Magische Momente
Burma - Das Land der Tausend Tempe

Das Land der Tausend Tempel macht sprachlos vor lauter Schönheit. Erleben Sie das Land in diesem Reisebericht.
Publiziert: 18.06.2019 um 13:42 Uhr
|
Aktualisiert: 23.08.2021 um 18:17 Uhr
Wie von einer anderen Welt: Burma.
Foto: www.thiripyitsaya-resort.com
Claudius Wirz

Nach einstündiger Wanderung erreichen wir das Waldkloster Kyant Ni hoch über dem Inle Lake. Ein Summen gemurmelter Gebete hängt in der Luft. Dann ertönt ein Gong und von überall her strömen rotgekleidete, kahlgeschorene Mönche über den Innenhof zum hölzernen Esssaal. Aus einem grossen Kupferkessel schöpft ein Novize Reis in Opferschalen. Es fällt kein Wort, nur Vogelgezwitscher und Grillengezirpe sind zu hören.

Schweigend nehmen knapp 60 Mönche und Novizen ihr Mittagessen ein. Die Situation hat etwas Magisches, wunderbar Friedvolles. Etwa 90 Prozent der Burmesen sind Buddhisten und jeder buddhistische Junge sollte zur Lebensschulung mindestens ein paar Monate in einem Kloster verbringen, erklärt man uns. Manch einer bleibt ein Leben lang.

So wie Mönch Sanda Joti, dessen Name «Licht des Mondes» bedeutet. Er führt uns nach dem Essen zum Meditationszentrum am höchsten Punkt des Klosters. Die Sicht von hier auf den lang gestreckten Inle Lake ist traumhaft. Bougainvillea-Sträucher und feuerrot blühende Bäume umranken den weiss gestrichenen Tempel. Der ideale Platz, um in die Geheimnisse der Meditation eingeweiht zu werden.

Nach der Einführung durch Lehrer Sanda setzen wir uns im Lotussitz vor eine Buddhastatue, sollen uns treiben lassen, eins werden mit dem Hier und Jetzt, jedes Gefühl für Raum und Zeit vergessen. So wäre es zumindest gedacht. Mein Hirn aber spielt mir einen Streich, hüpft von einem Gedanken zum anderen. Nach einer Viertelstunde schmerzt der Rücken. Die Konzentration fällt mir schwer. Da wartet wohl noch viel Arbeit auf mich.

Die erhoffte innere Ruhe kommt – ganz unerwartet – einige Tage später. Gerade habe ich zum Gebimmel von zahllosen Tempelglöckchen die oberste Plattform der Shwesandaw Pagode in Bagan erklommen, erwische das letzte Licht des Sonnenuntergangs und werde gänzlich sprachlos ob der Aussicht, die sich mir bietet. Tempel soweit das Auge reicht.

Über 2000 meist ziegelrote Tempelanlagen liegen mir in der sandigen Ebene zu Füssen. Die meisten stammen aus dem 11. bis 13. Jahrhundert, sind erstaunlich gut erhalten. Im Hintergrund erstreckt sich eine majestätische Hügelkette. Als dann ein Ochsenkarren durch die Szenerie fährt und eine kleine Staubwolke hinter sich aufwirbelt, ist das Bild perfekt. Die meditative Stimmung stellt sich von alleine ein und ich versinke dankbar in einen Moment vollständiger Ruhe.

