Wer durch den Oman reist, sollte Zeit mitbringen. Zeit für Kaffee und Datteln. Und für ein Schwätzchen. «Jetzt ist kein Moment für Geschäfte», sagt der Besitzer einer Töpferei, in der ich mal schnell ein paar Souvenirs kaufen will. «Aber ich muss noch so viel anschauen», antworte ich. «Das hat Zeit!»
Er breitet einen Teppich inmitten seiner Töpferscheiben aus und ruft die Mitarbeiter zum zweiten Frühstück zusammen. Serviert werden Kaffee und Datteln – der soziale Kitt der omanischen Gesellschaft. Kannst du einem Gast keinen Kaffee und Datteln anbieten, ist es eine Schande für die Familie, heisst es hier. In allen arabischen Wüstenstaaten ist Gastfreundschaft ein hohes Gut – im Oman werden auch Besucher mit integriert.
Sicherheit des Omans zieht Touristen an
Kein Wunder also, dass das Sultanat Oman an der Südostspitze der Arabischen Halbinsel zum touristischen Shootingstar der arabischen Welt aufsteigt. Drei Millionen Besucher machten sich im letzten Jahr auf in den Wüstenstaat, Tendenz steigend.
Die Gründe sind vielfältig. Eines der wichtigsten Kriterien in Zeiten weltweiter Terrorgefahr ist die Sicherheit: Von terroristischen Anschlägen, wie sie in anderen arabischen Ländern immer wieder vorkommen, ist der Oman, zumindest bis jetzt, verschont geblieben. Auf unserer Mietwagenreise fühlen wir uns stets sicher und wohltuend in Ruhe gelassen. Wer schon in anderen arabischen Ländern unterwegs war, kennt das teils fordernde Gebaren von Händlern, Kameltreibern und Reiseführern, die auf ein paar zusätzliche Dinar hoffen. Im Oman gilt ein Nein als Nein.
Oman: Daten und Fakten
Hauptstadt | Maskat |
Fläche | 309'500 km² |
Einwohner | 4.4 Millionen |
Einwohnerdichte | 13.5 Einwohner pro km² |
BIP pro Kopf 2017 | US$ 17 973, 44. der Weltrangliste. Im Vergleich dazu CH: US$ 80'591 (2. Rang) |
Währung | Rial Omani (OMR) |
Unabhängigkeit | 1971 endet die Abhängigkeit von Grossbritannien. Formal war Oman stets unabhängig. |
Zeitzone | UTC+4 |
Märchenhafte Paläste und Oasen mit Tausenden Palmen
Auch wenn die Metapher schon ziemlich abgedroschen ist: Der Oman verzaubert uns mit dem Märchen-Flair von Tausendundeiner Nacht, sobald wir die schmucklose Hauptstadt Maskat hinter uns lassen. Auf unserer Reise durch den Norden des 300'000-Quadratkilometer-Landes entdecken wir Märkte, die nach Weihrauch duften, Sanddünen, durch die Kamele streifen, märchenhafte Paläste und Oasen mit Tausenden Palmen. Letztere sind auch heute noch Rettungsanker in einer lebensfeindlichen Welt aus Sand und Stein – und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Jeder, der schon einmal in einer katholischen Kirche war, hatte bereits ein Stückchen Oman in der Nase. Das Sultanat ist ein wichtiger Weihrauchproduzent – und das schon seit ein paar Tausend Jahren. Zu Zeiten der Römer führte die Weihrauchstrasse, die älteste Handelsroute der Welt, vom südlichen Arabien bis zum Mittelmeer. Schon in der Antike wurde der aromatische Rauch für kultische Zwecke benutzt, das Christentum übernahm schliesslich den Brauch. Weihrauch, das getrocknete Harz des Weihrauchbaums, gibts in unterschiedlichen Qualitäten: Schwarze Stücke sind von minderer Qualität und taugen nur zum Räuchern. Der teuerste Weihrauch ist weiss und wird auch als Medizin verwendet. Das Harz wird überall angeboten und ist ein schönes Souvenir.
