gross wie die gesamte Schweiz. Am Om Beach in der Nähe des Städtchens Gokarna scheint die Zeit stillzustehen, jeder Tag gleich zu sein. Immer wieder trägt der Wind Musikfetzen über den Strand, auf dem sich braungebrannte Israelis
sonnen, während ein Stück weiter eine Schwedin mit langen blonden Dreadlocks einen kunstvollen Tanz mit Ringen aufführt. Hier verglüht die Sonne jeden Abend als orangeroter Ball im Dunst, ehe sie den Horizont berührt, um am nächsten Morgen erneut von den Yogis am Strand gegrüsst zu werden.

Udupi: Die Tempelstadt

Die Hauptattraktion der Kleinstadt Udupi ist der Sri-Krishna-Tempel. Hier wird rund um die Uhr getrommelt, gesungen und gebetet. Tausende Hindus pilgern jährlich hierher, um den heiligen Ort zu besuchen. Vor dem Tempel stehen sie Schlange, um ihre Schuhe zu deponieren – das Innere darf man nur barfuss betreten. Die Luft ist geschwängert vom Duft der Räucherstäbchen, die den zahlreichen Gottheiten des Hinduismus dargeboten werden. Ehrfürchtig treten die Gläubigen einer nach dem anderen mit gefalteten Händen an die Altäre, verbeugen sich und tupfen sich ein Tilaka zwischen die Augen. Dieses Segenszeichen wird mit einem roten Pulver auf die Stelle aufgetragen, an der sich das «dritte Auge» befindet.

