1. Hauptstadt Baku – boomendes Zentrum
Die junge Republik Aserbaidschan (seit 1991) ist islamisch geprägt und versprüht zugleich kosmopolitisches Flair. Die weltoffene, boomende Hauptstadt Baku bietet einen einzigartigen Mix aus Alt und Neu. Hier leben rund drei Millionen Einwohner, ein Drittel der Landesbevölkerung. Ein Grund für die Beliebtheit der über 5000 Jahre alten Hafenstadt: Die nationale Wirtschaft wächst schneller als jede andere in Europa. Die Flame-Towers, das neue architektonische Wahrzeichen der Metropole, machen das mit ihrer nächtlichen Lichterschau deutlich. Der steinerne Jungfrauenturm und der berühmte Palast der Schirwan-Schahs stehen im Kontrast zu diesem Ausdruck der Moderne.
Tipp: In der befestigten Altstadt von Baku, nahe des Palastes, kann man die reiche Tradition von Aserbaidschan kennenlernen. Hier befinden sich auch viele romantische Cafés sowie die moderne Uferpromenade am Kaspischen Meer.
2. Der brennende Berg: Yanar Dag
Der Yanar Dag (zu Deutsch: brennender Berg) befindet sich nördlich von Baku und ist ein Wahrzeichen des Landes. Auf dem Yanar Dag befindet sich ein etwa zehn Meter langes, natürliches Feuer, dessen Flammen bis zu drei Meter in die Höhe steigen. Schon Marco Polo berichtete von der Natursensation. Doch woher kommt die Flammenpracht? Aserbaidschan ist für seinen Reichtum an Erdöl und Erdgas bekannt und war einst der wichtigste Öllieferant der Sowjetunion. Unter der Erde der Halbinsel Absheron befindet sich ein natürlicher Gasspeicher. Wenn das Gas aus der Erdoberfläche austritt, entzündet es sich von selbst.
Tipp: Nicht weit vom Yanar Dag entfernt befindet sich der Ort Qala. Hier gibt es ein beeindruckendes Freilichtmuseum, das Relikte der ersten Zivilisationen (bis zu 3000 Jahre v.Chr.) ausstellt.
3. Der Feuertempel
Feuer ist ein fester Bestandteil der Kultur in Aserbaidschan. Schon in der Antike zogen Pilger zum ewigen Feuer im Tempel Ateschgah. Der Tempel liegt östlich von Baku, im Dorf Surakhani. Sowohl für Anhänger des alt-iranischen Priesters Zarathustra (Zorostarier) als auch für Hindus und Sikhs ist der Tempel heilig. Schon im 10. Jh. fanden Feuerrituale an den Erdgasschächten statt. Die ewigen Feuer der heiligen Stätte, die heute als Museum dient, wurden bis 1969 vom unterirdischen Gasfeld natürlich gespeist. Heutzutage wird das Gas künstlich eingeleitet.
Tipp: Das Museum im Ateschgah-Tempel ist eines der beliebtesten Ziele in Aserbaidschan. Das Gebäude, wie es heute steht, wurde im 17. und 18. Jh. erbaut und zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Fun Fact: Vor dem Eurovision Song Contest besuchten einige der Teilnehmer den Tempel.
4. Scheki – die älteste Stadt des Landes
300 Kilometer nordwestlich von Baku liegt die kleine Stadt Scheki, die bei Händlern einst weltberühmt war. Die Seidenstrasse führte einst durch die älteste Stadt Aserbaidschans, die von den Gipfeln des Kaukasus umgeben ist. Noch heute kann man die Karawanserei aus dem 18. Jahrhundert bestaunen, nun ein architektonisches Denkmal und Hotel. Auch im tollen Geschichtsmuseum findet man spannende Einblicke. Das grösste Gebilde der Stadt war jedoch nicht die Karawanserei, sondern die Palastanlage der Khane. Von den ehemals fünf Gebäuden, die von einer Burgmauer umgeben waren, ist heute nur noch der Sommerpalast mit seinen imposanten Glasfenstern erhalten. Sie wurden in monatelanger Handarbeit zusammengesetzt.