Jeder, der schon einmal in einer katholischen Kirche war, hatte bereits ein Stückchen Oman in der Nase. Das Sultanat ist ein wichtiger Weihrauchproduzent – und das schon seit ein paar Tausend Jahren. Zu Zeiten der Römer führte die Weihrauchstrasse, die älteste Handelsroute der Welt, vom südlichen Arabien bis zum Mittelmeer. Schon in der Antike wurde der aromatische Rauch für kultische Zwecke benutzt, das Christentum übernahm schliesslich den Brauch. Weihrauch, das getrocknete Harz des Weihrauchbaums, gibts in unterschiedlichen Qualitäten: Schwarze Stücke sind von minderer Qualität und taugen nur zum Räuchern. Der teuerste Weihrauch ist weiss und wird auch als Medizin verwendet. Das Harz wird überall angeboten und ist ein schönes Souvenir.
Die vielleicht schönste Oase ist das Örtchen Misfat in den Hadschar-Bergen, jenem Gebirgszug im Norden des Landes, der wegen seiner vielen Sehenswürdigkeiten und Outdoor-Möglichkeiten die meisten Besucher anzieht. Auf den terrassierten Feldern spriessen Tomaten, Auberginen, Zitronen, Dattelpalmen und Granatapfelbäume. Männer in den traditionellen, weissen Gewändern beladen ihre Esel, in der Ferne ruft ein Muezzin zum Gebet.
Das System der Oasen
Die Oasen sind nicht nur fotogen, sondern ausgeklügelte Systeme. Oasen sind in drei Höhenstufen eingeteilt. Die höchste Ebene bilden Dattelpalmen, die mit ihren grossen Wedeln die darunterliegenden Pflanzen vor zu viel Sonne schützen. Unter den Palmen gedeihen kleinere Obstbäume, und ganz am Boden Gemüsefelder, die über Gräben bewässert werden.
Im Innern der Erde: In der Nähe von Nizwa liegt die Al-Hoota-Höhle. Zwischen Stalaktiten und Stalagmiten führt eine Tour zu einem unterirdischen See, in dem blinde Fische leben. Die Führung dauert etwa eine Stunde und wird mehrmals stündlich angeboten. Eventuell Wartezeit einplanen.
Wie die Beduinen: Das ultimative Wüstenerlebnis gibt es in den Sharqiya Sands im Nordosten des Landes. Hier kann man auf Sand Ski fahren, unter dem Sternenhimmel übernachten, auf Kamelen reiten oder mit einem 4WD seine Fahrkünste ausprobieren. Tipp: Das 1000 Nights Camp bietet Beduinen-Erfahrung in Zelten mit ansprechendem Luxus.
Traumstrände: Wo Meer auf Sand und Berge trifft, sind traumhafte Strände garantiert. Allerdings gibt es Duschen, Toiletten, Restaurants nur bei Hotels. Der spektakulärste Strand ist der Mughsail Beach bei der Stadt Salalah mit hohen Klippen, kilometerlangem Sandstrand und unzähligen Flamingos. Tipp: Das kleine Restaurant vermietet romantische Strandhütten.
Tiere beobachten: Oman ist ein Paradies für Tierliebhaber. Auf einer Bootstour kann man häufig Delfine und Wale beobachten. Ein absolutes Highlight mit Jööh-Garantie ist die Beobachtung der Grünen Meeresschildkröten am Strand von Ras al-Dschinz. Im Juli ist Hochsaison der Eiablage. Nur mit geführter Tour möglich.
