Paradies-Plateau in Tirol
Familienspass – mit Bike oder Pony über die Alm

Auf dem sonnenreichen Mieminger Plateau nahe Innsbruck bietet sich die vielleicht schönste Bike-Tour Österreichs an. Und im Öko-Familienhotel Stern – mit Bio-Hallenbad – lernen die Kinder nicht nur Ponys zu reiten, sondern auch, was Nachhaltigkeit bedeutet.
Publiziert: 24.11.2022 um 11:52 Uhr
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Aufregende Aussicht: Das Mieminger Plateau mit seinem kitschigen Panorama war auch schon Drehort für «Der Bergdoktor».
Foto: Tirol Tourismus
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Sebastian RiederSportreporter

Kitschiger geht es kaum. Sattgrüne Wiesen so weit das Auge reicht. Dicht verspielte Wälder mit quirligen Bächen. Vom kleinen Moor führt das Fernglas hoch hinauf zu den schroffen Felswänden. Es ist ein erhabenes Gefühl hier oben auf rund 1000 Meter über Meer. Auf der sanften Alm wähnt man sich wie in Heidis Heimat oder fühlt sich wie in einem Film von Kaiserin Sissi. Tatsächlich haben sich aber die Produzenten der Fernsehserie «Der Bergdoktor» das Panorama auf dem Mieminger Plateau zu nutzen gemacht.

Die malerische Landschaft befreit den gestressen Geist vom Alltag aus dem Unterland. Erst einmal tief durchatmen und die Emotionen wirken lassen. Eingebettet in eine imposante Bergwelt rührt einen der Ausblick auf der berühmtesten Hochebene von Tirol fast zu Tränen. Vielleicht ist aber auch nur der Fahrtwind vom wilden Ritt auf dem E-Bike, der hier kein Auge trocken lässt. In der Region um Obsteig lässt es sich für Fahrradfreunde in der wellenartigen Peripherie richtig rau, aber auch ganz ruhig angehen.

Über Stock und Stein zum Märchenschloss

Fussgänger und Velofahrer verlieren sich hier auf weitläufigen Pfaden abseits der Hauptstrasse und bieten auch den kleinsten Radlern einen breiten Weg über Stock und Stein. Wer seinen Kindern eine längere Anstrengung ersparen will oder einfach einen zügigen Streifzug durch die Wiesen und Wälder bevorzugt, packt den Nachwuchs einfach in den Anhänger und macht gelegentlich eine Pause mit Auslauf.

Auf dem abenteuerlichen Rundkurs zischen wir vorbei an Spielplätzen und Feuerstellen, an Tennisfeldern und einem grosszügigen 27-Loch-Golfplatz – mit herausfordernder Hanglage. Unweit der noblen Anlage flitzen wir durch den Steinreichweg, wo die gehobene Gesellschaft residiert. Richtig fürstlich wird es nach einer rasanten Steilhangfahrt bei der Burg Klamm. Idyllisch an einem 25 Meter hohen Wasserfall gelegen, führt eine Holzbrücke zum märchenhaften Schloss aus dem 13. Jahrhundert.

Ein Zwischenstopp mit Kaffee und Kuchen

Natürlich darf der mächtige Bergfried mit seinen Viereckzinnen auch beim «Bergdoktor» nicht fehlen. Das Gemäuer ist ein Meisterwerk und über die Generationen immer noch gut erhalten – festgehalten mit einem Spruch «Aus dem Felsen wächst der Turm, trotzend allem Zeitensturm.» Weil die Schatten nach der Mittagssonne wieder länger werden, schlendern wir vom Schloss zur Schlemmerei im Kaffeehaus Maurer an der Hauptstrasse in Obermieming. Traditionelle Torten und Kuchen in bester österreichischer Manier werden hier in heimeligen Rahmen zum Zvieri serviert.

