Thimphu
Bhutan liegt zwischen China und Indien und hat rund 780 000 Einwohner. Die Hauptstadt Thimphu ist ein kulturelles Zentrum mit traditionellen und modernen Einflüssen – wer nach Tagen in der Natur etwas Cityflair schnuppern möchte, ist hier also genau richtig. Ansonsten lässt sich die Gegend auf einer mehrtägigen Wanderung vom Städtchen Paro nach Thimphu erkunden. Dabei geht es zum Beispiel auf den Berg Druk Path bis auf eine Höhe von 4300 Metern.
Gewusst? Auf dem einzigen internationalen Flughafen des Landes, in Paro nahe der Hauptstadt, haben nur zertifizierte Piloten eine Landeerlaubnis. Das Einfliegen durch die Gipfel des Himalaya mit seinen Wetterlagen will gelernt sein.
Haa Tal
Das Haa Tal im Westen von Bhutan ist für seine wunderschöne Landschaft bekannt. Hier gibt es diverse Wanderwege, die am besten mit einem einheimischen Führer erkundet werden. Wer erst vor Kurzem in Bhutan angekommen ist, sollte mit einer leichten Wanderung beginnen, denn an die Höhenlage des Landes zwischen 1500 und 7000 Metern muss der Körper sich erst gewöhnen. Oben kann die Luft dünn werden und gerade zum Anfang der Reise können sich Symptome einer Höhenkrankheit einstellen.
Tipp: Ein besonderes Highlight im Haa Tal ist das Nonnen-Kloster Kila Goempa, das an den steilen Felsklippen klebt. Das älteste Frauenkloster des Landes wurde im 9. Jahrhundert als Meditationszentrum gegründet.
Mothitang Takin Preserve
Die buddhistische Religion Bhutans beeinflusst alle Lebensbereiche. Die Mahayana-Buddhisten sind davon überzeugt, dass ihre Handlungen in diesem Leben einen Einfluss auf ihr Leben nach der Wiedergeburt haben. Sie sehen sich nicht als getrennt von ihrer Umwelt, sondern betrachten alle Bestandteile der Natur als ein grosses Ganzes. Aus diesem Grund sind ihnen auch die Tiere heilig. Wie zum Beispiel das Nationaltier, der Takin. Er erinnert an eine kleine Version des Bisons und lebt unter anderem im Mothitang Royal Takin Reserve, nahe der Hauptstadt Thimpu.
Kulinarik-Info: Wer gern Fleisch isst, kann das in Bhutan tun. Allerdings bevorzugt ein Grossteil der Bevölkerung eine vegetarische Lebensweise. Das meiste Fleisch wird aus Indien importiert.
Institut für Zorig Chusum
Im Kunstinstitut der Hauptstadt, das von der Regierung finanziert wird, werden junge Menschen in den 13 traditionellen Künsten des Landes ausgebildet. Das dient der Erhaltung der jahrtausendealten Kultur. Die Schüler lernen hier zum Beispiel, buddhistische Holzskulpturen anzufertigen. Auch Ton und Kunstwerke aus Metall werden hier mit hoher Präzision und viel Liebe zum Detail angefertigt.
Tipp: Einer der grössten sitzenden Buddha-Statuen der Welt befindet sich in der Hauptstadt Thimpu. Er ist ein Beispiel für die Handwerkskunst des Landes und des buddhistischen Glaubens. Von der Statue aus bietet sich auch ein wunderbarer Ausblick über die gesamte Stadt.
Punakha
Die ehemalige Hauptstadt des Landes, Punakha, liegt etwas niedriger als Thimpu. Aus diesem Grund ist das Klima hier wärmer, mit idealen Bedingungen für den Reisanbau, der die Landschaft prägt. Aber nicht nur im Umland, sondern auch in der beschaulichen Stadt Punakha selbst gibt es viel zu sehen. Zum Beispiel den Fruchtbarkeits-Tempel mit seinen Phallus-Gemälden. Der Besuchermagnet ist allerdings der Punakha Dzong, eine der 20 Festungen des Landes.
Tipp: In jedem der 20 Distrikte von Bhutan gibt es eine solche Anlage (Dzong). Sie haben alle unterschiedliche Grössen und sind kunstvoll verziert. Sie wurden ursprünglich zur Verteidigung des Landes gegen Invasoren errichtet.
Taktsang
Der Tempel Paro Taktsang liegt auf einer Höhe von 3120 Metern und wurde 1692 wie ein Vogelnest im Felsen angelegt. Der Schutzherr des Landes, Guru Padmasambhava, soll hier im 8. Jahrhundert über drei Jahre, drei Monate, drei Tage und drei Stunden meditiert haben. Der anspruchsvolle Aufstieg zu seinem Meditationsort ist rund elf Kilometer lang. Auf dem Tagesmarsch werden etwa 900 Höhenmeter überwunden, was auch für erfahrene Wanderer anstrengend ist. Zum Glück gibt es auf halbem Weg nach oben ein Teehaus, in dem Wanderer sich erholen und ein tolles Panorama geniessen können.
Phobjikha Tal
Das Phobjikha Tal liegt im Herzen des Landes, wo gemässigtes Klima herrscht. Der Monsun bringt im Sommer viel Regen, die Winter sind eher trocken und kalt. Aus diesem Grund kommen die Schwarzhalskraniche zum Überwintern hierher. Ihnen zu Ehren wird jedes Jahr am 11. November ein Fest abgehalten, um sie willkommen zu heissen. Es findet im Gangtey Kloster statt, das im 16. Jahrhundert gebaut wurde. Auch wenn gerade kein Fest stattfindet, ist das Kloster ein beliebtes Besuchsziel. Auch die Umgebung, in der viele Bauern hier von Viehzucht und Kartoffelanbau leben, ist sehr malerisch – wie eigentlich überall in Bhutan.
Gut zu wissen: Bhutan ist teuer
Der Tourismus in Bhutan ist auf hochwertiges Reisen ausgelegt, das minimale Auswirkungen auf die unberührte Natur des Landes haben soll. Touristen müssen daher eine tägliche Nachhaltigkeit-Taxe von etwa 250 Dollar bezahlen. Auf diesen stolzen Preis kommen noch die Ausgaben für Unterkunft, Mahlzeiten, ein Führer, Eintrittsgelder und Transportmittel. Eine Reise in das Himalaya-Land ist also alles andere als günstig. Immerhin müssen Besucher nach der Corona-Pandemie nun nicht mehr in einer organisierten Gruppe einreisen, sondern können das Land nun individuell besuchen.
Schon gewusst? In Bhutan gibt es keine einzige Ampel. Der Verkehr wird, wenn nötig, von Polizeibeamten per Handzeichen geregelt.