Baden in der Wüste: Zu den schönsten Naturerfahrungen Omans gehören die Wadis – Täler, die bei Regen zu reissenden Flüssen werden können. Eines der schönsten Wadis ist das Wadi Shab bei der Stadt Sur. Zwischen steilen Felshängen finden sich, von Palmen umrankt, türkisgrüne Pools, in denen man herrlich schwimmen kann. Mutige nutzen die hohen Felsen zu einem kühnen Sprung.
Im Innern der Erde: In der Nähe von Nizwa liegt die Al-Hoota-Höhle. Zwischen Stalaktiten und Stalagmiten führt eine Tour zu einem unterirdischen See, in dem blinde Fische leben. Die Führung dauert etwa eine Stunde und wird mehrmals stündlich angeboten. Eventuell Wartezeit einplanen.
Wie die Beduinen: Das ultimative Wüstenerlebnis gibt es in den Sharqiya Sands im Nordosten des Landes. Hier kann man auf Sand Ski fahren, unter dem Sternenhimmel übernachten, auf Kamelen reiten oder mit einem 4WD seine Fahrkünste ausprobieren. Tipp: Das 1000 Nights Camp bietet Beduinen-Erfahrung in Zelten mit ansprechendem Luxus.
Traumstrände: Wo Meer auf Sand und Berge trifft, sind traumhafte Strände garantiert. Allerdings gibt es Duschen, Toiletten, Restaurants nur bei Hotels. Der spektakulärste Strand ist der Mughsail Beach bei der Stadt Salalah mit hohen Klippen, kilometerlangem Sandstrand und unzähligen Flamingos. Tipp: Das kleine Restaurant vermietet romantische Strandhütten.
Tiere beobachten: Oman ist ein Paradies für Tierliebhaber. Auf einer Bootstour kann man häufig Delfine und Wale beobachten. Ein absolutes Highlight mit Jööh-Garantie ist die Beobachtung der Grünen Meeresschildkröten am Strand von Ras al-Dschinz. Im Juli ist Hochsaison der Eiablage. Nur mit geführter Tour möglich.
Baden in der Wüste: Zu den schönsten Naturerfahrungen Omans gehören die Wadis – Täler, die bei Regen zu reissenden Flüssen werden können. Eines der schönsten Wadis ist das Wadi Shab bei der Stadt Sur. Zwischen steilen Felshängen finden sich, von Palmen umrankt, türkisgrüne Pools, in denen man herrlich schwimmen kann. Mutige nutzen die hohen Felsen zu einem kühnen Sprung.
Traditioneller Viehmarkt im Oasendorf Nizwa
Doch das traditionelle Leben ist auch im Oman in Gefahr. Die Jugend hat keine Lust mehr auf die Feldarbeit, die Lehmhäuser sind aus der Mode gekommen, und die typischen Märkte sterben aus – die Discounter an den Stadträndern sind schlicht zu praktisch.
Eine Ausnahme ist der Viehmarkt im Oasendorf Nizwa, wo seit Jahrhunderten Schafe, Ziegen und Rinder feilgeboten werden. Durch ein Spalier aus Händlern zerren, tragen und schleppen Bauern ihre Tiere: «Aarbiin, aarbiin!» Ein Zicklein soll 40 Rial kosten, rund 100 Franken. Ein Händler betastet das Fell, die Hoden, schaut dem Tier ins Maul – kein Interesse. Doch er weiss, dass in jeder Runde, wenn die Bauern ihre Tiere nicht losbekommen, die Preise fallen.
«Hamsa-u-talatiin!», ruft der Mann beim nächsten Durchgang, fünfunddreissig. Er grinst mich an. «Willst du kein Zicklein als Souvenir?» – «Danke, ich habe schon eine Töpfervase.» Und einen Sack Datteln.
Hinkommen: Oman Air fliegt täglich von Zürich direkt in die Hauptstadt Maskat. Praktisch: Auch in der Economyklasse der Oman Air sind 30 Kilogramm Reisegepäck erlaubt.