Mit Apfelstrudel und Vanilleeis im Bauch kurbeln wir die Kadenz des Elektromotors an unserem Bike ganz hoch und radeln schnurstracks zurück zur Unterkunft in Obsteig. Im Hotel Stern tauschen wir den Drahtesel mit den Ponys aus dem Streichelzoo und setzen die Kinder für eine gemütliche Runde auf den Sattel. Von den Eltern an der Leine geführt, geben die flauschigen Vierbeiner beim Ausflug zum Waldrand den Takt vor.

Wellness mit gutem Gewissen

Zurück im heimischen Stall dürfen die jungen Reiter gleich selber das Stroh aus dem Heuboden für die Ponys parat machen. Die grosse Fütterung geht weiter im Streichelzoo – bei den Hasen und Ziegen. Die letzten Energiereserven lassen wir im überdachten Seilpark liegen und schielen bei Einbruch der Dunkelheit über den Alpenblumengarten auf die grosse leuchtende Bullaugen. Die im Boden einbetonierten Fenster weisen uns den Weg in die Wellnesswelt.

Unter der Erde hat die Familie Föger, die das Gasthaus seit Generationen betreibt, vor einem Jahr eine kreisrunde Öko-Pool-Anlage der besonderen Art errichtet. «Es ist das erste nachhaltige Hallenbad im Alpenraum», berichtet Hotelchef Rene Föger stolz. Rund 25 Prozent der Energie kann das Haus durch zusätzliche Wärmerückgewinnungen, eine neue Photovoltaikanlage und eine neue thermische Solaranlage selbst produzieren. «Der Rest kommt zu hundert Prozent aus regionaler und erneuerbarer Energie», sagt Föger.

Einheimische Äpfel statt ausländische Avocados

Der umtriebige Manager hat sich die Nachhaltigkeit zum Mantra gemacht. Das fängt schon beim Frühstück an, wo das Buffet ausschliesslich aus Produkten aus der Region besteht. Wie zum Beispiel die hausgemachte Rhabarber-Rosinen-Konfitüre – eine rare Köstlichkeit. Statt Orangensaft gibt es hier Marillensaft oder Süssmost. Und auch beim Angebot auf der Abendkarte beweist das Restaurant viel Mut und verzichtet auf exotische Produkte aus dem Ausland. Avocados sucht im man hier im Salat vergebens.

«Wir wollen hier wieder zurück zum Ursprung und pflegen eine grosse Loyalität zu lokalen Lieferanten», sagt Föger. Die Gaumenfreuden werden dennoch mehr als befriedigt. So gibt es beispielsweise leckere Spinatschlutzkrapfen und ein rosa gebratenes Schweinefilet. Zum Dessert wird ein Palatschinken serviert. Nochmal Schweinefleisch? Nein. Hier handelt es sich um eine österreichische Crêpes-Spezialität. Die Füllungsvarianten reichen von Haselnusscreme und Schokolade bis zu Vanillesauce und Waldhonig.

Tagsüber Betreuung im Kinderclub

Wer auch beim Trinken nicht auf etwas Süsses verzichten will, kann auf die Tiroler Kola zurückgreifen. Wir bleiben beim einheimischen Wein und sind mehr als zufrieden mit dem Zweigelt. Während die Kinder über drei Ecken eine Etage über uns im kleinen Kino neben dem grossen Spielzimmer verschwunden sind, studieren wir das Wochenprogramm vom Sternchenclub, wo die Kinder tagsüber naturverbunden betreut werden.

Auf diese Aussicht stossen wir gerne nochmal an und gönnen uns bei Vollmond auf dem Balkon des Familienzimmers noch einen Obstler Schnaps. Nur eine Sternschnuppe könnte diesen Augenblick noch kitschiger machen.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.

Gut zu wissen — Mieminger Plateau

Anreise: Obsteig auf dem Mieminger Plateau ist von Zürich aus mit dem Auto in drei Stunden erreichbar. Kurz vor dem Grenzübergang kann man am Ende der A1 an der letzten Schweizer Tankstelle bei St.Margrethen für eine österreichische Autobahn-Vignette beziehen. Ein Aufenthalt von 10 Tagen kostet rund Euro 10, für zwei Monate bezahlt man knapp Euro 30. Mit dem ÖV: Drei Stunden dauert die Anreise mit dem Zug von Zürich – ohne umzusteigen – nach Ötztal. Von dort organsiert das Hotel Stern einen Shuttle – innerhalb von 20 Minuten ist man in Obsteig.

