1. Bob Marley
Don't worry about a thing, 'Cause every little thing gonna be alright - Mach dir keine Sorgen, alles wird gut - singt Reggae-Legende Bob Marley (1945 - 1981) und gibt das Motto für die Jamaika-Ferien vor. Der Reggae entstand in den 1960er Jahren in den Armenvierteln der Karibikinsel und ist noch heute an (fast) jeder Strassenecke zu hören. Wichtigstes Highlight im Reggae-Kalender ist das Festival «Reggae Sumfest» (Juli), wo regelmässig auch Bob Marleys Söhne auftreten. Ein Muss für Marley-Fans ist das «Bob Marley Museum» in der Hauptstadt Kingston, das in seinem Wohnhaus untergebracht ist, und sein Mausoleum in Dörfchen Nine Miles.
2. Accompong Maroon Festival
Nirgends sind Jamaikas afrikanische Wurzeln lebendiger als beim «Accompong Maroon Festival» (6. Januar) - ein Mix aus Party, Folkloreveranstaltung und gelebtem Brauchtum. Die Maroons sind Nachfahren geflohener Sklaven, die im 18. Jahrhundert den Aufstand gegen die britischen Besatzer wagten - und gewannen. Noch heute haben die elf Maroon Dörfer einen Autonomiestatus, der Sonderrechte einräumt. Der Gesetzesgrundlage des Dorfes Accompong geht beispielsweise auf das Jahr 1739 zurück, als die siegreichen Sklaven mit den Engländern einen Friedensvertrag schlossen.
3. Jerk
Der Signature-Dish Jamaikas ist Jerk - eine Gewürzmischung aus Paprika, Zimt, Nelken, Knoblauch und weiteren tropischen Gewürzen. Mit dem Gemenge werden Fleisch und Fisch mariniert, das anschliessend mit viel Rauch, der den Gerichten den charakteristischen Geschmack verpasst, grilliert wird. Typisch isst man Jerk (meist Huhn oder Schwein) am Strassenrand, wo das Fleisch in alten Ölfässern brutzelt.
4. Traumstrände
Tropenklima, Pudersand und badewannenwarmes Meer: Jamaika ist ein Badenixenland. Entlang der 1022 Kilometer langen Küstenlinie gibt es manch ein Strandjuwel zu entdecken. Die berühmtesten Beaches befinden sich bei Montego Bay und Negril im Westen der Insel mit allen Vor- und Nachteilen des Massentourismus. Gemütlicher (und mit weniger touristischem Angebot) ist der Winnifred Beach, der einzige öffentliche Strand im Osten. Die geschützte Bucht liegt abseits der Touristenströme und hat durch ein paar wackelige Bars noch seinen Austeiger-Charme behalten.
5. Rum
Überall dort, wo in der Karibik Zuckerrohr angebaut wird, fällt Rum als «Nebenprodukt» ab. Denn das «Lebenswasser der Karibik» wird aus Zuckerrohr-Melasse oder aus dem frischen Saft destilliert. Die älteste Destille Jamaikas ist das «Appleton Rum Estate» aus dem Jahr 1749 beim Örtchen Maggotty, deren Rumsorten regelmässig internationale Preise abräumen. Bei einer Produkteinführung kann man alle Sorten degustieren - danach ist Tanzen zu Reggaemusik ein Kinderspiel. www.appletonestate.com
6. Partynächte in Kingston
Die Hauptstadt Kingston lohnt (ausser ein paar Sehenswürdigkeiten) keinen längeren Aufenthalt. Nicht entgehen lassen sollte man sich allerdings eine typisch jamaikanische Sound-System-Party, die in Kingston besonders wild rocken. Das Prinzip ist einfach: Auf Plätzen oder Strassen werden gigantische Lautsprecher aufgestellt, die meilenweit alles mit Reggae, Dancehall oder Ska überfluten; davor wogt eine Menge zur Musik. Für zarte Gemüter sind die Partys allerdings nichts: Die beliebte Tanzform «Daggering» stellt explizite Sexszenen nach. Es empfiehlt sich, mit einem befreundeten Einheimischen die Partys zu besuchen.
7. Blue Mountains
Die Hügelkette der «blauen Berge» ist Jamaikas höchste Erhebung: Ein ursprüngliches Terrain, in dem Wanderfreunde viele interessante Hikes finden. Highlight ist der Sonnenaufgang auf dem «Blue Mountain Peak», mit 2256 Metern der höchste Punkt der Insel. Der etwa drei bis vierstündige Aufstieg startet gegen 2 Uhr nachts (unbedingt einen Guide mitnehmen), sodass man vor Sonnenaufgang den Gipfel erreicht. Die Aussicht ist spektakulär. Bei gutem Wetter kann man gar Kuba in der Ferne entdecken.
8. Rastafari Religion
Bob Marley war ein glühender Anhänger der Rastafari-Religion, die in den 30er-Jahren auf Jamaika entstand. Für Rastas gilt Afrika als das Gelobte Land der Bibel; den äthiopischen König Haile Selassie (1892 - 1975) wird gar als der wiedergekommene Christus verehrt (deshalb übernahm man die Farben der äthiopischen Flagge: grün, gelb, rot). Nebst Rastalocken ist «Ganja» wichtiger Bestandteil des Rastafari-Glaubens: die heilige Pflanze Marihuana. Die geschäftstüchtigen Jamaikaner bieten sogar Touren zu Ganja-Farmen an. Aber Vorsicht: Nur kleine Mengen Cannabis zum persönlichen Gebrauch werden toleriert, ansonsten gelten strikte Drogengesetze. Etwa ein Prozent der knapp 3 Millionen Einwohner sind Rastafaris. www.hotboxjamaica.com
9. Blaue Lagune
Der Erotik-Liebesschnulze «Die Blaue Lagune» aus dem Jahr 1980 mit der jungen Brooke Shields war ein künstlerischer Flop - der Drehort allerdings zählt zu den schönsten Flecken Jamaikas. Die namensgebende Blaue Lagune ist ein 55 Meter tiefer Trichter, in dem sich Meer- und Frischwasser mischen. Je nach Lichteinfall schimmert das Wasser smaragdgrün bis indigoblau. Tipp: Wer an der Blauen Lagune übernachten will, sollte sich ein Baumhaus in dem Ecoresort «Kanopi House» gönnen (ab 300 Dollar/Nacht). www.kanopihouse.com
10. Raften auf dem Rio Grande
Wer in Jamaika nur am Strand liegt, verpasst viel. Das hügelige Hinterland ist ein Eldorado für Aktivurlauber mit vielen Möglichkeiten zum Wandern, Velofahren oder Caving, das Erkunden von Höhlensystemen. Schon Mantel- und Degenschauspieler Eroll Flynn, der zeitweise auf Jamaika lebte, erkannte das Potenzial und begann mit Raftingtouren auf dem Rio Grande. Die elf Kilometer langen Touren werden täglich angeboten, allerdings sollte man sich vom Wort «Rafting» nicht zu viel Abenteuer versprechen. Die Touren auf einem Bambusboot sind vor allem romantisch. Zudem gibt es in der Rio-Grande-Region schöne Wanderwege.
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