10 Reisetipps für Indien
  1. e-Visa beantragen: Als Tourist kann man sein Visum online beantragen. Innert weniger Arbeitstage bekommt man per Mail sein e-Visa zugestellt. Dieses sollte man ausdrucken.
  2. Münz mitnehmen: Man kann Einheimischen eine riesige Freude machen, wenn man etwas Schweizer Geld dabeihat, oft fragen sie direkt danach. Es reichen einige Münzen, denn es geht
    schliesslich nicht um den Wert des Geldes, sondern um die Geste.
  3. In Homestays übernachten: Ein Homestay ist eine Übernachtungsmöglichkeit, wo man unter demselben Dach schläft wie sein Gastgeber – oder zumindest auf seinem Grund und Boden. Es gibt Homestays für jede Preisklasse und jeden Geschmack. Eines haben sie aber gemeinsam: Sie werden von Einheimischen betrieben und sind eine wunderbare Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu kommen.
  4. Handeln: Besonders in Souvenirshops werden Waren zu einem Preis verkauft, der die Herstellungskosten um ein Vielfaches übersteigt. Deshalb lohnt es sich, zu verhandeln. Faustregel: Der eigentliche Preis beträgt etwa zehn Prozent vom Preis, den die Händler als erstes nennen. Wer nicht besonders hartnäckig im Verhandeln ist, sollte einfach langsam weglaufen, dann purzeln die Preise.
  5. Grüssen und lächeln: In Indien grüsst man sich mit einem respektvollen «Namaste». Wörtlich übersetzt bedeutet das: «Ich verbeuge mich vor dir.» Entsprechend faltet man die Hände und deutet eine leichte Verbeugung an, indem man den Kopf Richtung Hände neigt. Dieser Gruss wird von Ausländern nicht erwartet, wird aber immer sehr geschätzt.
  6. Klopapier mitnehmen: An manchen Orten gibt es sogar Extra-Toiletten für Touristen. Doch meist sind die sanitären Anlagen sehr einfach gehalten. Daher ist es von Vorteil, sein eigenes Toilettenpapier dabeizuhaben.
  7. Angemessen kleiden: Indien ist ein traditionelles und religiöses Land, viele Frauen tragen auch im Alltag ihre Saris. Deshalb ist es wichtig – besonders beim Besuch von Tempeln – sich angemessen zu kleiden. Beine, Schultern und Dekolletee sollten bedeckt sein.
  8. Kleine Noten dabeihaben: Wer unterwegs schnell etwas kaufen möchte, sollte lieber nicht mit grossen Noten bezahlen. Erstens haben die Händler manchmal nicht so viel Wechselgeld, zweitens kommt es nicht gut an, seinen Reichtum so zur Schau zu stellen.
  9. Limite abheben: Kreditkarten sind in Indien Mangelware, und es gestaltet sich äusserst schwierig, Geld abzuheben. Die meisten Bankomaten akzeptieren keine ausländischen Karten. Deshalb ist es ratsam, bei Gelegenheit den Maximalbetrag abzuheben. Meistens haben die Bankomaten eine Limite von 10'000 Rupien, das sind umgerechnet knapp 150 Franken.
  10. Nach Filterwasser fragen: Das Hahnenwasser sollte man in Indien keinesfalls trinken. Restaurants verfügen jedoch meist über Filtermaschinen, deren Wasser bedenkenlos getrunken werden kann. Wenn man danach fragt, bekommt man gratis ein Glas Wasser.
  1. e-Visa beantragen: Als Tourist kann man sein Visum online beantragen. Innert weniger Arbeitstage bekommt man per Mail sein e-Visa zugestellt. Dieses sollte man ausdrucken.
  2. Münz mitnehmen: Man kann Einheimischen eine riesige Freude machen, wenn man etwas Schweizer Geld dabeihat, oft fragen sie direkt danach. Es reichen einige Münzen, denn es geht
    schliesslich nicht um den Wert des Geldes, sondern um die Geste.
  3. In Homestays übernachten: Ein Homestay ist eine Übernachtungsmöglichkeit, wo man unter demselben Dach schläft wie sein Gastgeber – oder zumindest auf seinem Grund und Boden. Es gibt Homestays für jede Preisklasse und jeden Geschmack. Eines haben sie aber gemeinsam: Sie werden von Einheimischen betrieben und sind eine wunderbare Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu kommen.
  4. Handeln: Besonders in Souvenirshops werden Waren zu einem Preis verkauft, der die Herstellungskosten um ein Vielfaches übersteigt. Deshalb lohnt es sich, zu verhandeln. Faustregel: Der eigentliche Preis beträgt etwa zehn Prozent vom Preis, den die Händler als erstes nennen. Wer nicht besonders hartnäckig im Verhandeln ist, sollte einfach langsam weglaufen, dann purzeln die Preise.
  5. Grüssen und lächeln: In Indien grüsst man sich mit einem respektvollen «Namaste». Wörtlich übersetzt bedeutet das: «Ich verbeuge mich vor dir.» Entsprechend faltet man die Hände und deutet eine leichte Verbeugung an, indem man den Kopf Richtung Hände neigt. Dieser Gruss wird von Ausländern nicht erwartet, wird aber immer sehr geschätzt.
  6. Klopapier mitnehmen: An manchen Orten gibt es sogar Extra-Toiletten für Touristen. Doch meist sind die sanitären Anlagen sehr einfach gehalten. Daher ist es von Vorteil, sein eigenes Toilettenpapier dabeizuhaben.
  7. Angemessen kleiden: Indien ist ein traditionelles und religiöses Land, viele Frauen tragen auch im Alltag ihre Saris. Deshalb ist es wichtig – besonders beim Besuch von Tempeln – sich angemessen zu kleiden. Beine, Schultern und Dekolletee sollten bedeckt sein.
  8. Kleine Noten dabeihaben: Wer unterwegs schnell etwas kaufen möchte, sollte lieber nicht mit grossen Noten bezahlen. Erstens haben die Händler manchmal nicht so viel Wechselgeld, zweitens kommt es nicht gut an, seinen Reichtum so zur Schau zu stellen.
  9. Limite abheben: Kreditkarten sind in Indien Mangelware, und es gestaltet sich äusserst schwierig, Geld abzuheben. Die meisten Bankomaten akzeptieren keine ausländischen Karten. Deshalb ist es ratsam, bei Gelegenheit den Maximalbetrag abzuheben. Meistens haben die Bankomaten eine Limite von 10'000 Rupien, das sind umgerechnet knapp 150 Franken.
  10. Nach Filterwasser fragen: Das Hahnenwasser sollte man in Indien keinesfalls trinken. Restaurants verfügen jedoch meist über Filtermaschinen, deren Wasser bedenkenlos getrunken werden kann. Wenn man danach fragt, bekommt man gratis ein Glas Wasser.