Übernachten: Ein Doppelzimmer im Wirtshaus und Landhotel Stern gibt es ab 250 Franken pro Nacht – nachhaltiges Frühstücksbuffet inklusive. Das Familienzimmer mit Betten für zwei Kleinkinder wird im Schnitt für 360 Franken angeboten. Inbegriffen ist ein flexibles Vier-Gang-Menü am Abend mit grosszügigem Salatbuffet. Nebst Kinderprogramm und Betreuung mit Streichelzoo bietet sich allen Familienmitgliedern ein Wellnessbereich mit Zugang zu den Saunen und einem kreisrunden Bio-Indoorpool mit Wirbel und angrenzender Rutschbahn – kombiniert mit einem Babybecken.

Erlebnis I: Der Sternchenclub im Hotel Stern kümmert sich um halbjährige Babys bis Kinder im Alter von zwölf Jahren. Diverse Aktivität im Haus oder in der Natur geben den Eltern die Ruhe und den Freiraum, um für ein paar Stunden die seltene Gemeinsamkeit zu geniessen. Einem auswärtigen Ausflug oder einfacher Erholung in der privaten Sauna mit Panoramablick steht mit gutem Gewissen nichts mehr im Weg.

Erlebnis II: Das Mieminger Plateau ist zwar kein typisches Skigebiet, aber ein Paradies für Langläufer. Und auch den Kindern bietet sich im Winter auf dem Grünberg ein Zauberteppich plus Schlepplift für die ersten Schwünge im Schnee. Trotz der überschaubaren Grösse gibt es sogar eine Skischule mit Funpark.

Anreise: Obsteig auf dem Mieminger Plateau ist von Zürich aus mit dem Auto in drei Stunden erreichbar. Kurz vor dem Grenzübergang kann man am Ende der A1 an der letzten Schweizer Tankstelle bei St.Margrethen für eine österreichische Autobahn-Vignette beziehen. Ein Aufenthalt von 10 Tagen kostet rund Euro 10, für zwei Monate bezahlt man knapp Euro 30. Mit dem ÖV: Drei Stunden dauert die Anreise mit dem Zug von Zürich – ohne umzusteigen – nach Ötztal. Von dort organsiert das Hotel Stern einen Shuttle – innerhalb von 20 Minuten ist man in Obsteig.

Übernachten: Ein Doppelzimmer im Wirtshaus und Landhotel Stern gibt es ab 250 Franken pro Nacht – nachhaltiges Frühstücksbuffet inklusive. Das Familienzimmer mit Betten für zwei Kleinkinder wird im Schnitt für 360 Franken angeboten. Inbegriffen ist ein flexibles Vier-Gang-Menü am Abend mit grosszügigem Salatbuffet. Nebst Kinderprogramm und Betreuung mit Streichelzoo bietet sich allen Familienmitgliedern ein Wellnessbereich mit Zugang zu den Saunen und einem kreisrunden Bio-Indoorpool mit Wirbel und angrenzender Rutschbahn – kombiniert mit einem Babybecken.

Erlebnis I: Der Sternchenclub im Hotel Stern kümmert sich um halbjährige Babys bis Kinder im Alter von zwölf Jahren. Diverse Aktivität im Haus oder in der Natur geben den Eltern die Ruhe und den Freiraum, um für ein paar Stunden die seltene Gemeinsamkeit zu geniessen. Einem auswärtigen Ausflug oder einfacher Erholung in der privaten Sauna mit Panoramablick steht mit gutem Gewissen nichts mehr im Weg.

Erlebnis II: Das Mieminger Plateau ist zwar kein typisches Skigebiet, aber ein Paradies für Langläufer. Und auch den Kindern bietet sich im Winter auf dem Grünberg ein Zauberteppich plus Schlepplift für die ersten Schwünge im Schnee. Trotz der überschaubaren Grösse gibt es sogar eine Skischule mit Funpark.

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