Endlich ist mir wieder mal ein verlängertes Wochenende vergönnt. Eine gute Gelegenheit, den Tegernsee in Bayern zu besuchen. Er liegt 50 Kilometer südlich von München und ist eines der saubersten Gewässer Deutschlands. Doch bevor ich in den See hüpfe, schnüre ich die Wanderschuhe. Mein Ziel: der Riederstein.
Ich starte beim Kloster in Tegernsee Dorf, einer ehemaligen Benediktinerabtei, die vor mehr als 1200 Jahren von St. Galler Mönchen besiedelt wurde. «Hier begann alles. Die Mönche waren die ersten Bewohner am Tegernsee», erklärt Rudi Hauptvogel, der mich heute zum Riederstein hochführen wird. Besser bekannt ist er in der Gegend als Alpenrudi: Der 60-jährige Naturliebhaber hat 250 Dreitausender und Dutzende Viertausender bestiegen. Dagegen wird das heute ein Spaziergang. Bereits nach zwei Stunden sind wir auf dem Gipfel des Riedersteins angelangt – oben thront eine kleine Kapelle und die Sicht auf den See ist beeindruckend.
Beim Abstieg macht mir Alpenrudi Appetit: «Wir Bayern produzieren, wie ihr Schweizer, guten Käse.» Gleich nach dem Marsch fahre ich zum Testen zur Naturkäserei in Kreuth. Tatsächlich: Die Auswahl ist gross und der Käse richtig lecker. Ob es am Schweizer Einfluss liegt? Denn die Milch liefern Miesbacher Kühe, eine Rasse, die von Rindern aus dem Simmental abstammt.
Rund um den Tegernsee wird gutes Essen sreviert, im Sternerestaurant genauso wie in der urchigen Alpstube. Ich wähle zum Abschluss des Tages das Freihaus Brenner. Der Gasthof oberhalb von Bad Wiessee bietet bayerische Kost auf hohem Niveau, inklusive einer herrlichen Aussicht auf den See. Am späten Abend gerate ich dann mehr ins Schwitzen als mit Alpenrudi auf dem Berg: Auf dem Tegernsee im Monte Mare Saunaschiff «Irmingard».