Die Stimmung in Schruns ist gedeckelt. Die Ski- und Snowboardcross-Europacuprennen vom vergangenen Wochenende mussten abgesagt werden. Zu wenig Schnee, zu warm.
Peter Marko (51), in der zweiten Saison CEO der Bergbahnen Silvretta Montafon, liess trotzdem einige wenige Pisten für die ungeduldigen Hardcore-Fans öffnen. Marko hat viele Jahre als Touristiker in Sölden und Kitzbühel hinter sich. (Und einen 17-jährigen Sohn im Skirennsport, der uns noch Kummer bereiten wird.)
Nun will er das Montafon ins Bewusstsein der Wintersportfans rücken. Vor allem in jenes der Schweizer. Aus gutem Grund: Die Viersterne-Hotels im Vorarlberg beherbergen zu 90 Prozent Schweizer Gäste. Aber nur 17 Prozent der Skifahrer und Snowboarder kommen aus der nahen Schweiz.
Marko zeigt uns die neue, 2,3 Kilometer lange Panoramabahn, das neue Freeridecenter am Grasjoch. Seit die lokalen Skiliftfürsten im Tal ihre Opposition aufgegeben haben und zusammenarbeiten, lässt sich das Montafon als grosse Skiregion vermarkten. «Echte Berge, echt erleben» steht auf der Tageskarte. Für Wintersportler ist das steile Gebiet, die vielen Variantenabfahrten tatsächlich Freude und Herausforderung.
Aber der höchste Punkt des Skigebiets liegt auf 2400 Metern. Darüber lacht der Zermatter. Was man den Österreichern aber lassen muss: Sie machen extrem viel aus ihren Möglichkeiten. Vor allem halten sie die Preise tief und den Goodwill hoch. Das beste Argument im Konkurrenzkampf mit den Schweizer Skistationen: Eine Tageskarte kostet 59 Franken (Zermatt: 79 Franken). Sind nicht alle Anlagen offen, gibts Reduktion. Die Saisonkarte kostet für 704 Franken (Zermatt 1515 Franken).
Österreichische Gäste hat das Montafon – abgesehen von den Einheimischen – praktisch keine. Die bleiben in einem der Parade-Gebiete jenseits des Arlbergs hängen. Wir aber kommen wieder, wenn dann richtig Schnee liegt. Und probieren die Rundtour von Gargellen nach Klosters GR und wieder zurück aus. Das wollen wir echt erleben.