Reinkommen: Zur Einreise braucht man einen Reisepass und ein Visum, das man ohne Probleme bei der Einreise für 6 Rial (15 Franken) kaufen kann.
Übernachten: Abseits der Strände sind Luxusresorts im Oman rar gesät. Eine Ausnahme bildet das Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort im Hadschar-Gebirge. Die Anlage der thailändischen Hotelkette befindet sich am Rand eines Canyons auf 2000 Metern im Al Akhdar Massiv. Allabendliches Higlight ist ein Sundowner am Diana Point mit Blick in die mehrere Hundert Meter tiefe Schlucht. Eine Besonderheit des Resorts sind die kulturellen Ausflüge in die Region. Ein Doppelzimmer gibt es ab 550 Franken, Villa ab 900 Franken.
Rumkommen: Wer individuell reist, ist auf einen Mietwagen angewiesen. Keine Sorge: Die Strassen sind gut, und der Verkehr ist angenehm. Unbedingt die Tempobegrenzungen einhalten, es gibt viele Radarstationen – und Bussen sind teuer! Tipp: Mieten Sie das Auto schon in der Schweiz und bestehen Sie auf einer Vollkaskoversicherung, die auch Glasschäden enthält. Diese sind im Oman nicht versichert. Oder Sie überzeugen den Vermieter mit Engelszungen, dass der Sprung in der Frontscheibe schon immer da war (wie es der Autor dieser Zeilen tun musste).
Sprache: Die Verständigung ist einfach: Wer mit Touristen zu tun hat, spricht gutes Englisch.
Geld: Geldautomaten gibt es viele, zudem sind Kreditkarten weit verbreitet. Die Preise für touristische Angebote sind niedriger als in der Schweiz, aber der Oman ist kein Billig-Reiseland.
Gesundheit: Keine besonderen Impfungen nötig.
Mehr Informationen finden Sie hier.
Hinkommen: Oman Air fliegt täglich von Zürich direkt in die Hauptstadt Maskat. Praktisch: Auch in der Economyklasse der Oman Air sind 30 Kilogramm Reisegepäck erlaubt.
Reinkommen: Zur Einreise braucht man einen Reisepass und ein Visum, das man ohne Probleme bei der Einreise für 6 Rial (15 Franken) kaufen kann.
Übernachten: Abseits der Strände sind Luxusresorts im Oman rar gesät. Eine Ausnahme bildet das Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort im Hadschar-Gebirge. Die Anlage der thailändischen Hotelkette befindet sich am Rand eines Canyons auf 2000 Metern im Al Akhdar Massiv. Allabendliches Higlight ist ein Sundowner am Diana Point mit Blick in die mehrere Hundert Meter tiefe Schlucht. Eine Besonderheit des Resorts sind die kulturellen Ausflüge in die Region. Ein Doppelzimmer gibt es ab 550 Franken, Villa ab 900 Franken.
Rumkommen: Wer individuell reist, ist auf einen Mietwagen angewiesen. Keine Sorge: Die Strassen sind gut, und der Verkehr ist angenehm. Unbedingt die Tempobegrenzungen einhalten, es gibt viele Radarstationen – und Bussen sind teuer! Tipp: Mieten Sie das Auto schon in der Schweiz und bestehen Sie auf einer Vollkaskoversicherung, die auch Glasschäden enthält. Diese sind im Oman nicht versichert. Oder Sie überzeugen den Vermieter mit Engelszungen, dass der Sprung in der Frontscheibe schon immer da war (wie es der Autor dieser Zeilen tun musste).
Sprache: Die Verständigung ist einfach: Wer mit Touristen zu tun hat, spricht gutes Englisch.
Geld: Geldautomaten gibt es viele, zudem sind Kreditkarten weit verbreitet. Die Preise für touristische Angebote sind niedriger als in der Schweiz, aber der Oman ist kein Billig-Reiseland.
Gesundheit: Keine besonderen Impfungen nötig.
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