Zur Mittagszeit gibt es jeden Tag ein gratis Essen, zu dem auch Touristen willkommen sind. Dutzende Pilger warten geduldig im Schneidersitz auf dem Boden des Speisesaals, bis das Essen serviert wird. Nach und nach erhält jeder von einem Wagen einen Teller, dann wird Reis und Curry aus riesigen Töpfen geschöpft. Gegessen wird so, wie es in Indien Brauch ist:
mit der rechten Hand. Die Linke gilt als unrein. Ebenfalls ungewöhnlich: Die Hände werden nicht vor, sondern nach dem Essen gewaschen. Denn dann sind sie noch klebrig vom Milchreis, den es zum Dessert gab.

Kudremukh: Die Wiege des Kaffeegenusses

Etwas weiter im Landesinneren befindet sich der Nationalpark Kudremukh und das Gebirge Western Ghats. Hier gibt es viel unberührte Natur, doch diese wird streng bewacht: An der Grenze des Nationalparks befinden sich überall Checkpoints. Als Tourist braucht man sogar eine Bewilligung, um hier zu übernachten. Während der Winterzeit, wenn es nicht regnet, braucht man wegen der Waldbrandgefahr sogar zum Wandern eine Bewilligung.

Ausserhalb des Schutzgebietes sind die Hügel von Kaffee- und Teeplantagen bedeckt. Die Bewohner der kleinen Siedlungen leben von der Landwirtschaft oder vom Tourismus, denn die Gegend ist bekannt für Trekking. Eines der beliebtesten Ziele ist der Gipfel des Kudremukh, der dem Nationalpark seinen Namen verleiht. Wörtlich übersetzt bedeutet Kudremukh Pferdemaul. Der Name verweist auf den Berg, der von einer Seite betrachtet an das Gesicht eines Pferdes erinnert.

Mysore: Grossstadt mit Oasen der Erholung

Mysore ist die drittgrösste Stadt des Bundesstaates Karnataka und ist so wie jede andere indische Stadt: dreckig. Der Smog brennt schon nach wenigen Stunden in den Augen. Wer etwas frischere Luft sucht, findet diese in einer der städtischen Parkanlagen. Im Kukkarahalli Lake Park gibt es nicht nur einen künstlich angelegten See und streunende Hunde, hier kann man ausserdem eine Seltenheit beobachten: Sport treibende Inder. Mit normalen Strassenschuhen an den Füssen und in Baumwollkleidung umrunden sie den See im trägen Laufschritt und lassen die eigenen Beine gleich noch schwerer erscheinen. Glücklicherweise gibt es haufenweise Sitzbänke, auf denen man sich ausruhen kann.

Gut zu wissen

Anreise: Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten Qatar und Emirates. Ab etwa 700 Franken fliegt man von Zürich mit einem Zwischenstopp nach Vasco da Gama in Goa und zurück.

Übernachten: Wer am Strand übernachtet, sollte sich eine Beach Hut mieten. Diese gibt es in jeder Preisklasse ab sechs Franken. Der Vorteil: In einer Strandhütte ist man nur wenige Schritte vom Meer entfernt, selbst im Bett hört man noch die Wellen rauschen.

Essen: Gegessen wird in Indien meist Curry mit Reis oder einem Brot. Das bekannteste indische Brot, das Naan, ist in Goa und Karnataka jedoch wenig verbreitet. Dafür gibt es die Fladenbrote Chapati und Roti oder die an Pfannkuchen erinnernden Dosa. Am besten isst man in sogenannten lokalen Eateries.

Anreise: Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten Qatar und Emirates. Ab etwa 700 Franken fliegt man von Zürich mit einem Zwischenstopp nach Vasco da Gama in Goa und zurück.

Übernachten: Wer am Strand übernachtet, sollte sich eine Beach Hut mieten. Diese gibt es in jeder Preisklasse ab sechs Franken. Der Vorteil: In einer Strandhütte ist man nur wenige Schritte vom Meer entfernt, selbst im Bett hört man noch die Wellen rauschen.

Essen: Gegessen wird in Indien meist Curry mit Reis oder einem Brot. Das bekannteste indische Brot, das Naan, ist in Goa und Karnataka jedoch wenig verbreitet. Dafür gibt es die Fladenbrote Chapati und Roti oder die an Pfannkuchen erinnernden Dosa. Am besten isst man in sogenannten lokalen Eateries.

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