«Wir möchten feiern, shoppen und am Strand liegen», sagten meine beiden Freundinnen kopfschüttelnd, als ich Israel als Reiseziel vorschlug. «Eben darum», gab ich zur Antwort.
Tel Aviv ist die Trendstadt im Nahen Osten
Im Gegensatz zum rund 3000 Jahre alten Jerusalem ist die Stadt mit ihren knapp 100 Jahren noch ein Kleinkind, das sich austobt: Hier bestimmen der Strand und die Nacht das Leben. Bei 30 Grad im Schatten kommt es den Tel Avivern nicht in den Sinn, in schwarzen Mänteln oder Kopftüchern herumzulaufen, wie viele streng gläubige Juden in Jerusalem das tun.
In Tel Aviv geht es in Badeshorts, knappen Tops und Miniröcken an den Strand. Dort ragen die Hotelkomplexe von Hilton und Sheraton in die Luft und bilden die moderne Skyline.
Während sich freitags die Juden in Jerusalem auf den Sabbat besinnen, beginnt in Tel Aviv das Kontrastprogramm: «Shabbat Night Fever»! Im Hafen im Norden der Stadt füllen sich die ehemaligen Lagerhallen mit munteren Menschen. Die Menge tanzt zu Musik, die auch in Clubs in Miami und Ibiza aufgelegt würde. «Tel Aviv plays while Jerusalem prays (Tel Aviv feiert, während Jerusalem betet)», sagen die jungen Israeli.
Wie New York wird Tel Aviv als Stadt bezeichnet, die niemals schläft. Packt einen der Hunger, findet man an jeder zweiten Ecke einen 24-Stunden-Shop. Dort gibt es zum Beispiel Cappuccino und Gebäck zu kaufen.
Jerusalem wird die «Heilige Stadt» genannt
An keinem Ort der Welt begegnen sich Islam, Christentum und Judentum so nah wie dort: Die Juden klagen an ihrer Mauer, die Christen beweinen in der Grabeskirche Jesus und die Muslime beten in der Al-Aqsa-Moschee.
In Tel Aviv liegen die Homosexuellen derweil am Gay Strand, der sich zwischen dem Hilton und der Nordau Beach befindet. Das «unfromme» Leben findet definitiv in Tel Aviv statt, nicht umsonst eine der beliebtesten Städte bei Schwulen. Umso mehr wundert es mich, dass zwei so grundlegend unterschiedlich Städte bloss 40 Autominuten voneinander entfernt liegen.
Gerade weil in Tel Aviv im Gegensatz zu Jerusalem praktisch alles geht, lautet das einstimmige Fazit meiner Freundinnen: «Tanya, auch das nächste Ferienziel darfst wieder du bestimmen!»
Party, Strand, Bauhaus-Charme und Luxus-Chic: Dancefloor statt Talmud. Israels weltoffene Seite – nur wenige Stunden von der Schweiz entfernt.
Party, Strand, Bauhaus-Charme und Luxus-Chic: Dancefloor statt Talmud. Israels weltoffene Seite – nur wenige Stunden von der Schweiz entfernt.
Die anhaltenden Spannungen mit den Nachbarländern prägen die Schlagzeilen. Abseits der Politik hat Israel seine touristischen Angebote ausgebaut. Zu Besuch an biblischen Stätten und in der Party-Metropole Tel Aviv.
Die anhaltenden Spannungen mit den Nachbarländern prägen die Schlagzeilen. Abseits der Politik hat Israel seine touristischen Angebote ausgebaut. Zu Besuch an biblischen Stätten und in der Party-Metropole Tel Aviv.