Grüne Oasen verdanken wir erfolgreichen Industriellen mit Sinn für Schönheit als ein Stück Schweizer Wirtschaftsgeschichte: So hat etwa Luigi Guissani, Gründer der Stahlwerke Monteforno im Jahr 1957 einen englischen Garten hoch über Lugano angelegt. Seither lässt sich in Carona auf 62 000 Quadratmetern die grösste und einzigartigste Sammlung an Azaleen, Rhododendren und Nadelbäume bewundern. Im Frühling beginnt das grandiose Fest der Sinne: Sobald die ersten Azaleen blühen brummen dicke Hummeln durch den Park und der Duft von abertausenden von Blüten benebeln nicht nur Insekten sondern auch die Besucher.
Am Ufer des Luganersees liegt das Fischerdorf Morcote. Dort konnte sich ein Ostschweizer Textilunternehmer in seiner Freizeit verwirklichen. Als Landschaftgärtner gestaltete Arthur Scherrer den Park seines Anwesens mit griechischem Tempel und asiatischem Teehaus. Scherrers Witwe überliess 1965 den Park der Gemeinde Morcote. Aus einer Bankiersfamilie stammten die beiden Brüder Ciani, die sich auch in der Politik um das Wohl der Tessiner kümmerten. Die Cianis residierten in einer pfirsichfarbenen Villa direkt am See. Heute flanieren Tessiner und Touristen durch den traumhaften Ciani Park. Eine Erfolgsgeschichte stammt von der Patrizierfamilie Merian: Die Meriangärten in Basel sind ein Geheimtipp für alle Liebhaber von Schwertlilien. Das Netzwerk «Gardens of Switzerland» will noch mehr grüne Oasen bekannt machen. Bis jetzt sind neun Gärten bei ihnen Mitglied, das jüngste der Monte Verità in Ascona TI.