Abenteuer auf Kuba
Spanisch lernen in der Karibik

Kuba ist kein typisches lateinamerikanisches Land. Und gerade deshalb so spannend. Reporter Matthias Kempf lernte in einer Esperanto-Schule Spanisch, tanzte zu Kunstausstellungen und lernte, dass 29 Grad zu kalt sind, um an den Strand zu gehen.
Publiziert: 22.08.2024 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2024 um 16:01 Uhr
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Kuba und seine Hauptstadt Havanna sind eine Augenweide.
Foto: Kempf Matthias (kpm)
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Matthias KempfReporter Blick

Die Landung ist sanft, an diesem milden Abend in Havanna. Dann folgt gleich die erste Überraschung. Ausser meinem Edelweiss-Flieger direkt aus Zürich befindet sich nur ein weiteres Flugzeug am Flughafen in Havanna – der Zwei-Millionen-Hauptstadt Kubas. Es ist ein erster Hinweis, dass in diesem Land so einiges anders ist als an sonstigen Feriendestinationen. Am Flughafen wartet Alberto, der Spanischlehrer, mit einem Fahrer. Der Empfang ist herzlich und warm, eine bekannte Eigenschaft der Kubaner. Bevor es in die Unterkunft geht, fahren wir beim Leiter der Spanischschule auf ein paar Bierchen vorbei. Es kommt sogleich eine familiäre Atmosphäre auf. Diese sollte sich am nächsten Tag bestätigen. 

Die Linguista-Sprachschule liegt in einem Wohnviertel im Süden Havannas in den Räumlichkeiten der kubanischen Esperanto-Schule. Gefrühstückt wird in der Schule, ebenso wird hier das Mittagessen für die Schüler zubereitet. So kommen die Schüler untereinander in Kontakt. Sie heissen Farida, Jeanne oder Uwe und kommen hauptsächlich aus der Schweiz, Deutschland, England und den USA. In der Küche stehen Jorge und Gina und bereiten jeden Tag frisches Essen zu. Geduldig nehmen sie sich Zeit und sprechen mit den Spanisch-Neulingen, die ihre ersten Sätze üben. Am Nachmittag warten begleitete Ausflüge mit Lehrer Ruben in die Stadt oder Tanzkurse auf die kleine Gruppe. Alles inklusive.

Linguista bietet die Möglichkeit, sowohl Gruppen- wie Einzelunterricht zu besuchen. Ich habe Privatstunden bei Alberto. Einem bärtigen Kubaner, der gleichzeitig auch Präsident, der Esperanto-Vereinigung Kubas ist. Er nimmt sich geduldig Zeit für meine Fragen und bereitet jede Stunde minuziös auf meine Bedürfnisse vor. Da er selbst acht Jahre in der Schweiz verbracht hat, hat er stets lustige Anekdoten aus seiner Zeit als Exil-Kubaner. Untergebracht bin ich in einer Wohnung der Schule. Linguista bietet an, bei Familien oder in einer eigenen Wohnung den Aufenthalt zu verbringen. Die Wohnung ist sauber, geräumig und super gelegen. Von anderen Schülern, die bei Familien untergekommen sind, höre ich aber auch nur Positives. Alle kümmern sich blendend, um die neuen Ankömmlinge. Und so fühle ich mich vom ersten Moment an rundum versorgt und bereit, die Stadt zu erkunden. Und das erstmals auf kuriose Art und Weise. 

Spanisch lernen mit Linguista

Linguista bietet Sprachreisen in der ganzen Welt an. In Havanna befindet sich die Sprachschule Escuela Mirta Aguirre im authentischen Stadtteil La Vibora, ca. 15 Minuten von der Altstadt entfernt.

Weitere Informationen gibt es auf www.linguista.ch.

Linguista bietet Sprachreisen in der ganzen Welt an. In Havanna befindet sich die Sprachschule Escuela Mirta Aguirre im authentischen Stadtteil La Vibora, ca. 15 Minuten von der Altstadt entfernt.

Weitere Informationen gibt es auf www.linguista.ch.