Externe Inhalte
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Reise-Infos
Hinkommen: Auf dem LuftwegBeste Reisezeit ist von November bis Februar. Die direkteste Anreise-Variante führt über Bangkok. Von dort fliegen Thai Airways und die Billig-Airline AirAsia täglich nach Yangon. Innerhalb von Myanmar ist man mit lokalen Airlines unterwegs.www.thaiair.chwww.airasia.comSchlafen: Auf StelzenIm Myanmar Treasure Resort am Inle Lake wohnt man über dem Wasser in Holzvillen auf Stelzen. Das Sakura Hotel in Bagan liegt eingebettet in einen tropischen Garten direkt am Ayeyarwaddy River.www.myanmartreasureresorts.comwww.bagan-thiripyitsaya-sakura-hotel.comEinkehr: Die Suche nach RuheEine Meditations-Einführung im Waldkloster Kyant Ni kann über den Reiseanbieter AsianTrails gebucht werden. AsianTrails ist auf Touren abseits von Touristenpfaden spezialisiert. www.asiantrails.infoGenuss: Auf Bacchus SpurenAls kleines Gegenprogramm zum spirituellen Meditationserlebnis empfiehlt sich ein Besuch des ersten Weinguts Burmas mit seinen Weinbergen. 25 Kilometer vom Inle Lake entfernt verwirklicht der Deutsche Bert Morsbach seinen verrückten Traum, burmesischen Wein zu keltern.www.myanmar-vineyard.com
Hinkommen: Auf dem LuftwegBeste Reisezeit ist von November bis Februar. Die direkteste Anreise-Variante führt über Bangkok. Von dort fliegen Thai Airways und die Billig-Airline AirAsia täglich nach Yangon. Innerhalb von Myanmar ist man mit lokalen Airlines unterwegs.www.thaiair.chwww.airasia.comSchlafen: Auf StelzenIm Myanmar Treasure Resort am Inle Lake wohnt man über dem Wasser in Holzvillen auf Stelzen. Das Sakura Hotel in Bagan liegt eingebettet in einen tropischen Garten direkt am Ayeyarwaddy River.www.myanmartreasureresorts.comwww.bagan-thiripyitsaya-sakura-hotel.comEinkehr: Die Suche nach RuheEine Meditations-Einführung im Waldkloster Kyant Ni kann über den Reiseanbieter AsianTrails gebucht werden. AsianTrails ist auf Touren abseits von Touristenpfaden spezialisiert. www.asiantrails.infoGenuss: Auf Bacchus SpurenAls kleines Gegenprogramm zum spirituellen Meditationserlebnis empfiehlt sich ein Besuch des ersten Weinguts Burmas mit seinen Weinbergen. 25 Kilometer vom Inle Lake entfernt verwirklicht der Deutsche Bert Morsbach seinen verrückten Traum, burmesischen Wein zu keltern.www.myanmar-vineyard.com
Tourismus und das Regime
Seit 1962 steht Burma unter einer Militärdiktatur. Internationale Organisationen kritisieren mangelnde Pressefreiheit und Verletzung von Menschenrechten, die 2007 in der brutalen Niederschlagung von Demonstrationen buddhistischer Mönche gipfelte. Einige Tourismusverbände raten davon ab, Burma zu besuchen, weil man damit die Diktatoren finanziere. Das stimmt nur bedingt. Die meisten Tourismus-Einrichtungen sind in privater Hand. Die Generäle sind eher an den Öl-, Gold-, Juwelen- und Teakholz-Vorkommen interessiert, als am Tourismus. Das meiste Geld, das man auf der Reise ausgibt, kommt direkt der Bevölkerung zugute. Als Besucher kann man sich relativ frei im Land bewegen. Zudem stellt der Kontakt mit Touristen für viele Burmesen die einzige Verbindung mit der Aussenwelt dar.
Seit 1962 steht Burma unter einer Militärdiktatur. Internationale Organisationen kritisieren mangelnde Pressefreiheit und Verletzung von Menschenrechten, die 2007 in der brutalen Niederschlagung von Demonstrationen buddhistischer Mönche gipfelte. Einige Tourismusverbände raten davon ab, Burma zu besuchen, weil man damit die Diktatoren finanziere. Das stimmt nur bedingt. Die meisten Tourismus-Einrichtungen sind in privater Hand. Die Generäle sind eher an den Öl-, Gold-, Juwelen- und Teakholz-Vorkommen interessiert, als am Tourismus. Das meiste Geld, das man auf der Reise ausgibt, kommt direkt der Bevölkerung zugute. Als Besucher kann man sich relativ frei im Land bewegen. Zudem stellt der Kontakt mit Touristen für viele Burmesen die einzige Verbindung mit der Aussenwelt dar.
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