Tipp: Der Sommerpalast der Khane, der über den Dächern der Stadt thront, ist einen Besuch wert. Seine prächtige orientalische Handwerkskunst aus Spiegeln, Mosaiken und Holz ist wunderschön.
5. Qobustan-Nationalpark
Der Qobustan-Nationalpark ist die Wiege der Zivilisation im Kaukasus, etwa 50 Kilometer südwestlich von Baku. Die Felslandschaft wurde in der Steinzeit besiedelt. In den rund 20 Höhlen des Nationalparks wurden im Jahr 1930 über 6000 Felszeichnungen entdeckt. Das Freilichtmuseum, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, zeigt die frühesten Spuren menschlicher Siedlungen in der Region. Die Menschen lebten hier vor bis zu 40'000 Jahren als Jäger und Sammler. Das historische Schutzgebiet umfasst 44 Quadratkilometer Fläche mit diversen Kulturstätten. Ausserdem befinden sich hier rund 300 der weltweit 700 Schlammvulkane, deren Schlamm angeblich medizinische Heilwirkung hat.
Tipp: Im Qobustan-Museum gibt es diverse Angebote für Führungen, die die spannenden Hintergründe der historischen Region beleuchten.
6. Minarette, Basare und Badehäuser
Aserbaidschan, insbesondere die Hauptstadt Baku, bietet eine faszinierende Mischung aus Gebäuden und Denkmälern aller europäischen Epochen. Hier kann man mehrere Tage mit dem Entdecken verbringen. Atemberaubend schöne Moscheen, orientalische Basare, Restaurants mit traditioneller Küche und Darbietungen von traditionellem Tanz. In den historischen Badehäusern trafen sich einst die Machthaber, um sich zu entspannen und nebenbei wichtige Entscheidungen zu treffen. Das prachtvollste befindet sich im Schirwan-Schah-Palast.
Tipp: Auch Fans der Formel 1 werden von Baku und Umgebung begeistert sein, denn hier findet jährlich der Grand Prix statt. Die Strecke führt durch die Innenstadt.
7. Vielfältige Landschaft – Kaspisches Meer bis Kaukasus
In Aserbaidschan findet man neun der insgesamt elf Klimazonen. Das macht die Landschaft besonders vielfältig, von Stränden über saftige Olivenhaine bis hin zu schneebedeckten Bergen: 4000 Meter ragen die Gipfel des Kaukasus in die Höhe. Unweit der Berge liegt das Kaspische Meer, der grösste Binnensee der Welt mit riesigen Süsswasserreserven. An seinen Ufern kann man ein paar tolle Stunden am Strand verbringen. Zur Stärkung gibt es danach geräucherten Stör aus dem Kaspischen Meer.
Tipp: Ein Roadtrip durch Aserbaidschan bietet sich an. Zum Beispiel vorbei am zweistöckigen Diri Baba Mausoleum im Dorf Maraza westlich von Baku. Der beeindruckende Felsentempel wurde im 17. Jh. für den Heiligen Diri Baba in den Stein gehauen und scheint zu schweben.
8. Samaxi – erste Hauptstadt
Die Stadt Samaxi, ehemals Shemakha, liegt 122 km westlich von Baku und ist eine der ältesten Städte der Republik aus dem 6. Jahrhundert. Sie war einst Residenz des Machthabers und Hauptstadt des Reiches der Schirwan-Schahs. Sie stellten eine muslimische Dynastie dar, die auf dem heutigen Gebiet von Aserbaidschan bis zum 16. Jahrhundert regierten. In der Stadt gibt es zahlreiche historische Gebäude, darunter eine Moschee und das Mausoleum von Yeddi Gumbaz. Samaxi ist heute ein kulinarisches Zentrum und insbesondere für seine köstlichen Weine bekannt. In der Umgebung wird ein traditioneller Teppich hergestellt.
Tipp: Nach dem Besuch von Samaxi kann man auf der Weiterfahrt einen Zwischenstopp im Ort Kisch einplanen. Hier steht die älteste albanisch-christliche Kirche der Welt.