Kunst mit Mojitos

Vom Wohnviertel der Sprachschule in die Stadt geht es nämlich mit dem Colectivo-Taxi – meist alte Chevrolets aus den 50er-Jahren. Diese fahren eine fixe Strecke und halten auf Handzeichen. Ich zwänge mich auf die Rückbank zwischen Einheimische und fahre in die Stadt. Es läuft laute Musik, draussen zieht die charmante Fassade des ein wenig heruntergekommenen Havannas vorbei. Das Taxi hält dort, wo man aussteigen will. In meinem Fall beim Capitolio, dem ehemaligen Regierungssitz und Wahrzeichen Havannas. Von hier aus lassen sich alle Sehenswürdigkeiten zu Fuss erreichen.

Und auch an den Strand kommt man von hier. Nur eine halbe Busstunde entfernt liegen die Strände Havannas mit ihrem strahlend klaren Meer. Hier trifft man in entspannter Atmosphäre bei einem Bier auf andere Touristen oder Einheimische. Aber noch nicht allzu viele. Denn in der Zeit des europäischen Frühlings ist es den Kubaner noch ein wenig zu kühl. Das Thermometer zeigt notabene 30 Grad, mit leichten Wolken und ein bisschen Wind. Trotzdem ergeben sich hier tolle Möglichkeiten, um das gelernte Spanisch zu üben. Eine freundliche Gruppe Kubaner empfiehlt mir die Fabrica de Arte, die ich am Abend besuche.

Eine Mischung zwischen Kunstausstellung, Bar und Nachtclub – ein faszinierender Ort, an dem Kubaner nur die Hälfte Eintritt bezahlen, weshalb sich eine spannende Mischung von Ausländern und Kubanern ergibt. Und die Mojitos sind mitunter die besten, die ich in Kuba gefunden habe.

Kuba hofft auf mehr Touristen

Doch seit Corona ist auf der Karibikinsel vieles anders. Demonstrationen und Wirtschaftskrise machen in westlichen Medien Schlagzeilen. Touristen seien besorgt und wählten andere Destinationen, sagen sie mir an der Schule. Die Demonstrationen gibt es, sie beschränken sich aber auf den Osten des Landes. Doch auch in Havanna leiden viele Menschen unter der Inflation, steigende Preise machen ihnen zu schaffen. Rund 600’000 Menschen haben in den letzten zwei Jahren das Land verlassen – fast fünf Prozent der Bevölkerung. Nach wie vor gelten für viele Kubaner Reiseeinschränkungen, was ihnen verunmöglicht, zu reisen.

Von Zürich direkt nach Havanna

Edelweiss fliegt von Oktober bis Mai von Zürich einmal pro Woche direkt nach Havanna. Die Reisedauer beträgt rund zehn Stunden.

Weitere Informationen findest du hier: www.flyedelweiss.com.

Sven Thomann

Edelweiss fliegt von Oktober bis Mai von Zürich einmal pro Woche direkt nach Havanna. Die Reisedauer beträgt rund zehn Stunden.

Weitere Informationen findest du hier: www.flyedelweiss.com.

Trotz dieser Umstände ist das Land für Touristen nach wie vor sehr sicher. Kein Vergleich zu Mexiko, Kolumbien oder Brasilien, wo ein Nachtspaziergang durch die Stadt ein sehr gefährliches Unterfangen ist. Für Kuba ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle und damit eine wichtige Lebensader. Und es gibt kaum einen Grund, das Land nicht zu besuchen. Die prächtigen Strände, die warmen Menschen, die lebendige Kultur und das entschleunigende Lebensgefühl verbunden mit den für Europäer günstigen Preisen machen Kuba nach wie vor zu einem aufregenden Ferienerlebnis. 

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise. 

Havanna, Malecón und Salsa: Insidertipps für die nächste Kubareise im Podcast

Bunt, lebendig und voller Lebensfreude: So präsentiert sich Havanna, die Hauptstadt Kubas. Warum das «Rom der Karibik» eine Reise wert ist, verrät Reiseleiterin Silvia Stöckli in «Usgfloge» – und wieso ein Spaziergang an der Uferpromenade sicher eingeplant werden soll.

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